Experten sind sich grösstenteils einig: Der Automobilmarkt steht vor einer grundlegenden Neuordnung. Neben der Elektroquoten-Regelung in China liefert das jüngste Urteil des deutschen Bundesverwaltungsgerichts einen erneuten Beweis für diese These. Im «Land des Automobils» dürfen neuerdings Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge in Innenstädten ausgesprochen werden. Das setzt die Branche zusätzlich unter Druck, noch schneller an der Zukunft auf vier Rädern zu forschen.

«Smart Mobility» heisst das Zauberwort. Hinter diesem Begriff verbergen sich die derzeit wichtigsten Trends der Autoindustrie. Egal, ob Elektrifizierung, autonomes Fahren, Vernetzung oder Car-Sharing, die intelligente Mobilität könnte die PS-Branche in ein neues Zeitalter katapultieren. Wer sich heute also nicht richtig positioniert, kann morgen schon hinterherfahren. Daher investieren Hersteller und Zulieferer nicht nur immense Summen in neue Technologien, auch personell werden die Weichen neu gestellt. Beispielsweise beförderte Ford im vergangenen Jahr den Leiter seiner Abteilung Smart Mobility auf den Chefsessel. «Die Autoindustrie kann eine goldene Zukunft vor sich haben, wenn sie die disruptiven Veränderungen annimmt», urteilt Andreas Tschiesner, Leiter der europäischen Automobilberatung von McKinsey.

China als Tempomacher

Im Bereich der Elektrifizierung gibt China mit seinen kürzlich verabschiedeten E-Quoten den Takt vor. Ab 2019 müssen die Hersteller im Land verpflichtende Mindestziele für den Anteil alternativer Antriebe in Produktion und Verkauf einhalten. Profiteur dieser Entwicklung könnte der ansässige Automobil-, Batterie- und Energiespeicher-Produzent BYD sein. Das Unternehmen hat zuletzt rund vier Milliarden Renminbi oder rund 633 Millionen US-Dollar in eine Fertigungsstätte von Lithium-Batterien in der chinesischen Provinz Qinghai investiert. Bereits im Juni 2018 soll die Fabrik, dessen gesamte Produktionskapazität bei rund zehn Gigawattstunden im Jahr liegen wird, den Betrieb aufnehmen. BYD geht davon aus, dass im Jahr 2030 nur noch reine Elektrofahrzeuge oder zumindest Fahrzeuge mit Hybridantrieb auf den chinesischen Strassen unterwegs sein werden.

Roboterautos auf dem Vormarsch

Bis dahin könnten sich auch die selbstfahrenden Karossen durchgesetzt haben. Laut der internationalen Managementberatung Bain & Company steigt das weltweite Marktvolumen für Autozulieferer in diesem Segment von 8 Milliarden US-Dollar in 2016 auf 22 bis 26 Milliarden US-Dollar im Jahr 2025. Dies würde einem jährlichen Wachstum von 12 bis 14 Prozent entsprechen. Davon möchte sich die deutsche Continental eine Scheibe abschneiden. In den kommenden Jahren soll der digitale Umsatzanteil in ihren drei Automotive-Divisionen von derzeit 60 Prozent auf 70 Prozent des Umsatzes zulegen. Die Fortschritte bei der Entwicklung selbstfahrender Autos werden nach einer Studie der Beratungsgesellschaft PwC zwar die absolute Autoanzahl verkleinern. Zusammen mit dem Trend zum Carsharing, auf das in zwölf Jahren bereits 35 Prozent der gesamten Fahrleistung in Europa entfallen sollen, rechnen die Experten damit, dass sich der PKW-Bestand in Europa von derzeit 280 Millionen auf rund 200 Millionen im Jahr 2030 verringern wird. Da aber Carsharing und autonomes Fahren zu einem schnelleren Verschleiss der Fahrzeuge führen werden, erwartet PwC bis dahin eine Steigerung der jährlichen Neuzulassungen um ein Drittel auf 24 Millionen Fahrzeuge in 2030. Nach Prognosen von McKinsey werden dann neue Angebote wie Mobilitätsdienstleistungen, autonomes Fahren oder elektrische Antriebe rund ein Viertel des Gesamtumsatzes der Autoindustrie ausmachen.

Aber auch branchenfremde Unternehmen sind längst dabei, sich in dem neuen Wachstumsmarkt zu positionieren. Apple, Google, Intel oder auch Qualcomm, sie alle sind bereits seit längerem auf Einkaufstour, um an den neuen Megatrends der Autoindustrie mitzuverdienen. So holte sich beispielsweise der Mobilchip-Hersteller Qualcomm für 47 Milliarden US-Dollar NXP, den grössten Halbleiterhersteller für die Kfz-Industrie, ins Haus. TomTom wiederum schnappte sich Anfang vergangenen Jahres Autonomos, ein Unternehmen, das über eine 3D-Kartentechnologie für das autonome Fahren verfügt. Bereits heute kurven Roboterautos zu Testzwecken über die Strassen. Vorreiter diesbezüglich ist Kalifornien, die Heimat des Silicon Valley. In dem US-Bundesstaat dürfen ab April 2018 autonome Autos sogar ohne Lenkrad und Pedale fahren. (Quelle: Spiegel Online, Medienbericht „Kalifornien lässt selbstfahrende Autos ohne Lenkrad zu“, 26.02.2018)

Investieren in die Zukunft des Automobils

Intelligente Mobilität könnte nach Ansicht von UBS Chief Investment Office Wealth Management (CIO WM) zahlreiche neue Geschäftsmodelle und Einnahmequellen ermöglichen. Bis 2025 wird der jährliche potenzielle Markt rund um «Smart Mobility» auf rund 400 Milliarden US-Dollar geschätzt, was in etwa dem Zehnfachen im Vergleich zu heute entspricht. Anleger können die vielseitigen Wachstumschancen der Branche gezielt in ihr Portfolio aufnehmen. Der PERLES1 (Tracker-Zertifikat) auf den neu lancierten «Smart Mobility Basket» bietet diesbezüglich ein Pure-Play-Investment. In dem Index befinden sich insgesamt 16 Unternehmen aus unterschiedlichen Bereichen. Von dem Hersteller BYD über den Zulieferer Continental und dem Halbleiterspezialisten Microchip Technology bis hin zu dem Materialtechnologie- und Recyclingkonzern Umicore, der den Grossteil seiner Umsätze mit sauberen Technologien wie Autoabgaskatalysatoren sowie Materialien für wieder aufladbare Batterien und Brennstoffzellen erwirtschaftet, ist der Basket breit diversifiziert. Angeboten wird das Zertifikat, das eine Verwaltungsgebühr von 0,50% p.a. aufweist, in Schweizer Franken (SIX Symbol: MOBILU) und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Das strukturierte Produkt kann börsentäglich an der SIX Structured Products gehandelt werden.

1) Das vorgestellte Produkt ist nicht kapitalgeschützt. Sollte der Basiswert eine negative Kursentwicklung aufweisen, kommt es auch bei einem Tracker-Zertifikat zu Verlusten. Darüber hinaus besteht das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung des Basiswertes – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.