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Im Heimmarkt bläst der Schweizer Marktführerin Swisscom seit Jahren ein frostiger Wind entgegen. Dass die Umsätze und Erträge bisweilen nicht stärker bröckelten, ist dem südlichen Ableger Fastweb zu verdanken.

Einst das Sorgenkind des Mutterhauses aus dem bernischen Ittigen, wartete das italienische Tochterunternehmen in der jüngeren Vergangenheit mit Marktanteilsgewinnen und damit verbunden mit einem hohen Kundenwachstum auf.

Die fetten Jahre dürften bei Fastweb nun aber fürs Erste vorbei sein und der Gewinnstrom in Richtung Swisscom versiegen. Der Grund: Im Hinblick auf die Einführung des neuen Mobilfunkstandards 5G warten hohe Vorabinvestitionen auf das Unternehmen. Zudem rollt der für seine aggressive Preispolitik berüchtigte französische Rivale Iliad den italienischen Markt mit Billigangeboten von hinten auf.

Beim Schweizer Mutterhaus steht man deshalb vor einem schwerwiegenden Entscheid: Lassen sich bei einem Alleingang von Fastweb auf lange Sicht genauso viele Aktionärswerte schaffen wie bei einem Zusammenschluss mit oder gar einem Verkauf an einen italienischen Rivalen?

Zumindest für Panagiotis Spiliopoulos, Leiter des Aktien-Research bei Vontobel, ist eine zukünftige Wertschöpfung bei Fastweb alles andere als selbstverständlich. Er ist überzeugt, dass eine Zusammenlegung mit einem überzeugenden Partner die Wettbewerbsposition stärken würde.

Spekulationsgetriebener Kursanstieg der Swisscom-Aktien über die letzten zwei Wochen. (Quelle: www.cash.ch)

Damit spielt Spiliopoulos auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg an, wonach Swisscom das italienische Tochterunternehmen angeblich einer strategischen Überprüfung unterzieht (siehe Hat Swisscom neue Pläne für Fastweb? von gestern).

Beim Mutterhaus per Ende letzten Jahres mit 3,4 Milliarden Franken in den Büchern, beziffert der Analyst den Unternehmenswert von Fastweb auf 4,5 bis 4,8 Milliarden Franken.

Sein Berufskollege Luis Prota von Morgan Stanley kommt gar auf einen Unternehmenswert von knapp 5,3 Milliarden Franken. Er geht sogar noch einen Schritt weiter, und sieht Swisscom den Aktionären den Erlös über eine Sonderdividende weitergeben, sollten Fastweb oder Teile davon zum Verkauf kommen.

In den letzten Jahren verhinderten hohe Investitionen ins Mobilfunknetz, dass Swisscom den Aktionären eine Dividende von mehr als 22 Franken je Aktie entrichtet. Das entspricht aus heutiger Sicht ziemlich genau einer Rendite von 5 Prozent.

Nach den Investitionen (ins 4G-Mobilfunk- sowie ins Glasfasernetz) ist vor den Investitionen (ins 5G-Mobilfunknetz) - so liesse es sich etwas salopp sagen. Doch auch der immer intensivere Wettbewerb spricht gegen eine höhere Jahresdividende. Da käme auch dem Ankeraktionär - sprich dem Bund - ein einmaliger Zustupf in Höhe von 80 bis 100 Franken je Aktie wohl nicht ungelegen.

Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg aufgegriffenen Spekulationen sind übrigens nicht neu, machte ich diese doch schon vor fast fünf Wochen zum Thema meiner Kolumne (siehe Trennt sich Swisscom von Fastweb? vom 10. September).

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Wenn die Aktien eines Unternehmens zum Spielball von Spekulanten verkommen, dürfte sich die Begeisterung hierüber bei dessen Entscheidungsträgern für gewöhnlich in Grenzen halten.

So wohl auch bei Sensirion. In der Zeit von Ende Juli bis Mitte September liessen ausländische Momentum-Investoren den Kurs der Aktien mit aggressiven Käufen von 50 auf über 70 Franken steigen. Dann folgte der jähe Absturz zurück in die Region von 50 Franken.

Seit wenigen Tagen nun unterliegen die Papiere des Sensorenherstellers aus Stäfa starken Kurs- und Stimmungsschwankungen. An einem Tag geht es schwungvoll rauf, am anderen wieder mit derselben Geschwindigkeit runter. Spekulanten unterschiedlichster Herkunft - unter ihnen auch einige mächtige Leerverkäufer - hätten sich bei Sensirion festgebissen, so ist gerüchteweise zu hören.

Aufstieg und Fall der Aktien von Sensirion über die letzten zwölf Monate. (Quelle: www.cash.ch)

Damit ereilt Sensirion ein ähnliches Schicksal wie zuvor schon der Vakuumventilehersteller VAT Group. Mit einem entscheidenden Unterschied: Anders als bei den Aktien der VAT Group sind auf jene von Sensirion bisweilen noch keine Warrants erhältlich (siehe auch VAT Group ein Spielball von Spekulanten? vom 14. Mai).

Das Interesse der Spekulanten an Unternehmen aus der Halbleiterindustrie kommt nicht von ungefähr, unterliegen deren Aktien für gewöhnlich doch überdurchschnittlich starken Kursausschlägen.
 

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