Die dennoch nach wie vor anhaltende relative Stabilität an den Märkten wird in Börsenkreisen teils skeptisch gesehen. So spricht etwa Generali Insurance Asset Management in einer Einschätzung von einem "falschen Gefühl der Ruhe" und verweist auf die keinesfalls rosigen Aussichten für die US-Wirtschaft oder die "verdächtig tiefen" Volatilitäten an den Aktien- oder Devisenmärkten.

Der SMI büsst bis um 10.45 Uhr 0,21 Prozent auf 11'194,01 Punkte ein. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,37 Prozent auf 1753,23 Punkte und der breite SPI 0,27 Prozent auf 14'751,51 Punkte. Im SLI notieren 26 Aktien tiefer, 3 höher sowie Novartis unverändert.

Angesichts der dünnen Nachrichtenlage sind die Blicke der Investoren bereits auf die neuesten Daten der Einkaufsmanager in der Eurozone (PMI) gerichtet, sowie auf die Publikation des Protokolls der jüngsten Sitzung des FOMC von heute nach Börsenschluss.

Die Verschärfung des Aussenhandelsbeziehungen zwischen den USA und China belastet am Berichtstag insbesondere die Technologie-nahe Werte. So geben etwa Temenos (-2,0%) oder Logitech (-0,8%) deutlicher nach.

Grösste Verlierer unter den Blue Chips sind derzeit allerdings AMS Osram (-9,1% auf 6,02 Fr.). Laut Marktbeobachtern sorgt ein "Mix verschiedenster Faktoren" dafür. Die Ängste im Zusammenhang mit den chinesischen Exportbeschränkungen dürften eine Rolle spielen. Vor allem aber dürften es laut Händlern die aufflammenden Konjunktursorgen inklusive tieferer Produktionsziele bei grossen Tech-Firmen sein, welche den Kurs belasten. Laut einem Kommentar eines Chartanalysten drohen der Aktie bei einem Unterschreiten der wichtigen Unterstützung bei 6,13 Franken Kurse von deutlich unter 6 Franken, was sich mit einem Tagestief bei 5,85 Fr. bereits bewahrheitet hat.

Klare Abgaben verzeichnen zudem Geberit (-1,8%), Givaudan (-1,2%) oder die PS von Lindt&Sprüngli (-1,1%).

Richemont (-0,7%) werden von den Konjunkturdaten aus China stärker zurückgebunden als Swatch (-0,4%). Bei letzteren stützen Spekulationen um eine mögliche positive Überraschung bei den Halbjahreszahlen, welche allenfalls bereits kommende Woche publiziert werden.

Angesichts der Unsicherheiten sind einmal mehr defensive Aktien wie Nestlé (-0,2%) relativ robust, während Roche (+0,4%) gar zulegen und Novartis wie erwähnt seitwärts tendieren.

Im breiten Markt stehen Clariant (-1,0%) etwas im Fokus. Sechs Kurszielsenkungen in weniger als einer Woche gehen an keiner Aktie spurlos vorbei. Dies ist bei den Papieren von Clariant derzeit zu beobachten, bei denen mittlerweile ein Jahresverlust von annähernd 10 Prozent zu Buche steht.

Von der allgemeinen Tech-Schwäche betroffen sind hier auch Inficon (-3,0%), Comet (-2,8%) oder Meyer Burger (-2,4%).

cf/rw