Was sind die Gründe für diese geringe Volatilität? Typischerweise bewegt sich der breite Markt synchron und relativ stetig. Dies war bspw. der Fall vor 2006, als Aktienbewertungen immer weiter anstiegen und die Blase letztlich im Rahmen der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 platzte. Dieses Jahr ist der stetige Rückgang der Volatilität allerdings vor allem durch die synchrone Preisbewegung der fünf grossen IT-Unternehmen Apple, Alphabet, Microsoft, Amazon und Facebook, getrieben. Die Marktkapitalisierung dieser Unternehmen entspricht der kumulierten Marktkapitalisierung der 241 (!) kleinsten Unternehmen des S&P 500. Die IT-Riesen haben in diesem Jahr bis Ende April einen beeindruckenden Kursanstieg von durchschnittlich +20,5% erreicht (vs +6.5% für den Gesamtindex). Da die IT-Aktien sehr gleichmässig und einem stetigen Aufwärtstrend gefolgt sind, haben sie den VIX Index kontinuierlich auf niedrigere Levels gedrückt. Microsoft, der Nachzügler dieser Truppe, erreichte „lediglich“ eine Performance von 10% YTD. Facebook, der "Anführer", erzielte hingegen mehr als 30% in diesem Zeitraum. Der breite Markt, d.h. die übrigen 254 Unternehmen des S&P 500 performten durchschnittlich. Die Verlierer in diesem Jahr waren die Unternehmen mit der niedrigsten Marktkapitalisierung im S&P500. Diese 241 Unternehmen erreichten durchschnittlich nur etwas mehr als +5% per Ende April.

Was sind die Erwartungen hinsichtlich Volatilität und Marktperformance in den kommenden Monaten? Das ist schwer zu sagen, doch folgte einem dynamischen Rückgang in der Volatilität in der Vergangenheit oftmals ein starker und plötzlicher Anstieg. Dieser dürfte jedoch angesichts der derzeit sehr robusten Wirtschaftslage in den USA von lediglich kurzfristiger Natur sein.