Der EuroStoxx 50 legte um 0,26 Prozent auf 3281,53 Punkte zu. Am Montag hatte der europäische Leitindex noch unter dem Eindruck einer möglicherweise protektionistischen Handelspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump knapp 1 Prozent verloren. Für den französischen CAC-40-Index ging es am Dienstag um 0,18 Prozent auf 4830,03 Zähler hoch.

Im europäischen Branchenvergleich glänzten vor allem die Bergbauwerte: Der Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 gewann 2,97 Prozent. Schlusslicht war der Telekomsektor mit minus 3,08 Prozent.

In der Telekom-Branche schockte die BT Group die Anleger: Der Bilanzskandal beim britischen Konzern hat grössere Ausmasse als gedacht. Die Papiere sackten um mehr als 20 Prozent auf 303 Pence ab und notierten damit so tief wie zuletzt im Sommer 2013. Die Abschlüsse der italienischen Tochter waren in weit grösserem Umfang aufgebläht worden als angenommen - der höhere Abschreibungsbedarf zwang die Briten zu einer Gewinnwarnung. Die Furcht, dass die neuesten Enthüllungen noch nicht das Ende sein könnte, habe die Investoren aus den Aktien getrieben, schrieb Marktexperte Neil Wilson vom Handelshaus ETX Capital.

Der irisch-schweizerische Backwarenkonzern Aryzta schraubte sowohl seine Gewinn- als auch seine Umsatzerwartungen überraschend zurück. Die Geschäfte in Europa und Nordamerika entwickelten sich nicht wie erwartet, hiess es von Seiten des Unternehmens. Die Anteilscheine brachen um fast 32 Prozent ein.

Die Aktien von Generali hingegen zogen um mehr als 8 Prozent an. Zwischenzeitlich waren die Papiere um rund 11 Prozent in die Höhe geschnellt, bevor sie kurz automatisch vom Handel ausgesetzt worden waren. Das Analysehaus Equita hatte sie angesichts anhaltender Übernahmespekulationen zum Kauf empfohlen. Die Titel von Intesa Sanpaolo büssten derweil am EuroStoxx-Ende um 4,42 Prozent ein. Laut der Zeitung "La Repubblica" erwägt die italienische Bank ein Gebot für Generali.

Schliesslich warf auch die Berichtssaison ihre Schatten voraus. So hatten sich die Anleger von dem niederländischen Elektronikkonzern Philips in puncto Umsatz, operativen Gewinn und Dividende etwas mehr erhofft. Die Anteilsscheine verloren 1,81 Prozent.

Der britische Billigflieger Easyjet hatte zwar im ersten Geschäftsquartal dank steigender Passagierzahlen mehr umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Allerdings belastete die Pfund-Schwäche den Gewinn stärker als zuvor angenommen. Die Anteilscheine sackten um fast 9 Prozent ab./ajx/he

(AWP)