Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss 0,66 Prozent fester mit 5069,09 Punkten. Der französische Cac 40 legte um 0,42 Prozent auf 8040,12 Zähler zu, während es für den britischen FTSE 100 um 0,47 Prozent auf 8285,34 Punkte bergauf ging.
Die EZB senkte nach ihrer beispiellosen Serie von Leitzinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation wieder die Zinsen im Euroraum. Wie viele Zinssenkungen noch folgen werden, ist derzeit schwer abzusehen. Vertreter der EZB hatten zuletzt darauf verwiesen, dass die Entscheidungen von der Entwicklung der wirtschaftlichen Daten abhängen. Aus einer ersten Zinssenkung könne man keine Art «Autopilot» ableiten, bei dem gleich die nächste Zinssenkung folgen müsse, betonte unlängst Bundesbank-Präsident Joachim Nagel, der als Mitglied des EZB-Rates mit über die Geldpolitik im Euroraum entscheidet.
Im europäischen Branchenvergleich zählten die zinssensiblen Technologiewerte am Donnerstag erneut zu den Favoriten der Anleger. Die Schwergewichte ASML und SAP legten um 1,5 und 3,6 Prozent zu - SAP war damit Spitzenreiter im EuroStoxx 50. Nach der jährlichen Kundenmesse des deutschen Softwareanbieters griffen Anleger zu. Das Unternehmen hatte Sorgen wegen der aktuellen Flaute in der Branche gedämpft.
Noch mehr gefragt waren Banken- und Pharmatitel . Bei ersteren tanzten allerdings Julius Bär mit einem Minus von 5,3 Prozent aus der Reihe. Laut einem Artikel des Online-Portals «Inside Paradeplatz» könnte das Geldhaus den kleineren Konkurrenten EFG International schlucken. Dessen Anteilsscheine gewannen 5,5 Prozent.
Derweil mieden die Anleger die Aktien von Versorgern und Immobilienunternehmen . Die schon erwartete EZB-Zinssenkung konnte die Anleger in der zinssensiben Immobilienbranche nicht zufriedenstellen. In der anschliessenden Pressekonferenz habe EZB-Präsidentin Christine Lagarde auf die Kommunikation eines klar definierten Kurses verzichtet und somit auch keine Hinweise auf eine nächste Zinssenkung gegeben, betonte Eckhard Schulte von MainSky Asset Management./gl/stw
(AWP)