Nicht ganz so stark ging es in Paris nach oben. Der französische Cac 40 zog zuletzt um 0,73 Prozent auf 6645,70 Punkte an. Auch der britische FTSE 100 blieb mit 0,7 Prozent auf 7191,99 Punkte etwas hinter dem EuroStoxx 50 zurück.

Das Protokoll der US-Notenbank am Vorabend hatte die erwarteten Ergebnisse gebracht. Es sei nun "klar, dass die ultralockere Geldpolitik zu Ende geht", merkte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarktes an. Eine Reduzierung der Anleihekäufe durch die US-Notenbank sei inzwischen eingepreist und irritiere die Märkte nicht mehr, fügte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect hinzu. Der Blick richte sich nun auf die weitere Konjunktur- und Inflationsentwicklung.

Bei Letzterer gibt es noch keine Entspannungssignale. So nahm der Preisauftrieb in Spanien von hohem Niveau aus weiter zu. Im September stiegen die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent. Das war die höchste Rate seit Herbst 2008. Im Vormonat hatte die Rate 3,3 Prozent betragen.

Rohstoffaktien zogen in diesem Umfeld deutlich an. "Die gestern veröffentlichten US-Inflationsdaten für September signalisieren laut Meinung unserer Volkswirte zunehmende Inflationsrisiken", stellte Analyst Daniel Briesemann von der Commerzbank angesichts der gestiegenen Edelmetallpreise fest. Bei den Industriemetallen falle zudem der Preissprung bei Zink nach der Ankündigung von Produktionskürzungen auf. Geragt waren unter anderem ArcelorMittal . Die Credit Suisse hatte die Aktie von "Neutral" auf "Outperform" hochgestuft. Der Stahlwert kletterte darauf um 1,8 Prozent.

Technologiewerte waren erneut gesucht. Das Sektor-Schwergewicht ASML gewann 2,8 Prozent und profitierte damit von Nachrichten aus Fernost. Taiwan Semiconductor hatte für das vierte Quartal Umsätze und Margen über den Erwartungen der Analysten in Aussicht gestellt. Zudem rechnet der weltgrösste Chipfertiger auch für das kommende Jahr mit knappen Produktionskapazitäten für Halbleiter. Der Halbleiterausrüster ASML gilt als ein Profiteur dieser Situation.

Der Energiesektor lag ebenfalls im vorderen Feld. Die Ölpreise stiegen weiter, womit die zu Wochenbeginn markierten mehrjährigen Höchststände wieder in Reichweite kommen. Eni rückten nach einer Hochstufung durch die kanadische Bank RBC um 1,7 Prozent vor./mf/mis

(AWP)