Das Schweizer Unternehmen Manas Petroleum hat Chancen, ein grosser Player unter den Erdölunternehmen zu werden. Das Explorationsunternehmen hat Bohrrechte für riesige Ölreserven und weckt damit auch Übernahmegelüste.
Manas Petroleum ist mehrere Milliarden Fass Erdöl wert - je nach Einschätzung der Chance auf effektive Förderung. Verwaltungsratspräsident und Gründer Heinz Scholz und CEO Erik Herlyn gehen im Gespräch mit cash von 3,6 Milliarden Fass aus. Das ist die Menge, die bislang von unabhängigen Geologen bestimmt worden ist. Schulz und Herlyn wollen das erst fünf Jahre alte Schweizer Unternehmen zu dem machen, was die Wirtschaftszeitschrift «World Finance» letztes Jahr schlicht «den nächsten grossen Ölkonzern» nannte.
Von Grossmachts-Fantasien ist in den Büros von Manas Petroleum im Zürcher Niederdorf - eingetragen ist das Unternehmen in Baar ZG - ebenso wenig zu sehen, wie im Gespräch mit dem Management zu hören. Denn noch liegt das Erdöl tief in der Erdkruste. «Statistisch beläuft sich die Trefferquote bei Explorationsbohrungen auf rund 30 Prozent», sagt CEO Herlyn.
Viel Know how und Erfahrung in den Fördergebieten
Das zeigt das beträchtliche Risiko solcher Unternehmungen, aber Manas ist diversifiziert: Sie hält Lizenzen für insgesamt 16 Blöcke in der Mongolei, in Kirgisien und Tadschikistan, und in Albanien, wo vermutlich die grössten Reserven liegen. In Chile hat Manas Zugriff auf förderbare 2800 Milliarden Kubikfuss Erdgas.
Die Konzentration auf Zentralasien und Osteuropa hat System. Scholz hat jahrelang in der ehemaligen Sowjetunion als Ingenieur gearbeitet. Er und sein Team haben früh erkannt, dass in manchen Fördergebieten noch viel Erdöl liegen muss, an das die Kommunisten aufgrund ihrer rückständigen Technik nicht herangekommen waren. In den nationalen Archiven sind die Vorkommen hingegen bestens dokumentiert.
Finanzstarke Partner übernehmen viel vom Risiko
Das Geschäftsmodell: Manas beschafft sich die Bohrrechte und gibt dann rund 75 Prozent des Projekts an grosse Partner ab. Diese finanzieren im Gegenzug Exploration und Bohrungen. In der Branche nennt man das Farming out. Die Rechnung: Beim Farming out ist ein Fass Öl mit rund 10 Cent bewertet. Sobald der Partner aber gebohrt und die Vorkommen entdeckt hat, steigt der Wert auf rund 10 Dollar.
Der Schlüssel zum Erfolg von Manas liegt darin, potenzielle Fördergebiete zu erkennen und an die Lizenzen heranzukommen. «Die grossen Konzerne scheuen diese Art von Risiko. Sie kaufen sich lieber die Anteile, nachdem der abenteuerliche Teil der Arbeit getan ist», sagt Scholz. Mit dem australischen Konzern Santos hat Manas für Kirgisien und Tadschikistan bereits Farm-out-Agreements geschlossen, ebenfalls in Chile mit Geopark und Pluspetrol. In Kirgisien sind Bohrungen bereits in Gang, in Albanien wird ab 2010 gebohrt. «Hier evaluieren wir die Möglichkeit, dies selbst zu finanzieren,» sagt Scholz.
Krisenerfahrungen machte das Management vor allem im letzten Jahr. Durch den Zusammenbruch von Lehman Brothers hat Manas Millionen verloren. Das Unternehmen musste abspecken, Kapitalbedarf für weitere Lizenzzahlungen und Explorationsprojekte ist vorhanden. Ausserdem ist ein Gang an die Börse in Toronto geplant.
Aktienkurs spiegelt vor allem die Unsicherheiten
Bislang wird die Manas-Aktie OTC an der Nasdaq gehandelt. Herlyn beziffert den Kapitalbedarf für die nächsten zwei Jahre auf über 100 Millionen Dollar. Neue Aktien sollen aber nicht gezeichnet werden, vielmehr verhandelt Scholz mit Investoren, die am zukünftigen Umsatz direkt beteiligt werden sollen.
Das Analyseunternehmen Cohen Research rechnet damit, dass die Umsatzmilliarde 2013 geknackt wird. «Wenn Manas diese Prognose einhält, wird es eines der explosivsten Wachstumsunternehmen im Markt werden,» schreibt Cohen, weist aber auch auf die bei Explorationsunternehmen üblichen Risiken hin.
Diese und der tiefe Ölpreis lassen die Manas-Aktie zurzeit bei 42 Cents dümpeln. Mitte 2007 waren 6,35 Dollar bezahlt worden. Das Potenzial und der Geldbedarf von Manas haben sich herumgesprochen: Manas musste kürzlich eine feindliche Übernahme abwehren. «Eine Gruppe von Akteuren hat unseren Aktienkurs durch illegale Leerverkäufe gedrückt, dann haben sie uns ein Angebot gemacht,» sagt Scholz. Dank einem starken Aktionariat würden auch weitere Angreifer abblitzen.
http://www.manaspetroleum.com/s/Update.asp?ReportID=355065&_Title=Vortrg...
http://classic.cash.ch/boerse/kursinfo/fullquote/Manas-Petroleum/3034954...