Positive Impulse liefern dürfte der jährliche Banken-Stresstest der US-Notenbank Fed. Die 23 grössten Geldhäuser in den USA verfügen nach Einschätzung der Fed über eine krisenfeste Kapitalausstattung. Sie bestanden damit alle den Test, der aus der Finanzkrise von 2008 resultiert. Er soll dafür sorgen, dass Banken für Notlagen gerüstet sind und nicht wieder mit Steuergeld gerettet werden müssen. Dafür untersucht die Fed, ob die Kapitalreserven reichen, um extreme Belastungen wie einen rasanten Anstieg der Arbeitslosigkeit oder einen rapiden Einbruch der Immobilienpreise auszuhalten.

Für viele der grossen Banken ist die jährliche Prüfung entscheidend, um in Form von Dividenden oder Aktienrückkäufen Geld an Investoren ausschütten zu können. Ab Freitag dürfen sie ihre Kapitalpläne veröffentlichen. Im vorbörslichen US-Handel sorgten die Ergebnisse des Stresstestes bei den meisten Bankenwerten für Kursaufschläge. So stiegen Bank of America um 2,1 Prozent, Wells Fargo um 1,9 Prozent, JPMorgan um 1,6 Prozent und Morgan Stanley um 1,8 Prozent. Für die Papiere der Citigroup ging es um 0,4 Prozent nach oben.

Die Anteilsscheine von Micron Technology profitierten von einem starken Quartalsausblick des Halbleiterkonzerns und gewannen im vorbörslichen Geschäft 2,3 Prozent. "Wir glauben, dass die Speicherindustrie die Talsohle bei den Einnahmen durchschritten hat, und erwarten, dass sich die Margen verbessern werden, da das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in der Industrie allmählich wiederhergestellt wird", sagte Konzernchef Sanjay Mehrotra.

Die Papiere von Netflix verteuerten sich vorbörslich um 1,5 Prozent. Zuvor hatte die Citigroup das Kursziel für die Titel des Streaming-Anbieters von 400 auf 500 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Netflix habe sich seit der Einführung werbegestützter Abonnements und des sogenannten Paid Sharing gut entwickelt, schrieb Analyst Jason Boisvert Bazinet in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Paid Sharing ist das nicht kostenfreie Teilen eines Netflix-Abos mit Personen, die nicht im gleichen Haushalt wohnen.

Die Aktien von Blackberry sprangen vorbörslich um bis zu 26 Prozent in die Höhe und notierten zuletzt 17 Prozent im Plus. Die Experten der Grossbank RBC erwarten einen Gewinnsprung des Spezialisten für Cybersicherheit durch den Verkauf seines Patentportfolios./edh/stk