Der Dow rutschte wieder unter die am Donnerstag zurückeroberte Marke von 30 000 Punkten. Zuletzt gab er um 0,37 Prozent auf 29 929,06 Punkte nach. Tags zuvor war der bekannteste Wall-Street-Index als Reaktion auf weiterhin hohe, aber zugleich leicht rückläufige Inflationsdaten zunächst um fast zwei Prozent abgesackt. Am Ende jedoch gewann er stolze 2,8 Prozent. Damit steuert er trotz seines aktuellen Verlustes nun auf einen Wochengewinn von rund zwei Prozent zu.
Der S&P 500 verlor am Freitag 1,43 Prozent auf 3617,56 Zähler. Der Nasdaq 100 sank um 1,96 Prozent auf 10 817,80 Punkte. Ob nach den jüngsten Inflationsdaten und den Erwartungen eines weiteren Zinsschrittes um 0,75 Prozentpunkte durch die US-Notenbank Fed in diesem Jahr jetzt tatsächlich der Boden erreicht worden sei und Anleger denken, dass es von der Nachrichtenlage her nicht mehr schlimmer kommen könne, werde sich wohl in den nächsten Tagen zeigen, sagte ein Marktbeobachter.
Unter den Branchen stand vor allem der Banksektor im Fokus, denn zahlreiche grosse Finanzinstitute legten Quartalsberichte vor. Dabei konnte einzig Morgan Stanley nicht überzeugen. Die Bank enttäuschte den Markt beim Nettogewinn und den Erträgen im dritten Quartal. Die Aktie büsste im S&P 100 zuletzt 4,1 Prozent ein. JPMorgan , die Citigroup und Wells Fargo dagegen schnitten besser als erwartet ab. Ihre Aktien legten zwischen 1,3 und 2,7 Prozent zu.
Zahlen gab es ausserdem vom Dow-Mitglied UnitedHealth . Der Krankenversicherer überzeugte mit einem überraschend guten dritten Quartal und legte daher die Messlatte für den diesjährigen Gewinn nochmals höher. Mit plus 2,5 Prozent war das Papier damit Favorit im Index.
Negativ reagierten Anleger dagegen auf die Ankündigungen von Beyond Meat . Der Anteilschein fiel um 4,7 Prozent. Der Fleischersatz-Hersteller bekommt derzeit die hohe Inflation mit einer nachlassenden Nachfrage zu spüren und senkte sein Umsatzziel für 2022. Er will nun Kosten sparen und plant weitere Stellenstreichungen.
Zur am Vortag durch die Nachrichtenagentur Bloomberg kolportierten Fusion der Supermarktketten Kroger und Alberstons gab es inzwischen Neuigkeiten: Die beiden Unternehmen wollen in einer knapp 25 Milliarden US-Dollar schweren Transaktion einen Branchengiganten formen. Nach Gewinnen der beiden am Vortag - vor allem die Albertsons-Aktie hatte von der Kreise-Meldung profitiert - standen nun Verluste zu Buche. Krogers gaben um 3,7 Prozent nach und Albertsons büssten 6,5 Prozent ein.
Nutanix sprangen dagegen um fast 25 Prozent hoch, denn laut dem ?Wall Street Journal? prüft das Cloud-Computing-Unternehmen einen Verkauf. Die Wirtschaftszeitung verwies auf mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Allerdings, so hiess es, müsste ein Käufer wohl einen beträchtlichen Aufschlag auf Nutanix? Marktwert von fast 5 Milliarden US-Dollar zahlen./ck/nas
(AWP)