Das Justizministerium in Washington untersuche eine etwaige Verwicklung Wirecards in einen 100 Millionen Dollar schweren Fall von Bankbetrug im Zusammenhang mit einer Online-Handelsplattform für Marihuana, berichtete die Zeitung am Mittwoch unter Berufung auf mit den Ermittlungen vertraute Personen. In der Angelegenheit würden bereits zwei Geschäftsleute beschuldigt. Ihnen werde vorgeworfen, sich mit Zahlungsabwicklern und weiteren Parteien abgesprochen zu haben, um US-Banken zu täuschen. Diese sollten demnach dazu gebracht werden, Kreditkartenzahlungen für Marihuana-Produkte zu bestätigen. Es werde geprüft, ob Wirecard dabei eine entscheidende Rolle gespielt habe, berichtete das Blatt.

Das Ministerium lehnte eine Stellungnahme ab. Zu dem Thema wolle man sich "zu diesem Zeitpunkt" nicht äussern, sagte ein Sprecher. Wirecard war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Das Unternehmen war nach Aufdeckung eines Bilanzlochs von 1,9 Milliarden Euro zusammengebrochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Bilanzfälschung und Betrugs.

(Reuters)