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Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern frohe und besinnliche Weihnachtstage. Mit Schnee ist zumindest bei uns im Flachland leider wohl auch in diesem Jahr nicht zu rechnen.

Die nächste Kolumne erscheint feiertagsbedingt am Mittwoch, dem 27. Dezember 2017, wie gewohnt um 12.30 Uhr.

Herzlichst,

Ihr cash Insider

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Zumindest für die Firmenvertreter von Dufry werden die nächsten Tage vermutlich nicht ganz so entspannt. Seit Mittwoch ist bekannt, dass sich Paul Singer mit 5,56 Prozent beim Reisedetailhandelskonzern aus Basel eingekauft hat. Dem Milliardär und Hedgefonds-Pionier wird nachgesagt, seine Interessen gnadenlos durchzusetzen - und selbst den Gang vor den Kadi nicht zu scheuen.

Es dürfte deshalb wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Singer konkrete Forderungen stellt. Denn auch wenn der chinesische Mischkonzern HNA zumindest auf dem Papier noch immer Herr über 20,9 Prozent der Stimmen ist – sind die ach so wertvollen Stimmen vermutlich längst in andere Hände übergegangen.

Anders als den Firmenvertretern beschert der amerikanische Milliardär mit seiner Beteiligungsnahme jedenfalls einen versöhnlichen Jahresausklang. Der Jahresbilanz der Aktien schadet es jedenfalls nicht.

Dass sich ein Neuzugang im Aktionariat nicht zwingend auch in einem höheren Aktienkurs niederschlagen muss, zeigt der Einstieg von Baillie Gifford mit 3,05 Prozent bei U-blox.

Bei uns dürfte der schottische Vermögensverwalter nur den allerwenigsten ein Begriff sein. Allerdings zählt er hochkarätige Grossinvestoren zu seiner Kundschaft - darunter fünf der sieben grössten Pensionskassen der Vereinigten Staaten.

Neben U-blox ist Baillie Gifford auch mit gut 4 Prozent an OC Oerlikon beteiligt. In der Vergangenheit machten die Schotten hierzulande zudem als Grossaktionäre des Dentalimplantateherstellers Straumann und Swisslog, einem mittlerweile ins Ausland verkauften Anbieter von Logistiklösungen, von sich reden.

Über die Beweggründe für den Einstieg bei U-blox lässt sich bloss spekulieren. Denn wie in einem Kommentar aus dem Aktienhandel der MainFirst Bank nachzulesen ist, drohen dem Wachstumsunternehmen aus Thalwil im Zusammenhang mit der Umstellung von 4G auf den Mobilfunkstandard 5G hohe Vorabinvestitionen. Mit solchen hatte der einzige Schweizer Vertreter aus dem Internet-der-Dinge schon in den letzten Jahren zu kämpfen.

Seit Tagen zeigt die Kursentwicklung bei den U-blox-Aktien wieder nach unten (Quelle: www.cash.ch)

Für den Autor des Kommentars steht jedenfalls fest: Diese Aktien eignen sich zur Zeit weder für Wachstums- noch für Substanzinvestoren. Will heissen: U-blox ist weder Fisch noch Vogel.

Nicht weniger interessant sind die Verschiebungen der letzten Tage im Aktionariat von Vifor Pharma. Remo Stoffel erhöht seine Beteiligung an Vifor Pharma auf 12,1 (zuvor 10,6) Prozent. 11,08 Prozent kontrollieren der bekannte Immobilier und seine Ehefrau Manuela über Aktien, die Differenz über Derivate. Gleichzeitig halten sie Veräusserungspositionen in Höhe von 1,46 Prozent.

Die Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX lässt auf eine Beteiligungserhöhung mittels eines Derivatkonstrukts schliessen. In dieses Bild passen Veränderungen bei den Beteiligungsverhältnissen von BNP Paribas. Auch die französische Grossbank gilt beim Berner Pharmahersteller als bedeutende Aktionärin.

Die Vifor-Aktien (rot) im direkten Vergleich mit dem SPI (grün) (Quelle: www.cash.ch)

Das Ehepaar Stoffel wandelt bei Vifor Pharma ganz in den Fussstapfen von Martin Ebner und seiner Frau Rosmarie. Über ihre Beteiligungsgesellschaft Patinex bringen die Ebners sogar 20,4 Prozent der Stimmen auf die Waage.

Nach einer bestenfalls durchwachsenen ersten Jahreshälfte steht die ehemalige Pharmasparte von Galenica nun in der Pflicht. Sie muss beweisen, dass die milliardenschwere Übernahme von Relypsa vom Sommer vor einem Jahr keine Fehlinvestition war.

Die ausländischen Leerverkäufer warten nur darauf, dass sich der mit Relypsa erworbene Kaliumbinder Veltassa nicht wie erhofft verkauft. Dem Beratungsunternehmen Markit zufolge setzen sie bei Vifor Pharma nämlich mit mehr als 10 Prozent der ausstehenden Aktien auf rückläufige Kurse...

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