Das globale Wachstumspotenzial der Roboter-Industrie bleibt dabei weiterhin eher unterschätzt, obwohl einzelne Prognosen von ungefähr zehn Prozent Wachstum pro Jahr ausgehen. "Unternehmensaktien aus der Roboter-Branche haben auf lange Sicht das Potenzial, höhere Renditen als der Gesamtmarkt abzuwerfen“, sagt Ernst Glanzmann, Lead Manager des JB Japan Stock Fund. Das grösste Wachstumsfeld für Roboter sind nach Ansicht von Co-Managerin Reiko Mito die Schwellenländer: "Während in entwickelten Industriestaaten wie Südkorea, Japan und Deutschland in der industriellen Produktion Roboter bereits jetzt weit verbreitet sind, gibt es in China noch viel Potenzial“. Das verdeutlichen auch die Zahlen: Auf 10'000 in der Industrie eingesetzte Arbeiter kommen in China gerade einmal 36 Roboter, in Südkorea sind es knapp 500.

Die weltweit wichtigste Robotik-Sparte sind Industrieroboter, die etwa bei der Produktion von Autos, Elektroartikeln oder Lebensmitteln eingesetzt werden. Japan nimmt hier im internationalen Vergleich eine Spitzenposition ein. Ein zentrales Investmentmotiv der Fondsmanager für 2016 sind daher Aktien japanischer Roboter-Produzenten und Entwickler. "Die Wachstumsrate bei japanischen Robotik-Unternehmen lag in den letzten zehn Jahren bei etwa fünf bis sechs Prozent pro Jahr“, so Glanzmann. Dieses Niveau gelte es nun gegen die globale Konkurrenz zu behaupten.

Technischer Fortschritt steigert Produktionseffizienz
Technologische Innovationen "Made in Japan“ führen dabei zu immer neuen Entwicklungssprüngen: "Sensoren werden zunehmend leistungsfähiger und Mikroprozessoren stetig schneller. Hinzu kommt die ständig wachsende Kapazität bei der Datenübertragung. Insgesamt sind Roboter daher immer effektiver und kostengünstiger geworden“, erklärt Glanzmann.

So stammt beispielsweise eine der neuesten Entwicklungen vom japanischen Hersteller Fanuc. Der Global Player hat zuletzt Industrieroboter entwickelt, die zu eigenständigem maschinellen Lernen fähig sind. Die Roboter erkennen mithilfe von Algorithmen in Datenmengen Muster und verhalten sich entsprechend. Auf diese Weise könnten industrielle Produktionsprozesse um bis zu zehn Prozent effektiver werden. "Roboter werden aber menschliche Arbeitskräfte in den kommenden Jahren nicht ersetzen. Der Effizienzgewinn bedeutet nicht, dass Arbeitsplätze verloren gehen“, sagt Mito.

Industrieroboter seien aus der heutigen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken, auch wenn sie in den Medien selten vorkämen. Dort werde eher prominent über menschlich-anmutende Service Roboter berichtet, die etwa in der Unterhaltungsindustrie, der Logistik oder im Gesundheitssektor bei der Altenpflege eingesetzt werden könnten. "Aber in diesem Bereich sind die Forschungs- und Entwicklungskosten sehr hoch, die Produktionszahlen hingegen relativ gering. Profitable Unternehmen, die für Investments interessant sind, gibt es in dieser Sparte kaum“, sagt Glanzmann.

Autonomes Fahren bis 2020
Ein weiteres Thema, das künftig immer wichtiger wird, sind selbstfahrende Kraftfahrzeuge. Die japanische Regierung stellt hierfür inzwischen Fördergelder für Entwickler und Produzenten bereit. Erklärtes Ziel dieser Massnahme ist es, dass in Tokio bis zu den Olympischen Spielen im Jahre 2020 in einem Stadtbezirk nur noch selbstfahrende Autos über die Strassen rollen. Dadurch soll der Weltöffentlichkeit Japans fortschrittliche Technologie präsentiert werden. "Trotz der staatlichen Finanzspritzen gehe ich aber davon aus, dass wirkliche Innovation nur aus dem privaten Sektor kommen wird“, sagt Mito. Aktien von Unternehmen, die Robotertechnologie und autonomes Fahren weiterentwickeln, bieten Investoren die Möglichkeit, am Wachstum dieser zukunftsrelevanten Bereiche teilzuhaben. "Denn eine Zukunft ohne Roboter ist schlichtweg nicht denkbar“, so Glanzmann.

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