Es sei eine ganz besonders komplexe und einzigartige Ausstellung, sagte Bernard Fibicher, der Direktor des MCBA, am Mittwoch vor den Medien. Das Besondere ist, dass der Künstler nicht nur im Kunstmuseum ausstellt, sondern in allen Institutionen des Palais de Rumine: vom Museum für Archäologie und Gechichte, dem Museum für Naturgeschichte, dem Museum für Geologie und dem Münzkabinett bis zur Kantons- und Universitätsbibliothek.

Die Werke sind verstreut platziert, manche ultra-sichtbar, andere gut versteckt. Diese Schnitzeljagd, zu welcher die Besucher genötigt werden, berge eine Menge schöne Überraschungen, so Fibicher. Es sei im übrigen die letzte Ausstellung des MCBA am alten Ort, bevor es auf die Plateforme 10 ziehe.

Der Titel der Ausstellung ist eine Referenz an den Grabspruch von Marcel Duchamp, "D'ailleurs c'est toujours les autres qui meurent". Als Standortbestimmung in Lausanne verkürzte Ai Weiwei den Aphorismus, und machte daraus "eine ausgezeichnete Botschaft für die Offenheit untereinander", so Fibicher. In der Ausstellung gebe es zahlreiche Bezüge und Anspielungen auf Duchamp als Ais Vordenker. "Duchamp ist für Ai Weiwei wie ein Rezeptbuch".

In jedem Exponat stecke ein Stück Leben des Künstlers. "Blossom" etwa, ein riesiger Teppich aus Porzellan-Blumen, erinnert an Maos 100-Blumen-Kampagne, eine Repressionswelle, die viele Künstler ins Exil trieb. Unter ihnen war auch Ai Weiweis Vater, der Dichter Ai Qing; Vater und Sohn lebten 17 Jahre lang in einem Umerziehungslager.

(SDA)