In den letzten Wochen wurde viel über den Kapitalabzug diskutiert, unter welchem die Hedgefonds-Branche zu leiden hat. Nach Schätzungen mehrerer Datenanbieter belief sich der Rückgang beim weltweiten Hedgefondskapital im 1. Quartal 2016 auf etwa 15 Mrd. USD.

Demgegenüber ging der kräftige Kapitalzustrom in UCITS in Europa fast unbemerkt vonstatten. Gemäss Morningstar verzeichneten UCITS im März einen Nettozufluss von 3,6 Mrd. EUR. Damit liegt die Gesamtsumme für das 1. Quartal 2016 bei 7,7 Mrd. EUR (bezogen auf das Universum der für den Vertrieb in Europa verfügbaren Fonds).

Der ausgeprägte Appetit auf UCITS steht auch in deutlichem Gegensatz zum Kapitalabzug bei traditionellen Anlageklassen: Aus Aktieninvestmentfonds wurden im 1. Quartal 2016 20 Mrd. EUR abgezogen, bei Renten- und Anleihenfonds summierte sich der Kapitalabfluss auf etwa 13 Mrd. EUR. Auch aus Geldmarkt- und Mischfonds wurde Kapital abgezogen. Demgegenüber sind UCITS die einzige Anlageklassen in Europa, bei der im 1. Quartal Kapitalzuflüsse zu beobachten waren.

Für dieses Interesse gibt es mehrere Gründe. Auf der einen Seite hat sich das Marktumfeld in den letzten zwölf Monaten verschlechtert. Europäische Aktien erlitten Verluste in zweistelliger Höhe bei einer annualisierten Volatilität von mehr als 20%. Parallel kam es auch bei Staatsanleihen aus der Eurozone zu einer höheren Volatilität als üblich. Auf der anderen Seite werden die Aussichten für traditionelle Anlagen durch eine Vielzahl von Unsicherheiten überschattet: Die Bewertungen sind bei den Anlageklassen durchweg hoch, bei Wirtschafts- und Gewinnwachstum sind die Perspektiven düster, und eine enorme Zahl von risikofreien Anlagen in der Eurozone wirft weniger als 0% ab. Vor diesem Hintergrund drängen Anleger in alternative Strategien, die bei relativer Betrachtung höhere risikobereinigte Renditen bieten.

Der Lyxor Hedge Fund Index ging in der letzten April-Woche um 0,4% und im gesamten April um 0,9% zurück. Überdurchschnittlich entwickelten sich dabei Fixed Income und Credit Arbitrage, während CTAs aufgrund der steigenden Anleihenrenditen zurückblieben.

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