Ausmass der Spekulation rückblickend bei weitem übertroffen!
Megavolt hat am 02.12.2017 14:27 geschrieben:
In meinem ganzen Leben habe ich bisher noch nie (!) Put-Optionen von Aktien gekauft, die ich nicht gehalten habe (Puts sind für mich persönlich Absicherungs- und keine Spekulationsinstrumente).
Mittlerweile ist der Kurs von Aryn jedoch auf ein Level angestiegen, bei dem ich mir ernsthaft überlege, meine ersten Erfahrungen als Leerverkäufer zu machen.
Steigt der Kurs über 34 CHF, so schlage ich zu!
Frage an das Forum:
Ich bin kein Put-Experte. Welche Produkte würdet Ihr mir empfehlen? (Mein Favorit als Nicht Put-Experte ist "Arydoz")
Anforderungen / Ausgangslage:
Der Spread sollte unter 2% liegen.
Das Verfalldatum frühestens Sept. 2018 (weil ich den genauen Zeitpunkt des Kurssturzes nicht einschätzen kann)
Ich rechne mit einem Kurs von 28 CHF oder tiefer bis spätestens 30.06.2018
Investieren möchte ich nur etwas "Spielgeld" (ca. 10'000 CHF) - mehr zum Spass eben...
Was könnt Ihr mir empfehlen?
MfG
Megavolt
Die Spekulation auf den Kurszerfall war korrekt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mit diesem Ausmass wirklich nicht gerechnet habe.
der würde mit seinem 75 Jahren heute noch besser geschäften als die ganze Aryzta-Bande. Schon unglaublich, wie unfähig das Management agiert. Wobei von agieren ja nicht die Rede sein kann. Scheint eher nach dem Prinzip "Hoffnung und aussitzen" zu laufen. Gleichwohl braucht es nur eine gute Meldung, z.B. Picard-Verkauf, und die Leerverkäufer werden richtiggehend grilliert.
bei den Aktien bin ich mittlerweile -60%, am liebsten würde ich nachkaufen, da ich darauf vertraue, dass sie die Kurve noch kriegen und damit das Minus nicht so hässlich aussieht aber auf noch mehr Geld bei einer KE nachschiessen habe ich keine Lust... meine deutlich grössere Position, die Hybriden sind +/- 0
man müsste aber schon verdammt unfähig sein, um eine Firma die Backwaren herstellt an die Wand zu fahren
Hoch spannend hier!
finde es erstaunlich, dass hier so wenige mitdenken und kommentieren. Aber es scheint im Forum nebst all den Experten für RETT Syndrom, Glycosid-Fermentation und Schizophrenie kaum jemand zu geben, der sich mit Tiefkühl-Gipfeli auskennt.
Die Aryzta-Hybride halten sich noch wacker. Wenn das Management die Bäckerei aber weiterhin mit voller Wucht gegen die Wand fährt, kann sich auch das noch ändern.
Hoch spannend hier!
finde es erstaunlich, dass hier so wenige mitdenken und kommentieren. Aber es scheint im Forum nebst all den Experten für RETT Syndrom, Glycosid-Fermentation und Schizophrenie kaum jemand zu geben, der sich mit Tiefkühl-Gipfeli auskennt.
Die Aryzta-Hybride halten sich noch wacker. Wenn das Management die Bäckerei aber weiterhin mit voller Wucht gegen die Wand fährt, kann sich auch das noch ändern.
Bei Gipfeli auskennen?....ich esse nur hartes Brot..!
weshalb heute aktien kaufen wenn noch nicht mal die bedingungen der kapitalerhöhung bekannt sind?! gut möglich, dass der ausgabepreis der neuen aktien weit unter dem heutigen kurs liegen wird, sonst werden sie kaum neue investoren finden...
Schlechtes Wetter zum grillieren, im Türkei-Gewitter trauen sich die Leerverkäufer noch einiges zu. Der Rebound wird kommen, da bin ich mir also ziemlich sicher.
@Gertrud, kann mir fast nicht vorstellen, dass die Hybriden fein raus kommen und die 100% zurückbekommen. Die müssen doch auch auf einen Teil verzichten oder zumindest eine Nullverzinsung, aber da kenn ich mich zu wenig aus und habe es auch nicht nachgelesen. Aber eine Sanierung nur auf dem Rücken der Aktionäre? da müssen sie zumindest ein attraktives Bezugsrecht anbieten. Von dem her sind sie vermutlich an tiefen Aktienkursen interessiert. Das kann ich doch irgendwie von MBTN...
Habe am Freitag geschrieben, dass die Leerverkäufer nach einer guten Meldung grilliert werden könnten. Wenn man bedenkt, dass rund 20 Mio. Aktien "short" sind, was dem durchschnittlichen Handelsvolumen von 40 (!!) Tagen entspricht, bin ich nun gespannt, ob es an der Ausgangstür heute eng wird. Die Shorties hatten in den letzten Monaten jedenfalls ihren Spass, nun können sie das Spielfeld verlassen....
Werden die Wetten gegen die Aryzta-Aktie jetzt geschlossen?
Der hochverschuldete Backwarenhersteller Aryzta sperrt sich nicht länger gegen eine Kapitalerhöhung. Erste Analysten warnen vor einer hohen Verwässerung. Vorbörslich gerät die Aktie abermals unter Verkaufsdruck.
13.08.2018 08:34
Von Lorenz Burkhalter
Nachdem der hochverschuldete Backwarenhersteller Aryzta eine Kapitalerhöhung in den letzten Jahren stets in Abrede stellte, räumt er am frühen Morgen nun doch ein, die Aktionäre im Rahmen einer Bezugsrechtsemission um neue Mittel in Höhe von 800 Millionen Euro bitten zu müssen.
Eine Kapitalerhöhung war notwendig geworden, nachdem die sich selbst gesteckte Frist für den Verkauf der Picard-Beteiligung erfolglos verstrichen war (cash berichtete).
Aryzta bekräftigt zudem das Ziel, die Schulden um eine Milliarde Euro reduzieren und über die kommenden Jahre jährlich Kosten in Höhe von 90 Millionen Euro einsparen zu wollen. Gleichzeitig lässt man durchblicken, dass sich das Tagesgeschäft im Schlussquartal des eben gerade abgelaufenen Fiskaljahres 2017/18 im Rahmen der Erwartungen bewegt habe.
Es droht eine Gewinnverwässerung
Bei den Anlegern finden diese Aussagen bisweilen aber kaum Gehör. Im vorbörslichen Handel von Julius Bär verliert die schon zuvor schwache Aryzta-Aktie weitere 5,2 Prozent auf 8,30 Franken. Alleine seit Jahresbeginn errechnet sich ein Minus von fast 80 Prozent. Das macht die Aktie an der Schweizer Börse zum diesjährigen Schlusslicht.
Berechnungen der UBS zufolge führt die geplante Kapitalerhöhung gegebenenfalls zu einer Verwässerung der diesjährigen Gewinne von bis zu 45 Prozent. Allerdings räumt die Schweizer Grossbank ein, dass die Konditionen noch nicht bekannt seien.
Die Aussagen zur Gewinnentwicklung im zurückliegenden Quartal werden als beruhigend bezeichnet. Nicht so, dass Aryzta zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zielvorgaben für das Fiskaljahr 2018/19 abgibt. Aus Sicht der UBS dürfte das Interesse der Anleger insbesondere diesen Zielvorgaben gelten. Das UBS-Anlageurteil für die Aryzta-Aktie lautet weiterhin "Neutral", das 12-Monats-Kursziel von 15,50 Franken dürfte mit dem Rotstift überarbeitet werden.
Leerverkäufer könnten ihre Wetten schliessen
Händlern zufolge dürften die Leerverkäufer beim hochverschuldeten Backwarenhersteller am Ziel angekommen sein. Der Aktienkurs sei tief in den einstelligen Kursbereich gefallen und seit Jahresbeginn errechnet sich ein sattes Minus von fast 80 Prozent, so lautet der Tenor.
Im hiesigen Berufshandel geht man deshalb davon aus, dass die Leerverkäufer die tiefen Kurse nutzen und ihre Wetten nun schliessen könnten. Auf Basis von Erhebungen des Beratungsunternehmens Markit wurde Ende Juli mit nicht weniger als 21 Prozent der ausstehenden Titel auf rückläufige Kurse spekuliert.
Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne!
Die Hybride steigen zaghaft an, aber überzeugend ist das noch nicht. Mit einem Zinsverzicht kämen sie eventuell bei den Bondholdern noch durch, mehr kann ich mir aber momentan nicht vorstellen.
Die Leerverkäufer decken offenbar erst ein wenn der Ausgabepreis der neuen Aktien feststeht. Der könnte ja auch bei 5 Franken liegen...
Schlechtes Wetter zum grillieren, im Türkei-Gewitter trauen sich die Leerverkäufer noch einiges zu. Der Rebound wird kommen, da bin ich mir also ziemlich sicher.
@Gertrud, kann mir fast nicht vorstellen, dass die Hybriden fein raus kommen und die 100% zurückbekommen. Die müssen doch auch auf einen Teil verzichten oder zumindest eine Nullverzinsung, aber da kenn ich mich zu wenig aus und habe es auch nicht nachgelesen. Aber eine Sanierung nur auf dem Rücken der Aktionäre? da müssen sie zumindest ein attraktives Bezugsrecht anbieten. Von dem her sind sie vermutlich an tiefen Aktienkursen interessiert. Das kann ich doch irgendwie von MBTN...
Die Hybrid-Kurse heute sprechen eine eindeutige Sprache. Meine Spekulation der letzten Monate, dass die Hybride im Gegensatz zu den Aktien ungeschoren davonkommen, könnte also aufgehen. Wobei ich vorsichtig bleibe, da ist noch nichts in trockenen Tüchern.
Die Hybrid-Konstruktion schlägt erst (negativ) zu, wenn der Ernstfall eintritt, Konkurs oder Restrukturierung mit Gläubiger haircut.
Wenn es jetzt Aryzta gelingt, die grosse Summe von 800 Euro über eine "normale Kapitalerhöhung" einzunehmen, ist das zwar dramatisch für die Altaktionäre, aber kein Ernstfall im obigen Sinn, und auch keine finanzielle oder bilanzmässige Restrukturierung. Somit bleiben die Hybride ganz normale Schulden, die nach der KE davon profitieren, dass der Gläubiger wieder solider kapitalisiert ist.
dann beten wir aber gleich mit für die armen Aktionäre, dass es bei dieser Sanierung eine Solidarität gibt. Das haben Sanierungen so an sich, Sprichwort: Opfersymetrie.
Und dass das Management nicht 1 1/2 Monate wartet bis sie die Bedingungen der Kapitalerhöhung preisgibt. Wir reden immer noch von einem Laden von rund 2.2 Milliarden Buchwert (zu Fortführungswerten).
Vontobel: Auch für die Analysten von Vontobel (VONN 69.25 -0.36%) war eine Kapitalerhöhung zu erwarten. Allerdings rechneten sie nicht mit einem Volumen von 800 Mio. €, sondern mit 500 bis 600 Mio. €. Die Valoren stuft Vontobel derweil von Reduce auf Hold herauf, da sie wenig Abwärtspotenzial sieht. Allerdings wird eine Herabsetzung des Kursziels von derzeit 12.50 Fr. geprüft.
@gertrud: hab ich so damals auch in der UNI gelernt. 800 Mio frisches Geld in diesen Laden stecken, das ist doch mehr als sportlich.... bin sehr gespannt wer sich da engagieren will. Bevor ich als EK Geber da auch nur einen Franken in die Bude stecken würde, wäre meine Bedingung dass das bisherige Management erstmal zurücktritt. Beten wir, dass die Hybride ungeschoren davon kommen.
Das hört sich einfach sehr einseitig an. Wärst du im Verwaltungsrat von Aryzta willst du doch auch, dass die Altaktionäre neues Kapital zeichnen. 800 Mio EUR sind kein Pappenstiel. Da braucht es einerseit good-News (dass sie EBIT mässig auf Kurs sind war jetzt mal eine) und andererseits ein attraktives Umtauschverhältnis. Es braucht ja auch die Zustimmung der Generalversammlung für das. Stimmt das Umtauschverhältnis nicht, werde ich mit meiner massiven Beteiligung (Spass) nein stimmen.
Offiziell ist eine Kapitalerhöhung, da geb ich 100%recht. Ist aber nichts anderes als eine Sanierung. Das zusätzliche Kapital wird ja für den Schuldenabbau gebraucht.
Die Revisionsstelle wird auf Abschreibungen auf dem Goodwill drängen. So eine Übung macht diese Firma einmal und dann werden sie möglichst viel in das Paket packen:
- Kapitalerhöhung
- Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital (Hybrid)
- Abschreibung von Goodwill
- Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Beteiligungen (Picard, etc.)
Wenn die Börse das begreift, geht die Aktie auf 10.- und mehr. Die Leerverkäufer könnten dann schön auf die Schnauze fliegen.
dann beten wir aber gleich mit für die armen Aktionäre, dass es bei dieser Sanierung eine Solidarität gibt. Das haben Sanierungen so an sich, Sprichwort: Opfersymetrie.
Und dass das Management nicht 1 1/2 Monate wartet bis sie die Bedingungen der Kapitalerhöhung preisgibt. Wir reden immer noch von einem Laden von rund 2.2 Milliarden Buchwert (zu Fortführungswerten).
Hoffentlich liest der CFO mit
Es soll eben eine KE geben, und keine Sanierung. Also auch keine Symetrie, die Opfer sind nur die Aktionäre. Und da die Neugeldmenge bekannt ist, kann man die Bedingungen ja einfach abschätzen. Zum Beispiel: 2 neue Aktien @ CHF 4.00 pro Altaktie.
Denkbar wäre ein Angebot an die Hybridgläubiger, zu attraktiven Konditionen FREIWILLIG Nominalwert in neue Aryzta Aktien zu tauschen. Das würde der Firma zusätzliche Entlastung bringen. Allerdings wieder auf Kosten der Altaktionäre.
Gertrud, dass sei dir doch gegönnt. Somit bist du als "Unterstützer" der Hybriden fein raus. Dieser Kurs hat sich schön erholt und du darfst dich als Tagesgewinner fühlen Im Namen des Forums gebe ich dir den Freibrief
Bei der Aktie warten wir jetzt mal ab, was passiert. Was sicher ist, dass die Banken kein Geld verlieren werden, zumindest die Kreditgebenden. Aber ein Bezugsverhältnis vorlegen, dass die bestehenden Aktionäre noch mehr verärgert und vergrault, da werden sie sich hüten davor. Dann kommen diese 800 Mio nicht zusammen, dann haben sich auch kein Geld um die Hybriden zu bezahlen. So schliesst sich dann der Kreis. Denke, dass die eine Gruppe nicht ohne die andere kann, das wär dann wieder die Opfersymetrie, auch wenns keine Sanierung ist...
Aktien jetzt kaufen ist zocken in Reinkultur. Gewinn & Verlust im 2-stelligen Prozentbereich in kurzer Zeit möglich.
In einem stimm ich überein, höchst interessanter Titel. Einen schönen Abend und Danke für die spannenden Kommentare.
Das ist schwarz oder weiss, Spesenmoos. Man kann die Hybridgläubiger nicht "ein bisschen" einbeziehen. Entweder zwingen, oder ein Angebot auf freiwilliger Basis machen, wobei letzteres dann sehr attraktiv werden muss.
Das war bei Meyer Burger auch so: Die einzigen klaren Gewinner waren die Wandelgläubiger, sogar und gerade auch aus heutiger Sicht.
Klar läuft es bei Aryzta auf eine Sanierung hinaus, aber es ist erst mal nur eine KE und das bleibt es auch, wenn die Altaktioäre zustimmen. Bei Aryzta geht es um so viel Geld, da sind emotionslose Profis drin. Die sind häufig sowohl Aktionäre als auch Gläubiger, und machen schliesslich eine Mischrechnung. Auch sind die beratenden Banken Grosskaliber (BoA, UBS, CS). Die werden im Vorfeld mit den wichtigsten Institutionellen abgeklärt haben, wie sie abstimmen und sich verhalten werden.
Gewinner von heute sind die Eigner der Hybridanleihen. Mit der geplanten Kapitalerhöhung zwecks Bilanzsanierung geht ihre Wette auf.
FuW von heute
Also fühl ich mich schon mal als (vorläufige) Gewinnerin. Ohne allerdings die Position jetzt aufzustocken.
Was die Aktie angeht: Wie die FuW auch schreibt, abwarten bis man die Konditionen kennt. Alles andere ist Zock.
Toland muss aber nicht nur finanzielle Probleme lösen: In Europa macht Aryzta den Trend zu schaffen, dass Kunden Backwaren wieder selber herstellen wollen. So hat beispielsweise Detailhändler Coop letztes Jahr den Auftrag bei Aryzta gekündigt. Und Aryzta hat tiefe Margen, besonders im wichtigsten Markt USA: Dort sind die Produktionskosten gestiegen, und Arzyta hat Mühe, seine Betriebe auszulasten. «Wir haben die Herausforderungen des schwierigen Marktumfelds unterschätzt», sagte Toland im Mai.
Heute erstmals so etwas wie ein zaghafter Erholungsversuch. Ich gehe davon aus, dass die Leerverkäufer die Entwicklung sehr aufmerksam beobachten. Würde mich nicht wundern, wenn der Short Squeeze nun beginnt....
Anhand dieser Beispiele sehe ich das genauso. Die Frage ist doch wie sich der Aktienkurs bis zum 1. Oktober verhält (dann kommunizieren sie genaueres). Fällt der Kurs bis dahin auf Fr. 6.-, kriege ich auch weniger neue Aktien bzw. ist mein Bezugsrecht weniger Wert. Das spielt ihnen doch voll in die Karten. Die Aryzta hat bis zu diesem Zeitpunkt kein Interesse für einen höheren Aktienkurs. Also haben doch die Leerverkäufer ein freies Feld bis zu diesem Zeitpunkt. Das ärgert mich, aus der Not heraus eine Kapitalerhöhung anzkünden und diese erste Monate später durchzuführen. Die Aktionäre werden so zum Frass vorgeworfen. Die Kapitalerhöhung sollen sie finanzieren, aber jetzt lässt mal sie mal etwas schmoren. Aber ich glaube ja, dass diese andere Probleme haben, als unzufriedene Aktionäre...
Habe den kleinen Rebound benützt um meine Position zu 3/4 (mit 10% Verlust zu verkaufen). Habe mich klassisch verspekuliert. Den Rest lass ich mal emotionslos liegen. Diesem Management schmeisse ich nicht schlechtem Geld noch gutes nach, sie haben zur Genüge bewiesen (vor allem auch die Vorgänger), dass sie es nicht können. Wünsche der Firma aber alles Gute und hoffe sie kommen da raus.
Habe heute in den nächsten Blue Chip investiert, Kudelski... da kommen die Zahlen diese Woche und der Hr. Kudelski ist ein Vollblutunternehmer, der seinen Laden im Griff hat.
Eine Sache noch, Spesenmoos, weil Du das jetzt mehrfach erwähnt hast: Das Bezugsverhältnis spielt eigentlich keine grosse Rolle.
Die Altaktionäre sollen 800 Mio Euro nachschiessen, also etwa gleich viel, wie ihre jetzige Position wert ist, wenn sie den Anteil nicht verwässern wollen.
Zwei extreme Beispiele zur Verdeutlichung:
A) 1 neue Aktie zu CHF 8 pro Altaktie
B) 4 neue Aktien zu CHF 2 pro Altaktie
In beiden Fällen muss der Altaktionär nochmals 8 CHF nachschiessen. Der einzige Unterschied liegt im Bezugsrechtshandel. im Falle von A) ist das BZR wahrscheinlich wertlos, im Falle von B) nicht.
Falls also ein Altaktionär die Nase voll hat, und keine neues Geld nachschiessen will, kann er im Fall B) die BZR verkaufen.
Der Aryztakurs nach der KE wird bei A) bei CHF 8.00 liegen, bei B) etwa bei CHF 3.20
Ich habe jetzt 2 Jahre giftige Kommentare zu Aryzta geschrieben. Wegen Verdrängen der Lage und Nicht-Aufräumen.
Jetzt tun sie das, allerdings sehr spät, aber sie tun es richtig. 800 Mio Euro Neugeld, damit kann man ordentlich Altlasten entsorgen.
Das gibt jetzt zwei spannende Monate, und ich schau mir das interessiert an, und die Kommentare werden hoffentlich nicht mehr giftig sein, sondern sachlich zum Mechanismus der KE.
Ich hab auch mal vorgerechnet im Forum, dass eine Aryzta Aktie eigentlich wertlos ist, beziehungsweise nur mit zweifelhaftem Goodwill hinterlegt. Dieser ist bei einer Liquidation wertlos, gewinnt aber natürlich umgekehrt an Werthaltigkeit, je nachhaltiger der Fortbestand der Firma gesichert ist. Und in diese Richtung geht es jetzt.
Ich bin nach wie vor kein Fan der Aktie. Wieviel sie wert sein könnte, kann man erst abschätzen, wenn die Bedingungen der KE bekannt sind. Gefühlsmässig würde ich sagen, mit CHF 10 ist sie gut bezahlt.
Das Management hat jedoch ein Interesse daran, dass die Aktie möglichst hoch steht bei Festlegung der KE Bedingungen. Das gibt mehr Gestaltungs-Möglichkeiten und sieht attraktiver aus (weniger Verwässerung).
Was die berüchtigten Leerverkäufer angeht: Die werden jetzt ihre Position in aller Ruhe schliessen. Zu einem Short Squeeze wird es kaum kommen, schliesslich werden in wenigen Wochen Unmengen neuer Aryztaaktien geschaffen, um die sich die Käufer kaum reissen werden.
Schulden
Die Schulden sind – wie die Zahlen oben zeigen – derart hoch, dass auch 800 Mio. € nicht das grosse Reinemachen herbeiführen können. Wären die Gewinne auf Stufe EBITDA noch gleich hoch wie vor einem Jahr (sie sind um über 30% tiefer – keine Trendumkehr in Sicht), würde ich da unter Umständen mitmachen. Da dies nicht der Fall ist, werde ich mir in der Backstube nicht die Finger verbrennen. Ich schaue nicht mal von der Seitenlinie zu sondern aus sicherer Entfernung und lasse mir vom neuen Management, das ich für unfähig halte (welches gemäss eigenen Angaben, ich zitiere: „die Situation unterschätzt hat“ und eine frühzeitige KE verschlafen hat) nicht das Fell über die Ohren ziehen.
Mindestens genauso besorgniserregend wie die Schulden: Der Goodwill
Der Goodwill ist, stark vereinfacht ausgedrückt, der Betrag, den Aryzta in der Vergangenheit zu viel bezahlt hat für Übernahmen.
Dieser zu viel bezahlte Betrag wird dann aktiviert.
So als hätte man – um ein fiktives Beispiel anzuführen – ein Gipfeli für einen 5-Liber bewertet. Verkauft man das Gipfeli, muss man die Differenz zwischen dem Marktpreis des Gipfeli (sagen wir einmal 1.20) und dem Buchwert (also 5.-) abschreiben (das wären dann 3.80).
Goodwill per se ist eigentlich nie werthaltig (es ist eine Leiche im Keller, die man „später“ entsorgen muss), sondern nur die damit verbundenen Anschaffungen und die daraus resultierenden Cashflows.
Auf Seite 60 des Geschäftsberichts ist folgender Satz zu lesen:
„The Group faces the risk of impairment of its goodwill, brands and intangibles.“
Also mit anderen Worten: Es besteht das Risiko, dass der oben als Goodwill angegebene Betrag von 1.8 Mia. € wertberichtigt (also erfolgswirksam abgeschrieben) werden muss. Dieses Horrorszenario ist nicht aus der Luft gegriffen. Alleine im Geschäftsjahr 2017 hat man fast 600 Mio. € (!) Goodwill abschreiben müssen (Geschäftsbericht Seite 68). Alleine das entspricht 75% der geplanten KE.
NACH dieser riesigen Abschreibung sind aber per 31.07.2018 immer noch 1.8 Mia. € an Goodwill in den Büchern.
Einmaleins:
1.8 Mia € Goodwill + 1.734 Mia. € Schulden = Altlast aktuell = 3.534 Mia. €
Altlast aktuell - 800 Mio. € Kapitalerhöhung = Altlast neu = 2.734 Mia.
Mit den aktuellen 420 Mio. € EBITDA braucht Aryzta 6.5 Jahre zum Abzahlen von Schulden und zum Abschreiben von Goodwill.
Und das, NACHDEM 800 Mio. € zugeflossen sind.
Die 800 Mio. € sind (sofern das Geld überhaupt zusammenkommt) ein Tropfen auf den heissen Stein.
Des Bären Fell sollte man bekanntlich nicht verkaufen, solange man das Tier nicht erlegt hat. Aryzta hat die 800 Mio EUR noch nicht. Trotzdem eine Ueberlegung, was damit geschehen wird.
Aryzta hat aktuell 4 Probleme:
eine Verschuldung höher als der Unternehmenswert
zu niedrigen CashFlow im Verhältnis zu den Schulden
das Tiefkühl Backwaren Geschäft brummt nicht gerade
Vertrauen ins Management zumindest angeschlagen.
Mit 800 Mio kann Aryzta die ersten beiden Probleme aus der Welt schaffen. Sie könnten Schuldscheine ablösen und vor allem den am 19. März 2019 kündbaren Euro Bond. Dieser 250 Mio Bond ist unter den Hybriden der für Aryzta unbequemste.
Falls der zurückbezahlt wird, sieht es aber auch für die CHF Hybriden schlagartig besser aus, denn dann müssen die ausgesetzten Zinszahlungen wieder aufgenommen werden (Cross Klausel). Und die Ausstände nachgezahlt. ARY13 wäre dann im Frühjahr 109 wert (aktuell 83).
So stell ich mir das vor. Vielleicht wird es aber auch komplexer.
Oder das Aryzta Management macht was Dummes, mit dem vielen Geld.
Megavolt hat am 02.12.2017 14:27 geschrieben:
Die Spekulation auf den Kurszerfall war korrekt. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mit diesem Ausmass wirklich nicht gerechnet habe.
Kurszerfall
Wie lange will sich das Management das noch antun?
der würde mit seinem 75 Jahren heute noch besser geschäften als die ganze Aryzta-Bande. Schon unglaublich, wie unfähig das Management agiert. Wobei von agieren ja nicht die Rede sein kann. Scheint eher nach dem Prinzip "Hoffnung und aussitzen" zu laufen. Gleichwohl braucht es nur eine gute Meldung, z.B. Picard-Verkauf, und die Leerverkäufer werden richtiggehend grilliert.
ahh verdammt das geht ja heute noch weiter runter
bei den Aktien bin ich mittlerweile -60%, am liebsten würde ich nachkaufen, da ich darauf vertraue, dass sie die Kurve noch kriegen und damit das Minus nicht so hässlich aussieht
aber auf noch mehr Geld bei einer KE nachschiessen habe ich keine Lust... meine deutlich grössere Position, die Hybriden sind +/- 0
man müsste aber schon verdammt unfähig sein, um eine Firma die Backwaren herstellt an die Wand zu fahren
Hoch spannend hier!
finde es erstaunlich, dass hier so wenige mitdenken und kommentieren. Aber es scheint im Forum nebst all den Experten für RETT Syndrom, Glycosid-Fermentation und Schizophrenie kaum jemand zu geben, der sich mit Tiefkühl-Gipfeli auskennt.
Die Aryzta-Hybride halten sich noch wacker. Wenn das Management die Bäckerei aber weiterhin mit voller Wucht gegen die Wand fährt, kann sich auch das noch ändern.
gertrud hat am 10.08.2018 13:45 geschrieben:
Bei Gipfeli auskennen?....ich esse nur hartes Brot..!
das Problem ist einfach, dass sie heute eine Kapitalerhöhung ankündigen und erst in 1 1/2 Monaten die Bedingungen bekanntgeben. Das ist doch....
und ich bin heute erstmals aryzta aktionär @8.31 und bin mir das Risiko voll bewusst.
weshalb heute aktien kaufen wenn noch nicht mal die bedingungen der kapitalerhöhung bekannt sind?! gut möglich, dass der ausgabepreis der neuen aktien weit unter dem heutigen kurs liegen wird, sonst werden sie kaum neue investoren finden...
Schlechtes Wetter zum grillieren, im Türkei-Gewitter trauen sich die Leerverkäufer noch einiges zu. Der Rebound wird kommen, da bin ich mir also ziemlich sicher.
@Gertrud, kann mir fast nicht vorstellen, dass die Hybriden fein raus kommen und die 100% zurückbekommen. Die müssen doch auch auf einen Teil verzichten oder zumindest eine Nullverzinsung, aber da kenn ich mich zu wenig aus und habe es auch nicht nachgelesen. Aber eine Sanierung nur auf dem Rücken der Aktionäre? da müssen sie zumindest ein attraktives Bezugsrecht anbieten. Von dem her sind sie vermutlich an tiefen Aktienkursen interessiert. Das kann ich doch irgendwie von MBTN...
Habe am Freitag geschrieben, dass die Leerverkäufer nach einer guten Meldung grilliert werden könnten. Wenn man bedenkt, dass rund 20 Mio. Aktien "short" sind, was dem durchschnittlichen Handelsvolumen von 40 (!!) Tagen entspricht, bin ich nun gespannt, ob es an der Ausgangstür heute eng wird. Die Shorties hatten in den letzten Monaten jedenfalls ihren Spass, nun können sie das Spielfeld verlassen....
Werden die Wetten gegen die Aryzta-Aktie jetzt geschlossen?
Der hochverschuldete Backwarenhersteller Aryzta sperrt sich nicht länger gegen eine Kapitalerhöhung. Erste Analysten warnen vor einer hohen Verwässerung. Vorbörslich gerät die Aktie abermals unter Verkaufsdruck.
13.08.2018 08:34
Von Lorenz Burkhalter
Nachdem der hochverschuldete Backwarenhersteller Aryzta eine Kapitalerhöhung in den letzten Jahren stets in Abrede stellte, räumt er am frühen Morgen nun doch ein, die Aktionäre im Rahmen einer Bezugsrechtsemission um neue Mittel in Höhe von 800 Millionen Euro bitten zu müssen.
Eine Kapitalerhöhung war notwendig geworden, nachdem die sich selbst gesteckte Frist für den Verkauf der Picard-Beteiligung erfolglos verstrichen war (cash berichtete).
Aryzta bekräftigt zudem das Ziel, die Schulden um eine Milliarde Euro reduzieren und über die kommenden Jahre jährlich Kosten in Höhe von 90 Millionen Euro einsparen zu wollen. Gleichzeitig lässt man durchblicken, dass sich das Tagesgeschäft im Schlussquartal des eben gerade abgelaufenen Fiskaljahres 2017/18 im Rahmen der Erwartungen bewegt habe.
Es droht eine Gewinnverwässerung
Bei den Anlegern finden diese Aussagen bisweilen aber kaum Gehör. Im vorbörslichen Handel von Julius Bär verliert die schon zuvor schwache Aryzta-Aktie weitere 5,2 Prozent auf 8,30 Franken. Alleine seit Jahresbeginn errechnet sich ein Minus von fast 80 Prozent. Das macht die Aktie an der Schweizer Börse zum diesjährigen Schlusslicht.
Berechnungen der UBS zufolge führt die geplante Kapitalerhöhung gegebenenfalls zu einer Verwässerung der diesjährigen Gewinne von bis zu 45 Prozent. Allerdings räumt die Schweizer Grossbank ein, dass die Konditionen noch nicht bekannt seien.
Die Aussagen zur Gewinnentwicklung im zurückliegenden Quartal werden als beruhigend bezeichnet. Nicht so, dass Aryzta zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Zielvorgaben für das Fiskaljahr 2018/19 abgibt. Aus Sicht der UBS dürfte das Interesse der Anleger insbesondere diesen Zielvorgaben gelten. Das UBS-Anlageurteil für die Aryzta-Aktie lautet weiterhin "Neutral", das 12-Monats-Kursziel von 15,50 Franken dürfte mit dem Rotstift überarbeitet werden.
Leerverkäufer könnten ihre Wetten schliessen
Händlern zufolge dürften die Leerverkäufer beim hochverschuldeten Backwarenhersteller am Ziel angekommen sein. Der Aktienkurs sei tief in den einstelligen Kursbereich gefallen und seit Jahresbeginn errechnet sich ein sattes Minus von fast 80 Prozent, so lautet der Tenor.
Im hiesigen Berufshandel geht man deshalb davon aus, dass die Leerverkäufer die tiefen Kurse nutzen und ihre Wetten nun schliessen könnten. Auf Basis von Erhebungen des Beratungsunternehmens Markit wurde Ende Juli mit nicht weniger als 21 Prozent der ausstehenden Titel auf rückläufige Kurse spekuliert.
Ich verliere nie! Entweder ich gewinne oder ich lerne!
Die Hybride steigen zaghaft an, aber überzeugend ist das noch nicht. Mit einem Zinsverzicht kämen sie eventuell bei den Bondholdern noch durch, mehr kann ich mir aber momentan nicht vorstellen.
Die Leerverkäufer decken offenbar erst ein wenn der Ausgabepreis der neuen Aktien feststeht. Der könnte ja auch bei 5 Franken liegen...
spesenmoos hat am 13.08.2018 10:11 geschrieben:
....mal wieder doof....
spesenmoos hat am 13.08.2018 09:44 geschrieben:
Die Hybrid-Kurse heute sprechen eine eindeutige Sprache. Meine Spekulation der letzten Monate, dass die Hybride im Gegensatz zu den Aktien ungeschoren davonkommen, könnte also aufgehen. Wobei ich vorsichtig bleibe, da ist noch nichts in trockenen Tüchern.
Die Hybrid-Konstruktion schlägt erst (negativ) zu, wenn der Ernstfall eintritt, Konkurs oder Restrukturierung mit Gläubiger haircut.
Wenn es jetzt Aryzta gelingt, die grosse Summe von 800 Euro über eine "normale Kapitalerhöhung" einzunehmen, ist das zwar dramatisch für die Altaktionäre, aber kein Ernstfall im obigen Sinn, und auch keine finanzielle oder bilanzmässige Restrukturierung. Somit bleiben die Hybride ganz normale Schulden, die nach der KE davon profitieren, dass der Gläubiger wieder solider kapitalisiert ist.
Beibt spannend.
dann beten wir aber gleich mit für die armen Aktionäre, dass es bei dieser Sanierung eine Solidarität gibt. Das haben Sanierungen so an sich, Sprichwort: Opfersymetrie.
Und dass das Management nicht 1 1/2 Monate wartet bis sie die Bedingungen der Kapitalerhöhung preisgibt. Wir reden immer noch von einem Laden von rund 2.2 Milliarden Buchwert (zu Fortführungswerten).
Hoffentlich liest der CFO mit
Vontobel: Auch für die Analysten von Vontobel (VONN 69.25 -0.36%) war eine Kapitalerhöhung zu erwarten. Allerdings rechneten sie nicht mit einem Volumen von 800 Mio. €, sondern mit 500 bis 600 Mio. €. Die Valoren stuft Vontobel derweil von Reduce auf Hold herauf, da sie wenig Abwärtspotenzial sieht. Allerdings wird eine Herabsetzung des Kursziels von derzeit 12.50 Fr. geprüft.
https://www.fuw.ch/article/das-sagen-analysten-zu-aryzta-2/
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Der Weise gewinnt mehr Vorteile durch seine Feinde als der Dummkopf durch seine Freunde.
Benjamin Franklin
@gertrud: hab ich so damals auch in der UNI gelernt. 800 Mio frisches Geld in diesen Laden stecken, das ist doch mehr als sportlich.... bin sehr gespannt wer sich da engagieren will. Bevor ich als EK Geber da auch nur einen Franken in die Bude stecken würde, wäre meine Bedingung dass das bisherige Management erstmal zurücktritt. Beten wir, dass die Hybride ungeschoren davon kommen.
Das hört sich einfach sehr einseitig an. Wärst du im Verwaltungsrat von Aryzta willst du doch auch, dass die Altaktionäre neues Kapital zeichnen. 800 Mio EUR sind kein Pappenstiel. Da braucht es einerseit good-News (dass sie EBIT mässig auf Kurs sind war jetzt mal eine) und andererseits ein attraktives Umtauschverhältnis. Es braucht ja auch die Zustimmung der Generalversammlung für das. Stimmt das Umtauschverhältnis nicht, werde ich mit meiner massiven Beteiligung (Spass) nein stimmen.
Offiziell ist eine Kapitalerhöhung, da geb ich 100%recht. Ist aber nichts anderes als eine Sanierung. Das zusätzliche Kapital wird ja für den Schuldenabbau gebraucht.
Die Revisionsstelle wird auf Abschreibungen auf dem Goodwill drängen. So eine Übung macht diese Firma einmal und dann werden sie möglichst viel in das Paket packen:
- Kapitalerhöhung
- Umwandlung von Fremd- in Eigenkapital (Hybrid)
- Abschreibung von Goodwill
- Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Beteiligungen (Picard, etc.)
Wenn die Börse das begreift, geht die Aktie auf 10.- und mehr. Die Leerverkäufer könnten dann schön auf die Schnauze fliegen.
spesenmoos hat am 13.08.2018 11:00 geschrieben:
Es soll eben eine KE geben, und keine Sanierung. Also auch keine Symetrie, die Opfer sind nur die Aktionäre. Und da die Neugeldmenge bekannt ist, kann man die Bedingungen ja einfach abschätzen. Zum Beispiel: 2 neue Aktien @ CHF 4.00 pro Altaktie.
Denkbar wäre ein Angebot an die Hybridgläubiger, zu attraktiven Konditionen FREIWILLIG Nominalwert in neue Aryzta Aktien zu tauschen. Das würde der Firma zusätzliche Entlastung bringen. Allerdings wieder auf Kosten der Altaktionäre.
Gertrud, dass sei dir doch gegönnt. Somit bist du als "Unterstützer" der Hybriden fein raus. Dieser Kurs hat sich schön erholt und du darfst dich als Tagesgewinner fühlen
Im Namen des Forums gebe ich dir den Freibrief 
Bei der Aktie warten wir jetzt mal ab, was passiert. Was sicher ist, dass die Banken kein Geld verlieren werden, zumindest die Kreditgebenden. Aber ein Bezugsverhältnis vorlegen, dass die bestehenden Aktionäre noch mehr verärgert und vergrault, da werden sie sich hüten davor. Dann kommen diese 800 Mio nicht zusammen, dann haben sich auch kein Geld um die Hybriden zu bezahlen. So schliesst sich dann der Kreis. Denke, dass die eine Gruppe nicht ohne die andere kann, das wär dann wieder die Opfersymetrie, auch wenns keine Sanierung ist...
Aktien jetzt kaufen ist zocken in Reinkultur. Gewinn & Verlust im 2-stelligen Prozentbereich in kurzer Zeit möglich.
In einem stimm ich überein, höchst interessanter Titel. Einen schönen Abend und Danke für die spannenden Kommentare.
Das ist schwarz oder weiss, Spesenmoos. Man kann die Hybridgläubiger nicht "ein bisschen" einbeziehen. Entweder zwingen, oder ein Angebot auf freiwilliger Basis machen, wobei letzteres dann sehr attraktiv werden muss.
Das war bei Meyer Burger auch so: Die einzigen klaren Gewinner waren die Wandelgläubiger, sogar und gerade auch aus heutiger Sicht.
Klar läuft es bei Aryzta auf eine Sanierung hinaus, aber es ist erst mal nur eine KE und das bleibt es auch, wenn die Altaktioäre zustimmen. Bei Aryzta geht es um so viel Geld, da sind emotionslose Profis drin. Die sind häufig sowohl Aktionäre als auch Gläubiger, und machen schliesslich eine Mischrechnung. Auch sind die beratenden Banken Grosskaliber (BoA, UBS, CS). Die werden im Vorfeld mit den wichtigsten Institutionellen abgeklärt haben, wie sie abstimmen und sich verhalten werden.
Also fühl ich mich schon mal als (vorläufige) Gewinnerin. Ohne allerdings die Position jetzt aufzustocken.
Was die Aktie angeht: Wie die FuW auch schreibt, abwarten bis man die Konditionen kennt. Alles andere ist Zock.
Toland muss aber nicht nur finanzielle Probleme lösen: In Europa macht Aryzta den Trend zu schaffen, dass Kunden Backwaren wieder selber herstellen wollen. So hat beispielsweise Detailhändler Coop letztes Jahr den Auftrag bei Aryzta gekündigt. Und Aryzta hat tiefe Margen, besonders im wichtigsten Markt USA: Dort sind die Produktionskosten gestiegen, und Arzyta hat Mühe, seine Betriebe auszulasten. «Wir haben die Herausforderungen des schwierigen Marktumfelds unterschätzt», sagte Toland im Mai.
https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/aryzta-serviert-hartes-brot
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Der Weise gewinnt mehr Vorteile durch seine Feinde als der Dummkopf durch seine Freunde.
Benjamin Franklin
Heute erstmals so etwas wie ein zaghafter Erholungsversuch. Ich gehe davon aus, dass die Leerverkäufer die Entwicklung sehr aufmerksam beobachten. Würde mich nicht wundern, wenn der Short Squeeze nun beginnt....
Anhand dieser Beispiele sehe ich das genauso. Die Frage ist doch wie sich der Aktienkurs bis zum 1. Oktober verhält (dann kommunizieren sie genaueres). Fällt der Kurs bis dahin auf Fr. 6.-, kriege ich auch weniger neue Aktien bzw. ist mein Bezugsrecht weniger Wert. Das spielt ihnen doch voll in die Karten. Die Aryzta hat bis zu diesem Zeitpunkt kein Interesse für einen höheren Aktienkurs. Also haben doch die Leerverkäufer ein freies Feld bis zu diesem Zeitpunkt. Das ärgert mich, aus der Not heraus eine Kapitalerhöhung anzkünden und diese erste Monate später durchzuführen. Die Aktionäre werden so zum Frass vorgeworfen. Die Kapitalerhöhung sollen sie finanzieren, aber jetzt lässt mal sie mal etwas schmoren. Aber ich glaube ja, dass diese andere Probleme haben, als unzufriedene Aktionäre...
Habe den kleinen Rebound benützt um meine Position zu 3/4 (mit 10% Verlust zu verkaufen). Habe mich klassisch verspekuliert. Den Rest lass ich mal emotionslos liegen. Diesem Management schmeisse ich nicht schlechtem Geld noch gutes nach, sie haben zur Genüge bewiesen (vor allem auch die Vorgänger), dass sie es nicht können. Wünsche der Firma aber alles Gute und hoffe sie kommen da raus.
Habe heute in den nächsten Blue Chip investiert, Kudelski... da kommen die Zahlen diese Woche und der Hr. Kudelski ist ein Vollblutunternehmer, der seinen Laden im Griff hat.
Eine Sache noch, Spesenmoos, weil Du das jetzt mehrfach erwähnt hast: Das Bezugsverhältnis spielt eigentlich keine grosse Rolle.
Die Altaktionäre sollen 800 Mio Euro nachschiessen, also etwa gleich viel, wie ihre jetzige Position wert ist, wenn sie den Anteil nicht verwässern wollen.
Zwei extreme Beispiele zur Verdeutlichung:
A) 1 neue Aktie zu CHF 8 pro Altaktie
B) 4 neue Aktien zu CHF 2 pro Altaktie
In beiden Fällen muss der Altaktionär nochmals 8 CHF nachschiessen. Der einzige Unterschied liegt im Bezugsrechtshandel. im Falle von A) ist das BZR wahrscheinlich wertlos, im Falle von B) nicht.
Falls also ein Altaktionär die Nase voll hat, und keine neues Geld nachschiessen will, kann er im Fall B) die BZR verkaufen.
Der Aryztakurs nach der KE wird bei A) bei CHF 8.00 liegen, bei B) etwa bei CHF 3.20
@Blaues Hufeisen
Glaube ich nicht. Am Nachmittag dann wieder im Minus
Mal rauf, mal runter.
(P.S.: geht aber jetzt mächtig nach Norden
)
Ich habe jetzt 2 Jahre giftige Kommentare zu Aryzta geschrieben. Wegen Verdrängen der Lage und Nicht-Aufräumen.
Jetzt tun sie das, allerdings sehr spät, aber sie tun es richtig. 800 Mio Euro Neugeld, damit kann man ordentlich Altlasten entsorgen.
Das gibt jetzt zwei spannende Monate, und ich schau mir das interessiert an, und die Kommentare werden hoffentlich nicht mehr giftig sein, sondern sachlich zum Mechanismus der KE.
Ich hab auch mal vorgerechnet im Forum, dass eine Aryzta Aktie eigentlich wertlos ist, beziehungsweise nur mit zweifelhaftem Goodwill hinterlegt. Dieser ist bei einer Liquidation wertlos, gewinnt aber natürlich umgekehrt an Werthaltigkeit, je nachhaltiger der Fortbestand der Firma gesichert ist. Und in diese Richtung geht es jetzt.
Ich bin nach wie vor kein Fan der Aktie. Wieviel sie wert sein könnte, kann man erst abschätzen, wenn die Bedingungen der KE bekannt sind. Gefühlsmässig würde ich sagen, mit CHF 10 ist sie gut bezahlt.
Das Management hat jedoch ein Interesse daran, dass die Aktie möglichst hoch steht bei Festlegung der KE Bedingungen. Das gibt mehr Gestaltungs-Möglichkeiten und sieht attraktiver aus (weniger Verwässerung).
Was die berüchtigten Leerverkäufer angeht: Die werden jetzt ihre Position in aller Ruhe schliessen. Zu einem Short Squeeze wird es kaum kommen, schliesslich werden in wenigen Wochen Unmengen neuer Aryztaaktien geschaffen, um die sich die Käufer kaum reissen werden.
Aryzta hat folgende finanzielle Ausgangslage:
Schulden
Die Schulden sind – wie die Zahlen oben zeigen – derart hoch, dass auch 800 Mio. € nicht das grosse Reinemachen herbeiführen können. Wären die Gewinne auf Stufe EBITDA noch gleich hoch wie vor einem Jahr (sie sind um über 30% tiefer – keine Trendumkehr in Sicht), würde ich da unter Umständen mitmachen. Da dies nicht der Fall ist, werde ich mir in der Backstube nicht die Finger verbrennen. Ich schaue nicht mal von der Seitenlinie zu sondern aus sicherer Entfernung und lasse mir vom neuen Management, das ich für unfähig halte (welches gemäss eigenen Angaben, ich zitiere: „die Situation unterschätzt hat“ und eine frühzeitige KE verschlafen hat) nicht das Fell über die Ohren ziehen.
Mindestens genauso besorgniserregend wie die Schulden: Der Goodwill
Der Goodwill ist, stark vereinfacht ausgedrückt, der Betrag, den Aryzta in der Vergangenheit zu viel bezahlt hat für Übernahmen.
Dieser zu viel bezahlte Betrag wird dann aktiviert.
So als hätte man – um ein fiktives Beispiel anzuführen – ein Gipfeli für einen 5-Liber bewertet. Verkauft man das Gipfeli, muss man die Differenz zwischen dem Marktpreis des Gipfeli (sagen wir einmal 1.20) und dem Buchwert (also 5.-) abschreiben (das wären dann 3.80).
Goodwill per se ist eigentlich nie werthaltig (es ist eine Leiche im Keller, die man „später“ entsorgen muss), sondern nur die damit verbundenen Anschaffungen und die daraus resultierenden Cashflows.
Auf Seite 60 des Geschäftsberichts ist folgender Satz zu lesen:
„The Group faces the risk of impairment of its goodwill, brands and intangibles.“
Also mit anderen Worten: Es besteht das Risiko, dass der oben als Goodwill angegebene Betrag von 1.8 Mia. € wertberichtigt (also erfolgswirksam abgeschrieben) werden muss. Dieses Horrorszenario ist nicht aus der Luft gegriffen. Alleine im Geschäftsjahr 2017 hat man fast 600 Mio. € (!) Goodwill abschreiben müssen (Geschäftsbericht Seite 68). Alleine das entspricht 75% der geplanten KE.
NACH dieser riesigen Abschreibung sind aber per 31.07.2018 immer noch 1.8 Mia. € an Goodwill in den Büchern.
Einmaleins:
1.8 Mia € Goodwill + 1.734 Mia. € Schulden = Altlast aktuell = 3.534 Mia. €
Altlast aktuell - 800 Mio. € Kapitalerhöhung = Altlast neu = 2.734 Mia.
Mit den aktuellen 420 Mio. € EBITDA braucht Aryzta 6.5 Jahre zum Abzahlen von Schulden und zum Abschreiben von Goodwill.
Und das, NACHDEM 800 Mio. € zugeflossen sind.
Die 800 Mio. € sind (sofern das Geld überhaupt zusammenkommt) ein Tropfen auf den heissen Stein.
Benutzt dicke Topflappen!
MfG
Megavolt
Des Bären Fell sollte man bekanntlich nicht verkaufen, solange man das Tier nicht erlegt hat. Aryzta hat die 800 Mio EUR noch nicht. Trotzdem eine Ueberlegung, was damit geschehen wird.
Aryzta hat aktuell 4 Probleme:
Mit 800 Mio kann Aryzta die ersten beiden Probleme aus der Welt schaffen. Sie könnten Schuldscheine ablösen und vor allem den am 19. März 2019 kündbaren Euro Bond. Dieser 250 Mio Bond ist unter den Hybriden der für Aryzta unbequemste.
Falls der zurückbezahlt wird, sieht es aber auch für die CHF Hybriden schlagartig besser aus, denn dann müssen die ausgesetzten Zinszahlungen wieder aufgenommen werden (Cross Klausel). Und die Ausstände nachgezahlt. ARY13 wäre dann im Frühjahr 109 wert (aktuell 83).
So stell ich mir das vor. Vielleicht wird es aber auch komplexer.
Oder das Aryzta Management macht was Dummes, mit dem vielen Geld.
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