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"Sell in May and go away, but remember to come back in September", so lautet eine alte Börsenregel. Ins Deutsche übersetzt heisst das soviel wie: "Verkaufe im Mai, aber vergiss nicht im September wieder einzusteigen". Und auch wenn diese Regel gerne belächelt wird, lässt sie sich statistisch belegen.

Alleine schon die Tatsache, dass der Swiss Performance Index (SPI) von seinen Jahrestiefstständen von Mitte Februar aus gut 10 Prozent wettmachen konnte, lädt dazu ein, Geld vom Tisch zu nehmen.

Davon rät man bei Kepler Cheuvreux jedoch entschieden ab. Zwar schliesst der für das Cross Asset Research tätige Stratege kleinere Rücksetzer nicht kategorisch aus. Ein erster Angriff der Baissiers sei allerdings erfolgreich vereitelt worden, so schreibt er in seinem neusten Kommentar.

Der Experte beweist Mut und sagt den Aktienmärkten bis weit in den Sommer hinein steigende Kurse vorher. Er begründet dies mit der wegfallenden Gefahr weiterer Leitzinserhöhungen seitens der amerikanischen Notenbank. Seines Erachtens sollte sich der Knoten bei den Anleihen von Schuldnern aus der Rohstoffindustrie jetzt wie von selbst lösen.

Es ist noch keine Woche her, dass der Stratege seine Branchenpräferenzen grösseren Anpassungen unterzog. Um seiner positiven Einschätzung für die Aktienmärkte Nachdruck zu verleihen, setzt er auf die Finanz- und Technologiewerte sowie auf Aktien aus dem konjunkturabhängigen Grundstoffsektor. Von den bei uns an der Schweizer Börse stark gewichteten Pharma- und Nahrungsmittelaktien erwartet der Experte hingegen ein unterdurchschnittliches Abschneiden.

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Die Aktien von Nestlé gelten als schwerfällig und träge. Das kommt nicht von ungefähr, bringt der Nahrungsmittelhersteller aus Vevey mittlerweile doch einen Börsenwert von 230 Milliarden Franken auf die Waage.

Diese Trägheit muss nicht zwangsläufig von Nachteil sein. Spätestens wenn an der Börse alles drunter und drüber geht, wird das Indexschwergewicht "zum Fels in der Brandung".

Seit Montag treten Käufer aus London und New York in Erscheinung, so berichten mir Händler. Darauf angesprochen, äussern sie die Vermutung, dass im Vorfeld des zweitägigen Investorenseminars von Ende Monat spekulative Wetten aufgebaut werden.

Zwei voneinander unabhängige Analystenkommentare scheinen dies zu erhärten. Die für Morgan Stanley tätige Analystin traut Nestlé im weiteren Jahresverlauf einen Wachstumsschub zu und rechnet beim organischen Wachstum mit einer Rückkehr in den Zielbereich von 5 bis 6 Prozent. Ausserdem schliesst sie nicht aus, dass sich der Nahrungsmittelkonzern am diesjährigen Investorenseminar neue Effizienzziele setzt. Wie bis anhin werden die Aktien bei der amerikanischen Investmentbank mit "Overweight" und einem Kursziel von 85 Franken zum Kauf empfohlen.

Etwas zurückhaltender äussert sich die Berufskollegin der UBS. Sie stuft die Valoren von Nestlé weiterhin nur mit "Neutral" und einem 12-Monats-Kursziel von 73 Franken ein. Nichts desto trotz erwartet die Analystin ein energiegeladenes Investorenseminar und erhofft sich erstmals konkrete Kostenoptimierungsmassnahmen.

Dass Nestlé heute schon erste Vorschusslorbeeren erhält, ist nicht verwerflich. Mit jedem spekulationsgetriebenen Analystenkommentar wird die Hochsprunglatte für Ende Monat allerdings höher gesteckt.

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Bei hiesigen Fondsmanagern gilt Comet als ein "Rohdiamant", welchen es nur noch zu schleifen gilt. Diese Meinung scheinen allerdings nicht alle Grossaktionäre des Technologieunternehmens aus Flamatt zu teilen.

Erst letzte Woche kam es zu grösseren Verschiebungen innerhalb des Aktionariats. Wie Offenlegungsmeldungen an die Schweizer Börse SIX entnommen werden kann, fiel der Stimmenanteil der niederländischen Investmentgesellschaft Garlito auf unter 3 Prozent. Im Gegenzug gab sich mit der Haldor Foundation ein neuer Grossaktionär zu erkennen. Er kontrolliert mittlerweile gut 10 Prozent der Stimmen.

Die Aktien von Comet bleiben eine Wette auf den kommerziellen Erfolg der Entkeimungstechnologie eBeam. Doch wie das mit jeder neuen und möglicherweise bahnbrechenden Technologie so ist: Zuerst fallen immer Kosten an.

Noch muss das Unternehmen beweisen, dass es weitere Kunden für ebeam gewinnen kann. Gelingt ihm dieser Beweis, sind vermutlich noch einmal deutlich höhere Aktienkurse möglich. Zumindest beim neuen Grossaktionär scheint man nicht am Erfolg zu zweifeln.
 

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