Der EuroStoxx 50 konnte sich der negativen Stimmung nicht entziehen und fiel bis zum Mittag um 0,45 Prozent auf 3589,56 Punkte. Der französische Cac-40 verlor 0,36 Prozent auf 5348,04 Zähler. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,04 Prozent auf 7465,43 Punkte nach unten.

Nach dem verbotenen Referendum über eine Unabhängigkeit der spanischen Region Katalonien hält deren Regierungschef Carles Puigdemont an einer Abspaltung fest. "Keine Gesellschaft sollte einen Zustand akzeptieren, den sie nicht will", sagte der 54-Jährige dem britischen TV-Sender BBC in seinem ersten Interview seit der Abstimmung vom Sonntag. Wenn es eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit gebe, dann müsse es darauf auch eine politische Antwort geben.

Unter diesen Aussichten litten vor allem Bankaktien , die in der Regel sehr sensibel auf politische Nachrichten reagieren. Dementsprechend war die Branche mit minus 0,89 Prozent Schlusslicht in der europäischen Sektorübersicht. Im EuroStoxx büssten die Papiere von BBVA und Banco Santander jeweils knapp 3 Prozent ein.

In Mailand verlief derweil der bislang grösste Börsengang des Jahres in Europa enttäuschend: Die Aktien des Reifenherstellers Pirelli starteten bei 6,49 Euro und damit minimal unter dem Ausgabepreis von 6,50 Euro. Dieser hatte sich bereits am unteren Ende der ursprünglich angepeilten Preisspanne bewegt. Zuletzt kostete eine Pirelli-Aktie 6,385 Euro, nachdem sie im frühen Handel gar bis auf 6,28 Euro abgesackt war.

In London konnten die Anteilsscheine von Tesco ihre anfänglichen Gewinne nicht behaupten und fielen zuletzt um rund ein Prozent. Die tief in ihrem Umbau steckende britische Supermarktkette sieht sich zwar nach einem überraschend gut verlaufenen ersten Geschäftshalbjahr auf dem richtigen Weg zur angepeilten Ergebniswende. Auf dem Heimatmarkt hingegen habe Tecso beim Umsatz enttäuscht, merkte ein Börsianer an./la/men

(AWP)