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Noch knapp fünf Wochen, dann feiert der SPI Select Dividend 20 Index seinen ersten Geburtstag. Wie der Name schon sagt, widerspiegelt dieses Börsenbarometer die Kursentwicklung der zwanzig Aktien mit der höchsten Dividende, einer schon seit Jahren zuverlässigen Ausschüttungspolitik und einer soliden Rentabilität im Vergleich zu allen Aktien des viel beachteten Swiss Performance Index (SPI).

Eine Aufnahme in dieses von der Schweizer Börse SIX für Schweizer Dividendenperlen aufgelegte Barometer kommt für Unternehmen und ihre Aktien deshalb einem Ritterschlag gleich. Wie die Börsenbetreiberin jetzt die Öffentlichkeit wissen lässt, wird diese Ehre Burckhardt Compression, Bâloise sowie der Zurich Insurance Group zuteil.

Bei zwei der drei Firmen kommt die Aufnahme ziemlich überraschend. Denn Burckhardt Compression gehört hierzulande zu den wenigen Unternehmen, welche mit den Folgen des Ölpreiszerfalls zu kämpfen haben. Erst Mitte Februar sah sich der Hersteller von Kolbenkompressoren aufgrund von Projektverschiebungen von Kunden aus der Öl- und Gasindustrie zu einer Umsatz- und Gewinnwarnung gezwungen. Und unter uns gesagt: Mit 2,8 Prozent ist die Dividendenrendite durchaus ausbaufähig.

Bei der Zurich Insurance Group drängt sich hingegen die Frage auf, weshalb die SIX diese Aktien nicht längst im Börsenbarometer berücksichtigt. Schliesslich ist der in Zürich beheimatete Versicherungskonzern schon seit Jahren für seine grosszügige und erst noch zuverlässige Ausschüttungspolitik bekannt. Die Dividendenrendite beträgt noch immer attraktive 5,3 Prozent. Sollte das Unternehmen die Probleme mit der eher schwachen Ergebnisqualität in den Griff bekommen, könnte es bei den im Swiss Market Index (SMI) berücksichtigten Gesellschaften sogar Swiss Re vom Dividenden-Thron stossen (siehe Kolumne vom 24. Februar).

Keinen Diskussionsbedarf gibt es, was die Aufnahme von Bâloise in den prestigeträchtigen Index der Schweizer Dividendenperlen angeht. Zwar wird das Basler Traditionsunternehmen sein Ergebnis für das vergangene Geschäftsjahr erst am Donnerstag in einer Woche vorlegen. Schon heute gilt allerdings als sicher, dass sich die Aktionäre über eine grosszügigere Ausschüttung freuen dürfen. Bei J.P. Morgen rechnet man beispielsweise mit einer Dividendenerhöhung auf 6,25 Franken je Aktie, was einer Rendite von rund 5 Prozent entspräche.

Platz müssen die aus dem Index ausscheidenden Sika, Kaba und Straumann machen. Was die Beweggründe anbetrifft, hüllt man sich bei der Börsenbetreiberin allerdings in Schweigen.

Neben den Aktien der drei Neuzugänge Burckhardt Compression, Zurich Insurance Group und Bâloise setzt sich der SPI Select Dividend 20 Index auch aus jenen von ABB, Adecco, Bucher, Ems-Chemie, Georg Fischer, Geberit, Givaudan, Helvetia, Kühne + Nagel, Nestlé, Novartis, Partners Group, Roche, SGS, Sulzer, Swisscom und Syngenta zusammen.

Kaum ein anders Börsenbarometer trifft den Nerv der Zeit besser. Schon seit Monaten sorgt die ultralockere Zins- und Geldpolitik führender Zentralbanken für eine regelrechte Jagd nach Rendite. Fündig werden Anleger auch hierzulande bei dividendenstarken Aktien.

Wie mir Händler berichten, fliesst noch immer im grossen Stil Kapital in die oben genannten Aktien – sei dies über Direktinvestitionen oder aber über börsengehandelte Fonds. Solche gibt es übrigens auch zahlreiche auf den SPI Select Dividend 20 Index (siehe Artikel vom 20. Februar).

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Schon seit Tagen hangeln sich die Inhaberaktien von ams von einem Rekordhoch zum nächsten. Alleine seit Ende Dezember haben die Papiere des Anlegerlieblings um ziemlich genau 30 Prozent zugelegt. Von den Jahrestiefstkursen von Mitte Januar aus betrachtet beträgt das Plus mehr als 50 Prozent.

Auf Basis der Konsensschätzungen für das kommende Jahr errechnet sich mittlerweile ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 17. Damit liegt die Bewertung auf dem höchsten Stand in der Firmengeschichte.

Für Gesprächsstoff sorgt im Berufshandel ein Kommentar aus dem Hause MainFirst Bank. Darin erhöht der viel beachtete Verfasser das Kursziel für die mit "Outperform" zum Kauf empfohlenen Aktien auf 51 (37) Franken. Diese Anpassung wird mit günstigen Verschiebungen im Wechselkursgefüge sowie mit ermutigenden Vorbestellungen für die neuste Generation des Galaxy S6 Smartphones des Grosskunden Samsung begründet.

Dem mir zugespielten Kommentar ist ebenfalls zu entnehmen, dass der Experte den Halbleiterhersteller ams als heissen Übernahmekandidaten erachtet. Grosse Anbieter seien dabei, sich mittels gezielter Firmenakquisitionen für das „Internet der Dinge“ zu rüsten. Nicht zuletzt dank der Sensortechnologie erscheine ams vermutlich auf dem Radar namhafter amerikanischer Unternehmen wie Texas Instruments, Microchip Technologies oder Analog Devices.

Nach der milliardenschweren Übernahme von Freescale durch NXP Semiconductors von Anfang Monat sind weitere Firmentransaktionen wahrscheinlich. Für ams müsste ein Käufer allerdings tief in die Tasche greifen. Ausserdem schürt der für die MainFirst Bank tätige Experten beim Anlegerliebling schon seit knapp einem Jahr entsprechende Spekulationen.

 

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