Mit der jüngsten Konsolidierung sei vor allem auch der extreme Optimismus verschwunden, der sich zuletzt vor allem mit Blick auf die weitere Zinspolitik der wichtigsten Notenbanken immer wieder gezeigt hatte. Im Fokus stehen an diesem Tag nun eine Vielzahl an Unternehmenszahlen sowie wichtige Konjunkturindikatoren. Dabei gilt das Hauptaugenmerk den Einkaufsmanagerindizes, die in China klar positive Signale aussandten. In der EU und der Schweiz waren sie dagegen leicht rückläufig, und aus den USA folgen sie am Nachmittag. Inflationsdaten stehen später noch aus Deutschland an. Nach den überraschend hohen Konsumentenpreisen aus Spanien und Frankreich am Vortag sei die Nervosität hier hoch.
Der SMI gewinnt gegen 11.15 Uhr 0,09 Prozent auf 11'108,33 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und die Gewichtung stärker gekappt ist, steigt um 0,41 Prozent auf 1772,78 Zähler und der breite SPI um 0,20 Prozent auf 14'331,90 Zähler. Im SLI steht 18 Gewinnern elf Verlierer gegenüber. UBS und Partners Group sind unverändert.
Die grössten Kursgewinne verbuchen Kühne+Nagel (+7,8%) nach Zahlen. Das Transportunternehmen musste im zurückliegenden vierten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. Allerdings strotzen die neuen Mittelfristziele nur so vor Zuversicht und auch die Dividendenerhöhung fällt grosszügig aus.
Swiss-Life-Aktien (+3,4%) sind ebenfalls gesucht, nachdem der Versicherer 2022 deutlich mehr verdient und auch eine klar höhere Dividende zahlt. Laut Marktteilnehmern werden die Aktien vor allem wegen der höheren Dividende gefeiert.
Klar erholt zeigen sich auch Adecco-Aktien (+2,7%). Am Vortag hatten noch Gewinnmitnahmen die Aktien nach an sich guten Zahlen belastet.
Generell sind aktuell konjunktursensible Titel stärker gefragt. Schindler, AMS Osram und auch Temenos gewinnen in diesem Umfeld bis zu 2,2 Prozent hinzu.
Die als stark bewerteten Konjunkturdaten aus China - nach der Aufhebung der Corona-Beschränkungen verzeichnete das verarbeitende Gewerbe das schnellste Wachstum seit mehr als zehn Jahren - verhelfen auch den beiden Uhrenherstellern Richemont und Swatch (je +1,6%) zu einem Plus.
Die rote Laterne halten dagegen einmal mehr die Aktien der CS mit -1,3 Prozent. Am Vortag waren sie über weite Strecken ebenfalls unter den grössten Verlieren gewesen, nachdem es von der Finma eine harsche Rüge wegen der Vorkommnisse um die Greensill-Fonds gegeben hatte.
Dass der SMI nicht recht vom Fleck kommt, ist aber vor allem den beiden schwergewichtigen Novartis (-0,8%) und Nestlé (0,2%) geschuldet. Die Roche-Bons (+0,1%) halten sich knapp im Plus.
Vorsichtige Analystenkommentare machen sich zudem bei Givaudan (-0,6%) und Sika (-0,1%) bemerkbar. In beiden Fällen sorgen sich die jeweiligen Analysten um das weitere Wachstum der Unternehmen.
Das Nachrichtenaufkommen wird an diesem Tag aber vor allem auch von Unternehmen aus den hinteren Reihen mit dominiert. Nach Zahlen sind dort speziell Georg Fischer (+7,0%) gesucht. Die Genfer Kantonalbank (BCGE), Zehnder und Implenia gewinnen nach Jahreszahlen allesamt mehr als 1 Prozent, während es für Autoneum, Allreal und Emmi nach den jüngsten Geschäftsdaten um bis zu 6,2 Prozent abwärts geht.
hr/ys
(AWP)
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