Kapitalflüsse in Übersee erhielten wahrscheinlich durch inländische Faktoren Auftrieb, wie z. B. die robustere Konjunktur, aber auch durch externe Faktoren wie die erhöhte politische Unsicherheit in westlichen Ländern. Die jüngste Outperformance von Vermögenswerten aus Schwellenländern gegenüber jenen aus Industrieländern trug wahrscheinlich ebenfalls zu einer grösseren Attraktivität der Anlageklasse bei. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet können aktive Schwellenländerfonds im Vergleich zu passiven Fonds eine relativ gute Erfolgsbilanz vorweisen - im Unterschied zu anderen Anlageklassen.

Im 1. Quartal 2017 wiesen aktive Schwellenländermanager solide Ergebnisse aus. Auf Basis einer grossen Stichprobe globaler Aktien- und Anleihenfonds sehen wir, dass die meisten Schwellenländermanager ihre Benchmarks übertrafen (53% bzw. 58%) und im Verhältnis zu 2016 bessere Ergebnisse erzielten. Das überdurchschnittliche Abschneiden von aktiven Anlagen in Schwellenländeraktien seit Jahresbeginn hat in erster Linie mit der Underperformance von Substanz- gegenüber Wachstumstiteln zu tun. Dies unterstützte Schwellenländeraktienfonds, die Substanzwerte im Allgemeinen meiden. Gibt es also eine neue Investmentlandschaft in den Schwellenländern? Die geringere Sensibilität von Schwellenländeranleihen gegenüber Zinserhöhungen der US-Notenbank stellt eine interessante Entwicklung dar. Förderlich ist auch die nachgiebigere Haltung der US-Regierung gegenüber China. Unklar ist allerdings, ob die Outperformance von Schwellenländeraktienfonds anhalten kann, wenn Wachstumstitel Substanzwerte nicht mehr übertreffen.

Was die Wertentwicklung von Hedgefonds, den üblichen Schwerpunkt dieses Berichts, betrifft, war die letzte Woche für Macro- und CTA-Strategien negativ. Hintergrund hierfür waren die in Grossbritannien angekündigten Parlamentswahlen, die bei britischen Vermögenswerten durchweg Trendwenden herbeiführten. Eine grössere Risikoscheu in Europa vor der Präsidentschaftswahl in Frankreich spielte ebenfalls eine Rolle. Beide Strategien halten umfangreiche Positionen in europäischen Aktien, während einige Macro-Manager auch Short-Positionen in europäischen Anleihen besitzen. Wir rechnen damit, dass CTAs und Macro-Manager belastet werden, falls bei der Wahl in Frankreich am 7. Mai ein populistischer Kandidat gewinnt. Das ist aber nicht unser Hauptszenario. Indessen erlebten Merger-Arbitrage-Fonds in der vergangenen Woche eine überdurchschnittliche Entwicklung. Die beabsichtigte Fusion zwischen Abbott Laboratories und Alere ist zu einem neu verhandelten Preis wieder auf dem Weg. Das liess den Kurs von Alere-Aktien im Berichtszeitraum um mehr als 15% steigen.