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Einmal im Monat veröffentlicht die Schweizer Börse SIX ihre Handelsstatistik. Und obschon sich davon wichtige Anhaltspunkte für die Geschäftsentwicklung hiesiger Banken ableiten lassen, schlägt die Veröffentlichung hierzulande überraschend wenig Wellen.

Einem Kommentar aus dem Hause MainFirst Bank entnehme ich, dass sich die Handelsvolumen im Februar gegenüber dem Vormonat um materielle 17 Prozent auf 95,1 Milliarden Franken abgeschwächt haben. Selbst um die Anzahl Handelstage bereinigt, resultiere ein Minus von 12 Prozent, so die beiden Verfasser des Kommentars. Wie schon im Januar seien die Volumen allerdings dennoch um 13 Prozent über dem Stand des Vorjahres ausgefallen.

Mit strukturierten Produkten seien im Februar 2,9 Milliarden Franken umgesetzt worden, was einem um die Anzahl Handelstage bereinigten Rückgang um 16 Prozent entspreche. In diesem Geschäftszweig sei die UBS schon seit Monaten die unangefochtene Nummer eins. Im Februar habe die Schweizer Grossbank zwar an Vorsprung auf andere Anbieter eingebüsst. Mit einem Marktanteil von 41,8 Prozent liege sie aber weiterhin komfortabel über dem Herausforderer Vontobel, welcher es auf einen Marktanteil von 18,4 Prozent bringe.

Den beiden Experten zufolge liegt die Zürcher Kantonalbank mit einem Marktanteil von 16,6 Prozent auf Platz drei, gefolgt von der Credit Suisse mit 6,8 Prozent, Julius Bär mit 5,7 Prozent und Leonteq mit 2,3 Prozent.

Das durchschnittliche Devisenvolumen von ICAP habe sich im Vergleich zum Vormonat um weitere 5 Prozent abgeschwächt und liege nun um 44 Prozent unter dem Stand des Vorjahres, was allerdings nicht zuletzt auf den hohen Basiseffekt zurückzuführen sei.

Interessant ist auch, was die MainFirst Bank über die Aktivitäten der eigenen Anlagekundschaft zu berichten weiss. Der Indikator für die Bruttomarge habe sich im Februar von 79 auf 65 Punkte zurückgebildet. Um die Anzahl Handelstage bereinigt, errechne sich ein Stand von 68 Punkten. Wie dem Kommentar zu entnehmen ist, liegt der Indikator damit sowohl über dem Stand von 63 Punkten vom Februar letzten Jahres als auch über dem Durchschnitt von 53 Punkten aus der zweiten Jahreshälfte.

Zumindest im Jahresvergleich können sich die hiesigen Handelsaktivitäten noch immer sehen lassen. Ob sich die im Februar beobachtete Verlangsamung in den März hineingezogen hat, wird sich zeigen.

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Die Namenaktien von Syngenta haben weiterhin einen schweren Stand. Nichtsdestotrotz dünnt sich das Lager der Baissiers immer mehr aus.

Heute wirft nun auch der für Kepler Cheuvreux tätige Experte das Handtuch und hebt seine Anlageempfehlung für die Papiere des Basler Agrarchemieunternehmens von «Reduce» auf «Hold» an. Nach einer Aufwärtsrevision der Gewinnschätzungen für die kommenden Jahre um 2 bis 5 Prozent lautet das Kursziel neu 350 (300) Franken.

Nach der Veröffentlichung eines schwachen Jahresergebnisses seien die Konsensschätzungen substanziell nach unten angepasst worden, so der Experte. Der Markt schenke weder den bis Ende 2015 kommunizierten Zielsetzungen, noch jenen bis Ende 2020 Glauben. Von dieser Seite her sei das Enttäuschungspotenzial überblickbar.

Gleichzeitig macht man bei Kepler Cheuvreux durchaus ermutigende Entwicklungen aus. In China gebe es Anhaltspunkte dafür, dass das Saatgut Viptera nach drei langen Jahren des Wartens endlich eingeführt werden dürfe. Nahezu zeitgleich habe Syngenta mit fünfmonatiger Verzögerung die Zulassung für das Fungizid Solatenol in Brasilien erhalten. Und auch in den USA hätten sich die Wogen jüngst geglättet.

Ein weiteres Zeichen setzt der Experte mit der Streichung der Aktien von der «Least Preferred List» für den europäischen Chemiesektor.

Die Ergebnisenttäuschung von Anfang Februar lässt sich genauso wenig von der Hand weisen wie das Zurückkrebsen bei den firmeneigenen Prognosen. Dennoch ist Syngenta meines Erachtens zu Unrecht zum Prügelknaben der Anleger verkommen.

An den strukturell bedingten Wachstumstreibern wie dem Bevölkerungswachstum, dem zunehmenden Wohlstand und der dadurch eiweisshaltigeren Ernährung in den Schwellenländern oder dem vermehrten Einsatz von Biotreibstoffen hat sich nichts geändert.

Gleichzeitig gehören die Aktien von Syngenta hierzulande zu den am vernünftigsten bewerteten Standardwerten. Alleine schon deshalb hat der in Ungnade gefallene Börsenliebling eine zweite Chance verdient.