Am Nachmittag notierte der deutsche Leitindex 1,53 Prozent im Plus bei 13 057,73 Punkten. Vor dem Wochenende hatte er wegen des anziehenden Euro, der die Exporte der hiesigen Unternehmen in Länder ausserhalb des Währungsraums verteuert, und der Unsicherheit über die Erfolgsaussichten von Trumps Plänen 1,25 Prozent verloren.

Doch nun steht der US-Präsident vor einem grossen Triumph: Nach einem Votum des Senats ist seine umfassende Steuerreform in greifbare Nähe gerückt. Kern sind massive Erleichterungen für Unternehmen. Die Republikaner zeigten sich optimistisch, dass Trump das Gesetz noch vor Jahresende unterzeichnen kann. "Die Umsetzung käme einer vorweihnachtlichen Bescherung gleich", schrieb Analyst Emden. "Trump bleibt auf der anderen Seite auch nichts anderes übrig, als die massive Reform zu erzwingen. Bei einer Niederlage wäre eine grosse Enttäuschung vorprogrammiert."

Die deutschen Nebenwerte-Indizes legten am Montag ebenfalls einen freundlichen Wochenauftakt hin: Der MDax der mittelgrossen Werte gewann 0,91 Prozent auf 26 946,37 Zähler, wogegen der Technologiewerte-Index TecDax wegen des abrutschenden Schwergewichts Dialog Semiconductor nur um 0,38 Prozent auf 2507,06 Punkte stieg. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,35 Prozent auf 3575,10 Punkte bergauf.

Unter den deutschen Einzelwerten stachen erneut die Aktien von Dialog Semiconductor mit einem weiteren Kursrutsch heraus: Das Minus von 19,90 Prozent auf 25,00 Euro bedeutete den tiefsten Stand seit Juli 2016. Der Zulieferer von Apple konnte die Sorgen nicht zerstreuen, dass der Technologiekonzern mit der Produktion eigener Chips möglicherweise auf Dialog-Produkte verzichten könnte. Die Meldung der japanischen Wirtschafts-Zeitung "Nikkei", dass Apple bereits ab Anfang 2018 eigene Bauteile produzieren will, hatte am Donnerstag einen herben Verlust ausgelöst.

Im MDax ging es für die Titel von Airbus zuletzt um 3,08 Prozent auf 87,98 Euro hoch - davor hatten sie bei 88,44 Euro ihr jüngst erreichtes Rekordhoch eingestellt. Der Flugzeugbauer rechnet trotz langwieriger Probleme mit Zulieferern in diesem Jahr mit einem Produktionsrekord.

Dagegen büssten die Aktien von Steinhoff als Index-Schlusslicht 7,55 Prozent auf 3,161 Euro ein, womit sie sich nur wenig über ihrem historischen Tief aus der Novembermitte behaupteten. Der in Deutschland vor allem durch seine Poco-Möbelhäuser bekannte Konzern teilte mit, am kommenden Mittwoch zwar wie geplant die Ergebnisse für das Gesamtjahr vorzulegen - allerdings in vorläufiger Form. Damit erhält die seit Monaten bestehende Verunsicherung neue Nahrung. Ende August war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen Steinhoff wegen möglicher unrichtiger Darstellung der Bilanzen ermittelt.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,21 Prozent am Freitag auf 0,18 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,16 Prozent auf 141,45 Punkt. Der Bund-Future verlor 0,21 Prozent auf 163,19 Punkte. Der Euro kostete zuletzt 1,1862 US-Dollar. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf auf 1,1885 (Donnerstag: 1,1849) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8414 (0,8440) Euro./gl/oca

(AWP)