Der Leitindex Dow Jones Industrial hielt sich dagegen mit einem Plus von 0,26 Prozent auf 31 917,05 Zähler deutlich besser. Hier stützten unter anderem Kursgewinne von Visa . Der Quartalsbericht des Kreditkartenkonzerns kam bei Investoren besser an. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,41 Prozent auf 3843,54 Zähler nach.

Damit könnte der jüngste Aufwärtstrend an den US-Börsen zunächst ein Ende finden. Am Dienstag hatten noch gute Unternehmensberichte und die Hoffnung auf womöglich weniger stark steigende Zinsen die wichtigsten Indizes weiter beflügelt und mit starken Kursgewinnen für eine Fortsetzung des vor dem Wochenende begonnenen Aufwärtstrends gesorgt.

Doch nun werfen die Aussagen von Microsoft & Co lange Schatten. Das Wachstum des Softwareherstellers fiel im vergangenen Quartal so schwach aus wie seit Jahren nicht mehr, vor allem das wichtige Cloud-Geschäft schwächelt. Die Papiere sackten um 6,3 Prozent ab. Noch stärker fielen mit knapp 8 Prozent die Alphabet-Anteile. Beide Tech-Giganten bekommen den Kostendruck bei vielen Unternehmenskunden zu spüren. So trifft es auch die Google-Mutter hart, dass viele Firmen ihre Werbebudgets stutzen. Einige Analysten reagierten bereits und senkten ihre Kursziele für beide Aktien.

Im Sog der schwachen Aussagen ging es zur Wochenmitte auch für viele andere Branchentitel abwärts. Vorsichtige Aussagen des Chip-Herstellers Texas Instruments (TI) belasteten die gesamte Branche: Während dessen Aktien 3,3 Prozent verloren, zählten auch die Papiere von Analog Devices , Microchip Technology , Nvidia und AMD zu den Verlierern. Laut dem Management von TI hat im Verlauf des dritten Quartals die Schwäche in der gesamten Industrie zugenommen.

Nachdem die Berichtssaison aus Sicht von Experten bislang recht positiv verlaufen ist, trübt sich das Bild nunmehr womöglich ein. Anleger warten deshalb gespannt auf die nächsten Quartalszahlen aus dem Sektor. So wird nach Börsenschluss die Facebook-Mutter Meta ihre Bücher öffnen, um die sich ohnehin grosse Sorgen der Investoren ranken. Am Donnerstag folgt Amazon mit Zahlen. Beide Aktien gerieten ebenfalls unter Druck.

Aktien von Boeing hielten sich zunächst gut, fielen dann aber deutlich um 7,2 Prozent. Der Flugzeugbauer wies wegen eines schwachen Rüstungsgeschäfts erneut einen Milliardenverlust aus und verfehlte die Erwartungen am Markt.

Eine gute Nachricht im Zuge des Bilanzreigens gibt es aber doch: So konnte der Kreditkartenriese Visa im vergangenen Quartal Erlös und Gewinn steigern, was der Aktie an der Spitze des Dow ein Kursplus von 4,2 Prozent einbrachte.

Für Aufsehen sorgte der Börsengang von Mobileye , einer israelischen Tochter des Intel -Konzerns. Das Unternehmen entwickelt Fahrerassistenzsysteme, die Warnungen zur Vermeidung und Verminderung von Kollisionen bereitstellen. Der Ausgabepreis je Aktie lag mit 21 US-Dollar bereits über der angepeilten Preisspanne. An der Börse schnellte der Kurs dann in der Spitze bis auf knapp 28,50 Dollar nach oben, das waren fast 36 Prozent mehr als der Ausgabepreis./bek/he

(AWP)