Der MDax der mittelgrossen Werte fiel um 0,38 Prozent auf 26 086,25 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,3 Prozent nach oben.

Zu Wochenbeginn hatten sinkende Gaspreise für etwas Rückenwind gesorgt. Nun stehen hierzulande am frühen Nachmittag die US-Verbraucherpreise wegen ihrer Bedeutung für den weiteren Zinstrend der US-Notenbank Fed im Fokus.

Es werde allgemein mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate in den USA gerechnet, schrieb Devisenexpertin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Und ohnehin werde für die nächste Fed-Sitzung bereits eine Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte erwartet.

Die Zinserwartungen noch weiter in die Höhe zu schrauben, dürfte schwierig werden, fuhr die Expertin fort. Dafür müsste die Inflation schon schockierend hoch sein, was aber wohl recht unwahrscheinlich sei.

Auf der anderen Seite dürfte Park-Heger zufolge die Fed trotz einer niedrigeren Gesamtinflationsrate an ihrem Kurs festhalten und weiter entschlossen gegen die Inflation vorgehen. Denn die niedrigere Inflation sollte vor allem einem Rückgang der oft stark schwankenden Energiepreise geschuldet sein. Die Kerninflation hingegen dürfte noch etwas höher liegen als im Vormonat. Also gebe es noch keinen Grund für Entwarnung und auch noch keinen Grund für die Fed, den Kurs zu korrigieren.

Im Dax legten die Aktien des Software-Herstellers SAP um 0,7 Prozent zu. Hier stützten erfreuliche Geschäftszahlen des US-Wettbewerbers Oracle . Dieser hatte dank seiner boomenden Cloud-Services und einer Übernahme im ersten Geschäftsquartal ein starkes Umsatzplus verbucht. Analyst Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies schrieb: "Während der Gegenwind von den Wechselkursen zugenommen hat, kann das Management keine konjunkturellen Belastungen ausmachen."

An der Index-Spitze schnellten die Papiere von Sartorius um 2,7 Prozent auf 449,70 Euro nach oben. Die Analystin Delphine Le Louet von der Societe Generale erhöhte Kursziel für den Pharmaausrüster leicht auf 577 Euro. Im kommenden Jahr erwartet die Expertin einen echten Wachstumsschub.

Im MDax zogen die Anteilsscheine von Encavis um 1,7 Prozent an. Die Ratingagentur Scope hatte bestätigt, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anleihen des Solar- und Windpark-Betreibers gering sei. Zudem wurde der Ausblick von "stabil" auf "positiv" angehoben. Gründe dafür seien die deutliche Stärkung der Kreditkennzahlen und die sich allmählich verbessernde geografische Diversifizierung des Produktportfolios./la/mis

(AWP)