Der Franken geriet derweil gegenüber beiden Hauptwährungen etwas unter Druck. Das EUR/CHF-Paar notierte zur Berichtszeit bei 1,0143 nach 1,0115 am Morgen, am Freitag war es über weite Strecken gar zu weniger als 1,01 gehandelt worden. Zum US-Dollar hat der Franken ebenfalls leicht eingebüsst auf zuletzt 0,9594 nach 0,9571 Franken.

Dass die SNB in der letzten Woche zur Stärkung des Frankens beigetragen hat, ist nicht auszuschliessen: So sind etwa die Sichtguthaben in der letzten Woche um hohe 3,4 Milliarden Franken gesunken. Analysten erklärten sich den Rückgang allerdings eher mit einer gesunkenen Nachfrage nach Liquidität. CS-Analyst Maxime Botteron verweist dabei auf die Senkung des SNB-Freibetrags per 1. Juli. Deswegen gebe es vermutlich weniger Banken, die vom Negativzins vollständig befreit seien und die bis jetzt einen Anreiz gehabt hätten, Gelder aufzunehmen.

Marktbewegende Konjunkturdaten wurden am Vormittag nicht veröffentlicht. In den USA werden am Nachmittag noch Zahlen zu den Auftragseingängen langlebiger Güter veröffentlicht. Die US-Wirtschaft wird durch anhaltende Lieferkettenprobleme sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise belastet. Die US-Konjunktur dürfte ausserdem zunehmend durch steigende Leitzinsen unter Druck geraten.

Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann sieht jedoch in der fortbestehenden Erdgas-Knappheit ein Belastungsfaktor für den Euro. "Damit bleibt unter Marktteilnehmern das Risiko relevant, dass grosse Teile der EU in eine durch Energieengpässe verursachte Rezession rutschen könnten", so Leuchtmann. Es gebe zwar Versuche, russisches Pipeline-Gas zu substituieren. Deren Erfolgsaussicht seien nicht mit hinreichender Sicherheit prognostizierbar.

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(AWP)