Mit den leichten Gewinnen schüttelten die asiatischen Börsen ausserhalb Japans die schwachen Vorgaben der US-Börsen ab. An der Wall Street hatte am Vortag ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise belastet, wonach der US-Präsident plane, für wohlhabende Amerikaner eine Kapitalertragssteuer in Höhe von rund 40 Prozent vorzuschlagen. Damit würde er die Abgabe in etwa verdoppeln.

Analyst Jeffrey Halley vom Broker Oanda zeigte sich gelassen. Was der US-Präsident wolle und was er bekomme, seien zwei unterschiedliche Dinge. Vermutlich dürfte die Kapitalertragssteuer deutlich unter dem angestrebten Satz bleiben, meinte Halley und verwies dabei auf Aussagen von Goldman Sachs. Die US-Futures erholten sich bereits wieder, was auch an den asiatischen Börsen für Auftrieb gesorgt habe.

Die Abgaben in Japan begründete Halley mit den nicht gerade günstigen japanischen Inflationsdaten. Zudem begännen in einigen Präfekturen des Landes an diesem Wochenende wieder Lockdown-Massnahmen. Die chinesischen Börsen hätten dagegen von einem Zeitungsbericht profitiert, dass die Shortpositionen in Shanghai und Shenzhen auf Rekordniveau geklettert seien. Das könnte im Zuge von Eindeckungen zu steigenden Kursen führen.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,57 Prozent tiefer bei 29 020,63 Punkten. Der CSI-300-Index mit den 300 grössten Unternehmen, die an Chinas Festlandsbörsen gelistet sind, legte dagegen um 0,74 Prozent auf 5126,81 Punkte zu. Der Hongkonger Hang-Seng-Index rückte im späten Handel um 0,86 Prozent auf 29 003,17 Punkte vor./mf/mis

(AWP)