Die Covid-19-Eindämmungsmassnahmen liessen das BIP-Wachstum im 4. Quartal deutlich einbrechen. (Bild: Shutterstock.com/OSORIOartist)
Die Covid-19-Eindämmungsmassnahmen liessen das BIP-Wachstum im 4. Quartal deutlich einbrechen. (Bild: Shutterstock.com/OSORIOartist)

Im 4. Quartal 2020 verlangsamte sich das BIP-Wachstum der Schweiz auf 0,3%, nach 7,6% im 3. Quartal, wie aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) hervorgeht. Grosse Einbussen erlebten jene Dienstleistungsbranchen, welche direkt durch die verschärften Pandemie-Eindämmungsmassnahmen betroffen waren.

Die Wertschöpfung im Gastgewerbe (-20,8%) und im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (-7,7%) ging stark zurück nach der zwischenzeitlichen Entspannung der Sommermonate. Im Einklang mit der nachlassenden Mobilität der Bevölkerung war auch die Wertschöpfung im Bereich Transport und Kommunikation (-0,5%) rückläufig. Schliesslich entwickelte sich das Gesundheits- und Sozialwesen (-0,7%) negativ. Die Rückgänge in diesen Sektoren blieben indes weit unter jenen vom Frühjahr 2020.

Erste Ergebnisse für das Jahr 2020

Wie das Seco weiter bekannt gab, ging das reale BIP 2020 gemäss den vorliegenden provisorischen Ergebnissen um 2,9% zurück – und damit deutlich stärker als 2009 in der Finanzkrise (-2,1%). Ein noch stärkerer Rückgang wurde 1975 im Zuge der Ölpreiskrise registriert. Besonders stark von der Krise betroffen war der Dienstleistungssektor. Der private Konsum sank in historischem Ausmass. Die Rückgänge beim verarbeitenden Gewerbe und bei den Exporten waren dagegen weniger stark als in der Finanzkrise.

Die Auswirkungen der zweiten Corona-Welle und der entsprechenden Massnahmen belasten laut Seco die Wirtschaft auch noch im laufenden 1. Quartal 2021.

Das Konjunkturbarometer in Zahlen vom Februar 2020 - Februar 2021). Quelle: KOF
Das Konjunkturbarometer in Zahlen vom Februar 2020 - Februar 2021). Quelle: KOF
Das Konjunkturbarometer in Zahlen vom Februar 2020 - Februar 2021). Quelle: KOF
Das Konjunkturbarometer in Zahlen vom Februar 2020 - Februar 2021). Quelle: KOF

Konjunkturbarometer über langjährigem Durchschnitt

Das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) stieg im Februar 2021 auf 102,7 Punkte und damit leicht über seinen langjährigen Durchschnittswert von 100, wie die KOF am Freitag bekannt gab. Der Anstieg gegenüber dem Vormonat (96,5 Punkte) beträgt 6,2 Punkte. Verantwortlich dafür seien insbesondere die Indikatoren aus dem Dienstleitungsbereich. Von der Auslandsnachfrage kämen leicht negative Signale. Die Aussichten für die übrigen im Barometer erfassten Wirtschaftsaktivitäten haben sich laut KOF gegenüber dem Januar kaum verändert. Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) werden die Vorprodukte, die Produktion und die Geschäftslage etwas positiver gesehen als im Vormonat. Die Indikatoren für den Auftragsbestand geben dagegen deutlich nach, diejenigen für die Beschäftigung etwas weniger. Im Verarbeitenden Gewerbe sind vor allem die Branchen Papier-​, Chemie-​ und Elektroindustrie etwas optimistischer als zuvor. Die Holz-​, Textil-​, Nahrungs-​ und Metallindustrie verzeichnen dagegen eine leichte Stimmungseintrübung.

KOF-Konjunkturbarometer und Referenzreihe

Das Konjunkturbarometer zeigt an, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte. Quelle: KOF
Das Konjunkturbarometer zeigt an, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte. Quelle: KOF
Das Konjunkturbarometer zeigt an, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte. Quelle: KOF
Das Konjunkturbarometer zeigt an, wie sich die Schweizer Konjunktur in der nahen Zukunft entwickeln dürfte. Quelle: KOF
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