Rein von der Saisonalität her sind die Monate Oktober und November jene mit der grössten Crash-Gefahr während der Dezember - getrieben vom Weihnachtsgeschäft - traditionell zu den guten Börsenmonaten zählt:
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Das gilt selbst für das Katastrophenjahr 2008. Der mittelfristige Absturz zwischen August 2008 und März 2009 konnte zwar nicht gänzlich gestoppt, jedoch kurz aufgehalten werden. Immerhin stieg der Dow im Dezember von 7500 auf 9000
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Wir haben also gute Chancen, dass es auch diesmal im Dezember erfreulich weiter geht. Insbesondere, da die kritischen Monate doch recht erfolgreich gemeistert wurden.
Bewerten wir den SMI in Franken (wie wir es ja in der Regel tun), hat er die potentiellen Krisenmonate Oktober/November sehr gut gemeistert, wenn auch die Dynamik seit August sehr stark nachgelassen hat.
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Der Aufwärtstrend ist intakt, solange nach unten die 6150 nicht durchbrochen werden.
Auf der Oberseite etabliert sich mittlerweile ein Tripple-Top bei etwa 6450. Sollte dieser Bereich nach oben durchbrochen werden, wäre das sehr bullisch und würde Platz nach oben bis in den Bereich 6800-7000 schaffen.
Der Index läuft aber derzeit in einen Keil und der Entscheidungs-Range zwischen derzeit 6150-6450 wird immer enger.
Wir wissen, was das bedeutet, oder? Es wird in den nächsten 1-2 Monaten zu einem Ausbruch kommen. Ob nach unten oder oben, ist technisch gesehen noch offen.
Ganz interessant ist der SMI auch, wenn man ihn nicht in Papier sondern echtem Geld betrachtet:
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Was hier als erstes auffällt ist, dass der Anstieg seit März bereits Ende August gebrochen wurde. Das heisst, dass die Crash-Monate September bis November durchaus zugeschlagen haben. Es hat bisher nur keiner gemerkt, denn in Franken gerechnet ist der SMI ja immer gestiegen.
Hier ist der SMI derzeit überverkauft. Eine Erholung in den Bereich von 5.8 Unzen müsste also für den SMI durchaus drin liegen. Nehmen wir beides zusammen, SMI in Franken und SMI in Gold, so ergibt sich für mich folgende Schlussfolgerung:
SMI in Franken ist für sich alleine unbestimmt. Ausbruch über 6450 Franken oder unter 6150 Franken.
SMI in Gold sehe ich bullisch.
Die Saisonalität spricht ebenfalls für steigende Kurse.
Gold in Franken ist stabil bis steigend. Daraus ergibt sich eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass der SMI nach oben ausbricht (in Franken wie in Gold) als nach unten.
Nach einer Korrektur von 18% (in Gold) seit Anfang September, darf man das dem SMI auch durchaus gönnen
Ich weiss nicht mehr, in welchem Eröffnungsthread ich das dieses Jahr geschrieben habe aber sinngemäss schrieb ich: "Die Aktienmärkte können trotz aller Probleme weiter steigen, nominal, in Papierwährung gerechnet. Papierwährungen, die abwerten aber keiner merkt's".
Wie fragil die Märkte hinter den Kulissen sind, hat sich letzte Woche gezeigt, als die Aktienmärkte merklich korrigierten. Angeblich, weil Dubai eine fällige Zahlung von $59 Mrd. per Anfang Dezember nicht bezahlen kann. Bisher war bekannt , dass Dubai mit $46 Mrd. in der Kreide steht. Nachzulesen aus einem meiner Postings vom Mai 2009 hier: http://classic.cash.ch/node/2101#comment-177655
Das hat damals die internationalen Märkte aber einen Dreck interessiert. Sie sind weiter gestiegen.
Jetzt hat sich die Schadenssumme von 46 auf 59 um 13 Mrd. erhöht und die Börsen laufen Amok? Da kann doch was nicht stimmen, oder?
Will man mir jetzt wirklich weiss machen, dass Dubai verantwortlich ist, wenn die Börsen mal um 3-5% abschmieren? Oder sucht man sich hier nur einen Sündenbock?
Ich meine, dass letzteres der Fall ist.
Was die Welt weiterhin bewegte, sind die Preisanstiege in Gold auf neue Allzeithochs in allen Währungen. (Bzw. Abwertung von Papierwährungen, je nach Sichtweise).
Es gibt einige Ereignisse, die zu diesem Sprung geführt haben. Ich fasse hier mal die wichtigsten zusammen:
* Zentralbanken der BRIC Staaten schichten ihre Reserven vermehrt von Dollar in Gold um. Die Ankündigung vor einigen Monaten, der IWF wolle 400t Gold verkaufen, hat zu keinem merklichen Preisverfall geführt. Nun hat Indien angekündigt, gleich 200t des IWF Goldes zu kaufen. Da dieser Deal am Markt vorbei geht, wird es den Preis nicht beeinflussen. Aber es zeigt doch, dass Dollars nicht mehr die begehrteste aller Reserven sind.
* Banken in Hong-Kong mussten zu ihrem grossen Ärger feststellen, dass sie bei Goldlieferungen aus den US und GB keine echten Goldbarren sondern vergoldete Wolfram-Barren erhalten haben! (Wolfram und Gold haben dasselbe spezifische Gewicht.)
Nun stellt sich die Frage nach dem Ausmass dieses Betrugs und auch warum die USA und GB es für nötig halten, Goldbarren zu fälschen. Wir erinnern uns: Nach der offiziellen Verschwörungstheorie, die uns seit 20 Jahren eingebläut wird ist Gold ja nichts Wert und ein Relikt aus der Steinzeit. Entsprechend die Gerüchteküche: Haben die USA die Goldbarren in Fort Knox gefälscht und das echte Gold bereits verkauft?
* Ein paar Monate alt aber immer wieder lustig: Die Deutsche Bank ist grosse Short-Positionen in Gold eingegangen und hat dabei Gold verkauft, das sie gar nicht besass. Nachdem die Lieferung fällig wurde und die Käufer auf Lieferung bestanden hatten, musste die EZB einspringen und der DB das benötigte Gold liefern. Ansonsten wäre die DB wohl jetzt "out of business".
* Dazu ähnliche Geschichten von aktuellen Lieferschwierigkeiten von Shorties: Die haben das verkaufte Gold nicht und wollen ihre Gold-Schuld nun mit Klopapier bezahlen. Dazu bieten sie 25% Aufschlag. Ob die Käufer darauf eingehen werden? Man darf gespannt sein.
Happy Trades und …. auch saisonal bedingt:
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