2016 beginnt mit derselben schwachen, anfälligen, asynchronen Konjunktur und widersprüchlichen wirtschaftspolitischen Entwicklungen: Eine stärkere Regulierung auf der einen Seite steht einer expansiven Geldpolitik, einem Wettbewerb der Lockerungsmassnahmen und Abwertungen gegenüber. Die Märkte sind gegenläufigen Kräften ausgesetzt. Erfolg dürften diejenigen haben, die auf Volatilität und Streuung setzen – allerdings nicht gleichermassen über alle Vermögenswerte hinweg. Das Handelsumfeld wird wohl ähnlich wie im Vorjahr aussehen. Es wird voraussichtlich durch häufige Umschichtungen, ein latentes Liquiditätsrisiko, unstete Kapitalströme bei hohen Bewertungen und Märkte, die überzogen auf Änderungen der Fundamentaldaten reagieren, geprägt sein. Die erste Handelswoche im Januar veranschaulicht das gut.
 
Vor diesem Hintergrund sind Hedgefonds attraktiv im Vergleich zu klassischen Vermögenswerten, die voraussichtlich moderate und mit höheren Risiken verbundene Renditen liefern werden. Wir favorisieren deshalb Relative-Value-, Makro- und taktische Strategien, gehen dabei allerdings selektiver vor. Aktuell bevorzugen wir thematisch und taktisch ausgerichtete Variable-L/S-Equity-Fonds in Europa und Japan; in den USA positionieren wir uns marktneutral – sobald die aktuelle Umschichtungsphase abgeschlossen ist. Zudem favorisieren wir den Bereich Merger Arbitrage: Hier sind sowohl die Risiken und Spreads als auch das Alpha-Potenzial höher. Multi-Credit-FI-Arbitrage-Fonds dürften von den Verzerrungen in den Anleihesegmenten profitieren. Schliesslich dürften sich eine höhere Volatilität und Themen im Devisenbereich sowie bei den globalen Renditen günstig auf Global-Macro-Fonds auswirken, insbesondere auf diejenigen, die Raum für Relative-Value-Strategien und taktische Allokationen schaffen.
 
Auf der anderen Seite würden wir Allokationen in L/S Equity- und Special-Situations-Fonds mit dem stärksten Long-Bias zurückfahren. Letztere bieten – bei der schwachen Konjunktur – moderate Renditeaussichten und das bei erhöhten Risiken. Bis sich neue verwertbare Trends ergeben, positionieren wir uns in Bezug auf CTAs taktisch neutral.
 
Diese Woche spiegelte sich die Abwertung des CNY aus dem vergangenen August an den Märkten wieder, die auf breiter Front nachgaben. Die Strategien mit dem stärksten Long-Bias bei L/S-Equity- und Event-Driven-Fonds bekamen die Auswirkungen besonders massiv zu spüren. Andere Strategien erwiesen sich als robust. CTAs erhielten Auftrieb durch ihre Short-Positionen in Rohstoffen und ihre Long-Positionen in Anleihen.