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Eigentlich können sich die Aktionäre der Credit Suisse nicht beklagen. Sowohl beim Vorsteuergewinn als auch beim Konzerngewinn weiss die Schweizer Grossbank die Markterwartungen im zurückliegenden Quartal zu übertreffen. Darüber hinaus flossen dem Unternehmen erneut Vermögenswerte in Milliardenhöhe zu.

Wären da nicht die von der UBS am Montag vorzeitig veröffentlichten Eckdaten für das zweite Quartal. Denn wie schon in den ersten drei Monaten stellt diese die Erzrivalin ganz klar in den Schatten.

Während die UBS im zukünftigen Kerngeschäft Wealth Management punkten kann, bekundet die Credit Suisse gerade in diesem Geschäftszweig noch immer Probleme. Auf das zweite Quartal betrachtet liegt der Geschäftsertrag im Wealth Management zwar am oberen Ende der Erwartungen, den freundlichen Finanzmärkten sei Dank. Allerdings scheint die CS weiterhin ein Kostenproblem zu haben. Nur so lässt sich erklären, wieso der Ergebnisbeitrag auf Stufe Vorsteuergewinn dennoch ziemlich deutlich hinter den Markterwartungen zurückgeblieben ist.

Wettmachen konnte die Credit Suisse diese Differenz im Investment Banking. Und dies, obschon sich der Ergebnisbeitrag aus dem Eigenhandel mit Festverzinslichen, Devisen und Rohstoffen gegenüber den ersten drei Monaten um nahezu 40 Prozent verringert hat und 10 Prozent hinter den Erwartungen zurückbleibt. Aus Aktionärssicht ist diese Entwicklung grundsätzlich zu begrüssen, unterliegt der Eigenhandel doch starken Ergebnisschwankungen.

Ein Kommentar der beiden für Goldman Sachs tätigen Bankenexperten bringen es auf den Punkt: Die UBS schnitt im zurückliegenden zweiten Quartal nach Strich und Faden besser ab als die Credit Suisse ab. Konnte letztere das Kernkapital in der Berichtsperiode um 70 Basispunkte steigern, erzielte ihre Erzrivalin sogar eine Verbesserung um 110 Basispunkte. Auch beim Nettoneugeld stellte die UBS ihre Mitbewerberin mit einem Zufluss von 10 Milliarden Franken gegenüber 7,5 Milliarden Franken in den Schatten. Die Experten von Goldman Sachs bezeichnen das heute veröffentlichte Ergebnis deshalb zwar als grundsätzlich solide, gleichzeitig allerdings auch als nicht sonderlich inspirierend.

Aus diesem Blickwinkel geht der heute bei den Namenaktien der Credit Suisse beobachtete Kursrückgang durchaus in Ordnung. Denn diese darben heute, obschon die für die Schweizer Grossbank tätigen Strategen den europäischen Bankensektor von "Benchmark" auf "Overweight" hochgestuft haben.

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Schon seit Wochen darben die Namenaktien von Meyer Burger. Der einstige Börsenliebling ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

Interessant ist allerdings, was mir aus dem Berufshandel berichtet wird. So konnten in den letzten Handelstagen einige grössere ausserbörsliche Blocktransaktionen im Umfang von insgesamt mehr als einer Million Aktien beobachtet werden.

Diese Transaktionen lassen vermuten, dass erneut Bewegung ins Aktionariat des im bernischen Gwatt niedergelassenen Solarzulieferunternehmens kommt. Ob einer der drei grössten Einzelaktionäre Platinum International Fund, Generation Investment Management oder der norwegische Staatsfonds darin involviert ist, wird sich zeigen.

Möglicherweise wird schon in den nächsten Tagen eine Offenlegungsmeldung an die Schweizer Börse SIX Licht ins Dunkel bringen. Der seit Mitte Monat kontinuierlich abbröckelnde Aktienkurs spricht dabei eher für eine Beteiligungsreduktion eines Aktionärs als für einen Ausbau.

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Nach mehreren Ergebnisenttäuschungen in Folge kann Logitech heute Donnerstag für einmal mit einer positiven Überraschung aufwarten. Sowohl beim Umsatz als auch auf den Stufen EBIT und Reingewinn übertrifft der Westschweizer Peripheriegerätehersteller die Markterwartungen ziemlich deutlich.

Das Unternehmen weiss vor allem im zukünftigen Kerngeschäft zu überzeugen, tragen Peripheriegeräte für Smartphones und Tablet-PC mittlerweile doch 8 Prozent zum Umsatz bei.

Noch ist es für die Aktionäre allerdings zu früh, um erleichtert aufzuatmen. Denn vermutlich wurden schlichtweg die zuvor stark ausgedünnten Warenlager in den Vertriebskanälen wieder aufgefüllt. Ähnliches war schon im vergangenen Frühjahr zu beobachten. Auch damals wartete Logitech mit einem starken Quartalsergebnis auf. Auf dieses folgten allerdings gleich mehrere Enttäuschungen.

Und obschon ich beim einstigen Börsenliebling an einen erfolgreichen Turnaround glaube, gilt auch hier: Eine Schwalbe macht noch keinen Frühling.