Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den zur Wochenmitte letztlich kaum bewegten Leitindex Dow Jones Industrial 0,1 Prozent höher auf 32 689 Punkte. Den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 , der unter den hartnäckig hohen Zinsen gelitten hat, sieht IG weitere knapp ein Prozent tiefer bei 11 825 Punkten.

Während die Lohnstückkosten als Inflationsindikator im vergangenen Quartal überraschend deutlich gestiegen waren, fielen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas geringer als erwartet aus. Sie gelten als Indikator für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der Regierung, der an diesem Freitag auf der Agenda steht und grossen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat.

Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen war am Vortag erstmals seit fast vier Monaten über die Marke von vier Prozent geklettert und hält sich weiter auf diesem Niveau. Damit werden Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen zunehmend unattraktiv.

Gute Quartalszahlen und ein optimistischer Ausblick katapultierten die Aktien des Softwarekonzerns Salesforce am Donnerstag vorbörslich um knapp 16 Prozent auf 194 US-Dollar hoch. Damit wären sie so teuer, wie zuletzt im August. Der SAP-Konkurrent kündigte zudem an, sein Aktienrückkaufprogramm auf 20 Milliarden Dollar zu verdoppeln. Mehrere Analysten sahen Zahlen und Ziele des Unternehmens über den Erwartungen. Sie hoben ihre Kursziele deutlich an und bekräftigten ihre positiven Anlageempfehlungen.

Dagegen konnte Tesla -Chef Elon Musk mit seinem Masterplan zur Halbierung der Kosten für künftige Fahrzeuggenerationen nicht überzeugen. Konkrete Umsetzungspläne wurden nicht vorgestellt und die Erwartungen auf die Vorstellung eines kleineren und erschwinglicheren E-Fahrzeugs enttäuscht. Die Anleger straften die im bisherigen Jahresverlauf stark erholte Aktie ab: Vorbörslich ging es um über sieben Prozent nach unten.

Die Anteilseigner von Silvergate Capital mussten sogar einen Kurseinbruch um 44 Prozent auf 7,61 Dollar verkraften, womit die Aktie nur einen Cent über ihrem gut drei Jahre alten Rekordtief blieb. Die stark im Bereich Kryptowährungen engagierte Bank bangt nach dem spektakulären Zusammenbruch der Digitalwährungsbörse FTX um ihr geschäftliches Überleben. Sie berichtete für das vergangene Quartal bereits einen Verlust von einer Milliarde Dollar und warnte, dass dieser noch höher ausfallen könnte. Zudem verschob sie den Termin für die Vorlage des Jahresberichts. JPMorgan-Analyst Steven Alexopoulos strich sein neutrales Votum für die Aktie und rät nun zur Untergewichtung. Zudem zog er sein Kursziel zurück, das zuletzt bei 14 Dollar gelegen hatte./gl/jha/

(AWP)