Noch viel düsterer mit minus 3,3 Prozent sieht die bisherige Wochenbilanz für den besonders zinsempfindlichen und technologielastigen Nasdaq 100 aus. Hier wird zum Handelsstart nun ein Zuwachs von 0,7 Prozent auf 14 790 Zähler erwartet.
Nach der Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) Mitte September liegt eine weitere aufreibende Notenbankwoche hinter den Börsianern. Die Währungshüter in den USA und in zahlreichen westeuropäischen Ländern hatten in den vergangenen Tagen die Tür für weitere Zinsanhebungen offen gelassen.
Viele Börsianer an der Wall Street wurden von der restriktiven Haltung der US-Notenbank auf dem falschen Fuss erwischt, nun sortiert sich der Markt neu. Der weiteren Entwicklung der Inflation und der Wirtschaft dürfte in den kommenden Wochen viel Aufmerksamkeit gewidmet werden, schliesslich setzt die Fed bei ihrem rigiden Kurs trotz zuletzt stark gestiegener Ölpreise auf eine weiche Landung der US-Konjunktur.
Zum aktuellen Handelstag stehen kurz nach dem Start mit den S&P-Einkaufsmanagerindizes viel beachtete Gradmesser für die Stimmung in der Industrie und im Dienstleistungsgewerbe auf der Agenda.
Mit Blick auf Einzelwerte bleibt die Nachrichtenlage ruhig. Aktien des Online-Einzelhändlers Wayfair stiegen vorbörslich um mehr als zwei Prozent. Kurstreiber war eine Studie der Analysten von Bernstein, die inzwischen weniger pessimistisch auf die Aktie schauen. Sie hoben deshalb ihr Votum von «Underperform» auf «Market-perform» und das Kursziel auf 65 Dollar an - die Aktie hatte zuletzt bei rund 60,50 Dollar geschlossen.
Rückenwind könnte auch ein positiver Analystenkommentar den Papieren des Bekleidungsherstellers Ralph Lauren bescheren. Die Experten von Raymond James hatten in einer Ersteinschätzung mit «Outperform» ein positives Votum abgegeben und ein Kursziel von 135 Dollar genannt - rund ein Fünftel über dem Schlusskurs des Vortages. Die Erwartungen an den Hersteller seien sehr niedrig, schrieben sie, und die Aktie günstig bewertet, womit sich ein guter Einstiegspunkt ergebe.
Bei den Technologietiteln deuteten sich zuletzt bei den grossen Werten wie Apple , Alphabet , Meta oder Nvidia Kursgewinne an, mit bis zu 1,4 Prozent für Amazon .
Microsoft verteuerten sich um 0,6 Prozent, hier gab es auch die Nachricht, dass in den Genehmigungsprozess für die Activision-Übernahme offenbar Bewegung kommt: Nach vorläufiger Einschätzung der britischen Wettbewerbshüter dürften ihre bisherigen Bedenken gegen den Deal von Microsofts Zugeständnissen ausgeräumt werden.
Microsoft hatte unter anderem angeboten, Cloud-Gamingrechte für 15 Jahre an den Spielekonzern Ubisoft abzutreten. Die Blockade durch die britische Wettbewerbsaufsicht CMA ist die letzte Hürde für den Abschluss der Übernahme des Videospielriesen./tav/mis
(AWP)