Zuletzt hatte das Unternehmen laut eigener Angaben vom Dezember weltweit mehr als 79'000 Beschäftigte. Damit dürften fast 8000 Jobs bei dem Spezialisten für Vertriebssoftware wegfallen.

Die Salesforce-Aktie lag vorbörslich in den USA rund 4,5 Prozent im Plus. Allerdings hat das Papier in den vergangenen Monaten auch keine gute Figur gemacht - wie auch der Grossteil der Tech-Werte, insbesondere jene in den USA. Die Zinssteigerungen belasten die Bewertungen wachstumsstarker Aktien aus Sicht von grossen Profiinvestoren erheblich. Salesforce-Titel büssten 2022 fast die Hälfte ihres Wertes ein.

Unternehmenschef und Mitgründer Marc Benioff erklärte den Schritt in einem Brief an die Belegschaft unter anderem damit, dass die Kunden des Unternehmens derzeit genauer hinsähen, bevor sie Kaufentscheidungen träfen. Die meisten der betroffenen Jobs sollen ihm zufolge in den kommenden Wochen gestrichen werden. Er übernehme die Verantwortung dafür, dass die Firma mit den anziehenden Geschäften in der Corona-Pandemie angesichts des aktuellen Abschwungs zu viele Leute eingestellt habe, schrieb er.

Bevor die geplanten Einsparungen zum Tragen kommen, erwartet das Management erst einmal Kosten von etwa 1,4 bis 2,1 Milliarden US-Dollar - 0,8 bis 1,0 Milliarden davon im noch bis Ende Januar laufenden Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23.

Salesforce hatte Investoren erst Ende November mit dem Ausblick für das Schlussquartal enttäuscht. Zudem hatte der Konzern damals mitgeteilt, dass Co-Konzernchef Bret Taylor Ende Januar seinen Posten räumt.

Zuletzt hatten viele Tech-Konzerne aus den USA grosse Stellenstreichungen angekündigt, um die Kosten zu senken, darunter Twitter, Amazon und die Facebook-Mutter Meta Platforms.

Salesforce konkurriert mit SAP vor allem auf dem Gebiet mit Software zur Unternehmenssteuerung. Während Salesforce einst als reiner Cloud-Anbieter für Vertriebsteams und den Kundenkontakt gross geworden ist, hat das Unternehmen seine Palette inzwischen durch Zukäufe kräftig ausgebaut, unter anderem durch die Übernahme des Büro-Messengerdienstes Slack.

SAP-Chef Christian Klein hat dem Walldorfer Dax-Konzern Anfang des vergangenen Jahres mit neuen Produktbündeln einen schnelleren Umstieg auf Angebote zur Nutzung aus dem Netz (Cloud) verordnet - auch um mit Salesforce weiter mithalten zu können. Die Abonnementmodelle aus der Cloud sind in der Softwarebranche mittlerweile zum Standard geworden, von ihnen versprechen sich die Manager mehr Wachstum - und damit auch höhere Attraktivität bei Investoren. Auch SAP spart und stellt derzeit nur gebremst ein./men/mis/ngu/mis

(AWP)