Analyst Pierre Veyret sprach von einem eintönigen Handelsgeschehen, alle Augen seien auf das Ergebnis der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Fed gerichtet. "Der Inflationskontext hat sich in den letzten Wochen nicht wesentlich geändert. Die Anleger wollen jetzt mehr Klarheit, was die geldpolitische Zukunft betrifft", bemerkte der Experte. Aus geopolitischer Sicht stand ausserdem ein Treffen von US-Präsident Joe Biden mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin im Blickfeld.

Was die Zukunft europäischer Aktien betrifft, zeigt sich die Investmentbank Barclays im globalen Kontext optimistisch. "Die verspätete Wiederöffnung der Wirtschaft bringt für das zweite Halbjahr einen Wachstumsvorteil", schrieb der Aktienstratege Emmanuel Cau. Lange Zeit seien die USA in der Favoritenrolle gewesen, nun aber treibe es viele Anleger wieder vermehrt zurück nach Europa.

Einen Bogen machten die Anleger am Mittwoch um Autowerte, deren Branchenindex 0,5 Prozent verlor. Börsianern zufolge wurden die besonders konjunkturempfindlichen Branchenwerte vor den geldpolitischen Entscheidungen der Fed gemieden.

Auf der positiven Seite tauchten in der Sektorentabelle einige Branchen auf, denen eher defensive Qualitäten beigemessen werden. Dazu zählten unter anderem der Index der Versorger, der Lebensmittelproduzenten sowie der Gesundheitsbranche mit Anstiegen von bis zu 1 Prozent. Spitzenreiter war der Reisesektor mit plus 1,3 Prozent, der von den zuletzt gelockerten Reisebeschränkungen profitierte./edh/he

(AWP)