Als die meisten Investoren und Analysten wohl gerade auf dem Weg ins Office waren, veröffentlichte das Bureau of Labor Statistics den aktuellen «Consumer Price Index» (CPI) für die USA. Die genau eine Stunde vor der New Yorker Handelseröffnung vorgelegten Zahlen sorgten für einen Schreckmoment: Im April schnellten die Verbraucherpreise gegenüber dem Niveau des Vorjahresmonats um 4.2% (siehe Grafik) nach oben.

Damit verzeichneten die USA die höchste Inflationsrate seit 2008. Zwar waren Ökonomen von einer deutlichen Beschleunigung ausgegangen. Doch mit 3.6% lag der Konsens weit unter dem tatsächlichen CPI-Stand. Die Wall Street reagierte prompt: Während der S&P 500 Index um 2.2% nachgab, sackte der mit eher inflationssensiblen Techwerten bestückte Nasdaq-100 um 2.7% ab.

Auch der Goldpreis notierte am 12. Mai im Minus – im Nachhinein hat sich der kleine Rücksetzer als Verschnaufpause vor dem Angriff auf die Marke von USD 1'900 entpuppt. Genau zwei Wochen nach der Publikation der Inflationsdaten kletterte die Feinunze zum ersten Mal seit Januar über diese Schwelle.

Greenback gibt nach, …

Mit den jüngsten Avancen hat das Edelmetall den im August 2020 lancierten Abwärtstrend mustergültig nach oben durchbrochen (siehe Chart). Der Status als Inflationsschutz ist nur ein fundamentaler Treiber hinter dem Rebound. Traditionell ist Gold negativ mit dem US-Dollar korreliert.

Nach einem kurzen Aufbäumen im 1. Quartal wertete der Greenback gegenüber Euro, Franken & Co. zuletzt wieder deutlich ab. Auf diese Weise verbilligte sich Gold für Käufer aus anderen Währungsräumen. Hinzu kommt, dass sich die Zinsen nach wie vor auf einem tiefen Niveau bewegen.

Zwar wirft der 10-jährige US-Treasury aktuell mit 1.58% annähernd 70 Basispunkte mehr ab als Ende 2020. Angesichts der spürbar beschleunigten Teuerung verharrt der Realzins aber deutlich im negativen Bereich. Zudem werden führende Vertreter der US-Notenbank nicht müde, zu betonen, dass es sich beim jüngsten CPI-Anstieg um ein temporäres Phänomen handelt.

Sie verweisen in diesem Zusammenhang auf mit dem Lockdown vor einem Jahr in Verbindung stehende Basiseffekte. Entsprechend wiederholen die Währungshüter ihr Mantra, wonach sie die weltgrösste Volkswirtschaft weiterhin mit einer ultralockeren Geldpolitik unterstützen möchten.

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… Kryptos brechen ein

Gefragt war Gold in den vergangenen Wochen einmal mehr auch als Krisenwährung. Der aufgeflammte Konflikt zwischen Israel und Palästina oder die erzwungene Landung einer Ryanair-Maschine in Weissrussland mit der anschliessenden Festnahme eines Oppositionsaktivisten machen deutlich: Obwohl Corona derzeit vieles zu überlagern scheint, gibt es den Risikofaktor Geopolitik nach wie vor. Eine Rolle dürften beim Gold-Comeback überdies die Turbulenzen im Segment der Kryptowährungen gespielt haben.

Der wichtigste Vertreter der digitalen Zahlungsmittel, Bitcoin, wertete allein im Mai gegenüber dem US-Dollar um knapp 40% ab. Damit hat der Boom der mitunter schon als «neues Gold» bezeichneten Kryptos einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Während die Investoren Bitcoin & Co. losschlugen, griffen sie beim Edelmetall nach längerer Abstinenz wieder zu. Für diese These sprechen Mittelzuflüsse im ETF-Segment genauso wie hohe Volumen an den Terminmärkten.

Wichtige Termine

Im Juni steht eine Reihe von für die Feinunze möglicherweise richtungsweisenden Terminen an. Anleger sollten sich den 10. Juni im Kalender anstreichen. An diesem Tag veröffentlicht die Europäische Zentralbank um 13:30 Uhr ihre Zinsentscheidung. Spannend wird vor allem, ob die EZB in puncto Inflation bei ihrer gelassenen Haltung bleibt und die Geldschleusen entsprechend offenhält.

Genau eine Stunde nach der Medienmitteilung aus dem Frankfurter EZB-Tower legt das Bureau of Labor Statistics in Washington D.C. den US-Verbraucherpreisindex für Mai vor. Wenngleich das Fed vor allem die Kerninflation analysiert, dürfte die US-Notenbank den CPI ähnlich gespannt erwarten wie Analysten und Investoren.

Wie die US-Währungshüter die Lage einschätzen und ob sie ihre Politik gegebenenfalls anpassen, erfährt die Welt am 16. Juni. Dann geht ein zweitägiges Treffen des Offenmarktausschusses mit der geldpolitischen Beschlusslage, den aktuellen Projektionen sowie einer Medienkonferenz von Fed-Präsident Jerome Powell zu Ende. Kurzum: Gold dürfte in den Sommer hinein im Fokus bleiben.

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