Für den zur Wochenmitte eher trägen US-Leitindex Dow Jones Industrial zeichnet sich zum Start in den Handel ein Plus von 0,22 Prozent auf 37 892 Punkte ab.
Während US-Konjunkturdaten teils durchwachsen ausfielen, behielt die Europäische Zentralbank (EZB) erwartungsgemäss ihr aktuelles Zinsniveau bei. ESZ-Präsidentin Christine Lagarde hatte erst kürzlich auf dem Weltwirschaftsforum in Davos erste Zinssenkungen im Sommer ins Spiel gebracht, damit aber Hoffnungen auf noch schnellere Zinssenkungen eine Abfuhr erteilt. Der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed steht nun in der kommenden Woche an.
Bei den Zinssignalen der Fed werden auch aktuelle Konjunkturdaten eine Rolle spielen. Diese fielen am Donnerstag durchwachsen aus. Wachstumsdaten für das vierte Quartal überraschten positiv: Mit annualisiert 3,3 Prozent schwächte sich das Wirtschaftswachstum zum starken dritten Quartal zwar ab. Die Entwicklung lag aber über den Markterwartungen. Die wöchentlichen Zahlen vom Arbeitsmarkt überraschten negativ, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der vergangenen Woche deutlicher als erwartet.
Zuletzt wurde die Zinsthematik an der Wall Street durch die aktuelle Berichtssaison ein wenig überlagert - einige gute Unternehmensberichte im IT-Sektor hatten die aktuelle Techrally ausgelöst.
Auch am vorletzten Handelstag der Woche gibt eher der Quartalsreigen den Takt vor. So könnte - wie schon in Europa - der unerwartet schwache Quartalsbericht von Tesla den gesamten Autosektor belasten. Das rasante Wachstum des E-Autobauers flaut ab, und ein Absatzziel für 2024 gab es nicht, wohl aber das Eingeständnis, dass die Auslieferungen merklich langsamer wachsen werden. Beim Tesla-Kurs ist womöglich ein mehrmonatiges Tief in Sicht. Vorbörslichen ging es um mehr als acht Prozent nach unten.
Beim Computerkonzern IBM kommen dagegen vor allem der Ausblick am Markt gut an. Umsatz und Barmittelzufluss sollen im neuen Jahr deutlicher wachsen als von Experten erwartet. Dabei beschert auch der KI-Hype dem Konzern Rückenwind: Das IBM-Papier legte vorbörslich deutlich zu. Mit Quartalszahlen steht daneben auch der Chemiekonzern Dow im Blick.
Boeing -Anleger müssen angesichts der Turbulenzen rund um die 737-9 Max weiter gute Nerven haben. Nach der jüngsten Kurserholung deuten sich nun wieder Verluste an. Dafür gibt es einen Grund: Nach dem beängstigenden Zwischenfall dürfen die zwischenzeitig stillgelegten Flugzeuge des Typs zwar bald wieder in die Luft steigen, die US-Luftfahrtbehörde FAA will aber vorerst keinen weiteren Ausbau der Produktion von allen Modellen der 737 Max genehmigen, und das sorgt für lange Gesichter am Markt.
Daneben sind auch die Aktien des Autovermieters Hertz einen Blick wert, hier könnten gestrichene Empfehlung durch die US-Bank JPMorgan und die Deutsche Bank belasten.
Nicht aus den Augen lassen sollten Investoren auch den Chipkonzern Intel , der nachbörslich seine Zahlen vorlegen wird. Das Kreditkartenunternehmen Visa und die Telekom-Tochter T-Mobile US berichten ebenfalls nach der Schlussglocke über ihren jüngsten Geschäftsverlauf./tav/mis
(AWP)