Da kommende Woche die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) bevorsteht, sei die Risikoneigung eher gering. Ob die Leitzinsen dabei um weitere 25 Basispunkte erhöht werden, ist alles andere als klar. Angesichts der schwachen Konjunktur vor allem in Deutschland scheine das EZB-Direktorium diesbezüglich gespalten zu sein, heisst es. Auch wie es in den USA zinsmässig weitergeht, ist nicht sicher. Hier dürften die Anleger vor allem auf die US-August-Inflationszahlen am kommenden Mittwoch warten. Diese könnten weichenstellend für den Ausgang der Fed-Sitzung am 20. September sein. Zuletzt hatten starke Konjunkturzahlen und der hohe Ölpreis die Zinssorgen neu angeheizt.
Der Leitindex SMI notiert um 09.18 Uhr um 0,15 Prozent tiefer bei 10'976,89 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,05 Prozent auf 1735,44 und der breite SPI um 0,14 Prozent auf 14'472,12 Zähler. 15 der 30 SLI-Werte legen zu und 13 sind schwächer. Zwei (Swiss Life und Kühne + Nagel) sind unverändert.
Im Gespräch sind UBS (-0,4 Prozent). Bei den Aktien der Bank ist es in den vergangenen Tagen zu mehreren Insidertransaktionen - Käufe wie Verkäufe - gekommen. Die Zeitfenster für solche Transaktionen sind sehr klein, hiess es dazu am Markt. Und viele dieser Top-Manager müssten ja auch Steuern zahlen. Aber das kleine Zeitfenster habe vom Kurs her «gut gepasst». Die Aktien der Bank haben seit der Ankündigung der CS-Übernahme massiv zugelegt und am Dienstag den höchsten Kurs Oktober 2008 markiert.
Die Anteile der Schwergewichte Nestlé (-0,4 Prozent) und Novartis (-0,7 Prozent) drücken nach den Vortagesgewinnen auf den Gesamtmarkt. Auch Roche (+0,2 Prozent) bilde dazu kein wirkliches Gegengewicht, heisst es am Markt.
Die Aktien von Swatch (-0,6 Prozent) konsolidierten den Vortagesgewinn, meint ein Händler. Die Anteile hatten am Vortag davon profitiert, dass der Uhrenhersteller morgen Samstag fünf Modelle in Kooperation mit der ebenfalls zur Gruppe gehörenden Luxusuhrenmarke Blancpain lancieren und damit an den Hype um die «Moonswatch» anknüpfen will. Die im März 2022 lancierte Uhr im Design der Omega-Kult-Uhr wurde laut Swatch mehr als eine Million Mal verkauft.
An der Spitze der Gewinner stehen die Technologiewerte VAT (+0,8 Prozent), die sich von den Vortageseinbussen erholen. Gesucht sind zudem SGS (+0,6 Prozent), Lindt & Sprüngli (+0,5 Prozent) sowie Richemont (+0,6 Prozent), die am Vortag im Schatten von Swatch stehend, Terrain eingebüsst hatten.
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(AWP)