Es sei aber ein Problem, wenn jeder glaube, dass die Zinsen sänken, so Wunsch. Schliesslich würden dann die Renditen an den Kapitalmärkten sinken. «Dann haben wir eine weniger restriktive Geldpolitik», sagte Wunsch. «Und ich bin mir nicht sicher, ob sie dann restriktiv genug sein wird.» Dies erhöhe das Risiko, dass man die Richtung korrigieren müsse.

Wunsch entscheidet im Rat der EZB über die Geldpolitik mit. Er gilt als geldpolitischer Falke, spricht sich also im Zweifel für eine straffe Geldpolitik aus.

Die EZB hatte den derzeit wichtigen Einlagesatz Anfang November bei 4,0 Prozent belassen. Es war die erste Zinspause im aktuellen Erhöhungszyklus. Dank der «jüngsten marginalen positiven Überraschungen bei der Inflation» rechnet Wunsch mit keinen Zinserhöhungen auf den kommenden Sitzungen im Dezember und Januar. Im Oktober war die Inflationsrate in der Eurozone auf 2,9 Prozent gefallen. Dies war der niedrigste Stand seit über zwei Jahren./jsl/bgf/nas

(AWP)