Die steigenden Energiepreise gelten als ein zentraler Treiber der erhöhten Inflation. Noch im November sah es danach aus, als könnten Verbraucher, Unternehmen und Notenbanker diesbezüglich etwas aufatmen. Die Ausbreitung der Omikron-Variante löste zwar eine Korrektur am Ölmarkt aus, das Kaufinteresse kam jedoch zurück. Brent beendete das Jahr 2021 mit einem Plus von mehr als 50%.* UBS CIO GWM nennt zwei zentrale Gründe für die starke Bilanz: Neben der Zunahme der Mobilität schob der Wirtschaftsaufschwung die Ölnachfrage an. Hinzu kommt, dass sich das Angebot relativ betrachtet weniger stark ausgedehnt hat.  

Die Folge: Zu Beginn des neuen Jahres betrugen die kommerziellen Ölvorräte der OECD-Staaten weniger als 2.7 Milliarden Barrel – das tiefste Niveau seit 2014. Was die Nachfrage anbelangt, rechnet CIO GWM für das neue Jahr mit einem robusten Wachstum. Konkret soll der weltweite Ölverbrauch im Schnitt um rund 3.4 Millionen Barrel täglich zunehmen. Damit würde die durchschnittliche Nachfrage 100.2 Millionen Fass pro Tag erreichen und das Vorkrisenniveau von 2019, als die Welt täglich 100.1 Millionen Barrel benötigte, knapp übertreffen.  

Probleme bei der Kapazitätsausweitung  

Auf der Angebotsseite halten weiterhin die OPEC+ das Zepter in der Hand. Neben der OPEC selbst zählen weitere Förderländer, allen voran Russland, zu dieser Gruppe. Die Partner haben vereinbart, die Produktion Monat für Monat um jeweils 400.000 Fass pro Tag zu erhöhen. CIO GWM rechnet hingegen damit, dass die OPEC+ ihre täglichen Lieferungen sukzessive nur um 200.000 bis 300.000 Barrel ausweiten können.1  

Obwohl das Förderkartell die Expansionspläne Anfang Jahr bestätigt hat, bleiben die Analysten skeptisch. Sie verweisen auf die Probleme einzelner Länder, die Kapazitäten überhaupt zu erhöhen. Aserbaidschan, Angola, der Kongo und Nigeria dürften die Grenze des Möglichen bereits erreicht haben. Russland hat die Produktion – anders als zugesagt – im Dezember nicht erhöht, sondern das Niveau des Vormonats gehalten. Saudi-Arabien möchte im Februar pro Tag gut 10.2 Millionen Barrel fördern. In der Vergangenheit hat das Königreich diese Ölmenge nur in wenigen Fällen übertroffen. Die Kapazitätsreserven der OPEC+ schmelzen also ab, was den Ölpreis 2022 stützen dürfte.2  

CIO GWM geht für 2022 von einer Balance zwischen Angebot und Nachfrage aus, die Analysten erachten die Versorgungslage jedoch weiterhin als knapp. Vor diesem Hintergrund erwarten sie für Brent eine Preisspanne von 80 bis 90 US-Dollar. Zu Ausschlägen nach oben könnte es kommen, wenn politische Spannungen die Produktion in einzelnen Regionen stören oder die Nachfrage deutlicher als erwartet anzieht. Derweil zählen für UBS-Experten eine stärkere Ausbreitung des Coronavirus mitsamt neuerlichen Mobilitätseinschränkungen, sowie eine harte Landung der chinesischen Wirtschaft zu den Abwärtsrisiken.3  

Cleveres Rohstoffinvestment  

Einen effektiven Zugang zum Ölmarkt bietet der ETC (Symbol: CCOCIU)** auf den UBS Bloomberg CMCI Brent Crude Oil CHF Monthly Hedged TR Index. Der Basiswert ist auf der gesamten Terminkurve des Energieträgers positioniert. Auf diese Weise wird eine bessere Diversifikation über sämtliche liquiden Brent-Futures erreicht. Wechselkursschwankungen zwischen der Produktwährung Schweizer Franken und dem US-Dollar, als Handelsvaluta des Rohstoffs, werden auf monatlicher Basis neutralisiert. 2021 hat der ETC die Ölpreisrallye voll abgegriffen: Auf Sicht von einem Jahr verteuerte sich das Partizipationsprodukt um 56 Prozent.*  

Brent-Rohöl (5 Jahre, Angaben in US-Dollar je Barrel)*

Quelle: UBS AG. 

* Vergangene Wertentwicklungen sind keine Indikation für künftige Wertentwicklungen.  

**Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest.

Bitte beachten Sie bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko. Das eingesetzte Kapital kann – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz des Emittenten verloren gehen.    

1) Quelle: UBS CIO GWM, „2022 energy outlook: Positive outlook for crude and US natural gas“, 03.01.2022  

2) Quelle: UBS CIO GWM, „Crude oil: OPEC+ agrees to another 400kbpd production increase”, 04.01.2022  

3) Quelle: UBS CIO GWM, „2022 energy outlook: Positive outlook for crude and US natural gas“, 03.01.2022