Der 81-Jährige war wegen seines Alters und Zweifeln an seiner geistigen Verfassung in der eigenen Partei massiv unter Druck geraten, hatte sich am Ende den Rückzugsforderungen diverser Parteikollegen gebeugt und vor wenigen Tagen seinen Ausstieg aus dem Präsidentschaftsrennen verkündet. An seiner Stelle soll nach Bidens Willen nun Harris bei der Wahl gegen den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump antreten. Die Entscheidung darüber liegt bei Delegierten der Partei aus allen Bundesstaaten. Und ob Harris am Ende tatsächlich ins Weisse Haus einziehen könnte, liegt in der Hand der Wähler.

Biden schlug in seiner Ansprache emotionale Töne an. «Es ist das Privileg meines Lebens, dieser Nation seit über 50 Jahren zu dienen», sagte er. Nirgendwo sonst auf der Welt könne ein Kind mit einem Stotter-Problem aus bescheidenen Verhältnissen zum höchsten Amt im Staat aufrücken. «Hier bin ich nun. Das ist es, was Amerika so besonders macht», sagte Biden. «Wir sind eine Nation der Verheissungen und Möglichkeiten, der Träumer und Macher, der gewöhnlichen Amerikaner, die aussergewöhnliche Dinge tun.» Er habe sein Herz und seine Seele in den Dienst der Nation gestellt, wie so viele andere. Im Gegenzug sei er gesegnet worden mit der Liebe und Unterstützung des amerikanischen Volkes. «Ich hoffe, Sie haben eine Vorstellung davon, wie dankbar ich Ihnen allen bin.»

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(AWP)