Im Fokus der Anlegerwelt bleibt die Weltpolitik - vor allem mit Blick auf die USA und Italien. "Aktuell bastelt Donald Trump weiter an seinem Kabinett, das zu einem erheblichen Teil aus seinem New Yorker Umfeld aus Politik und Wall Street bestehen dürfte", sagte Investmentanalyst Clemens Bundschuh von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Er verwies ausserdem auf das Anfang Dezember stattfindende Verfassungsreferendum in Italien, das im Fokus der Anleger stehe. Am Montagnachmittag schon wird derweil auch mit Spannung wird auf eine Rede von EZB-Chef Mario Draghis vor dem EU-Parlament geblickt.

Die Indexkollegen des Dax aus der zweiten Reihe kamen am Montag nicht gross auf Touren. Die mittelgrossen Werte im MDax standen knapp mit 0,01 Prozent im Minus bei 20 518,00 Zählern, während es für den Technologiewerteindex im TecDax um 0,38 Prozent auf 1729,29 Punkte bergab ging. In Europa tendierte der Markt wie der Dax höher. Der Leitindex EuroStoxx 50 stieg zuletzt um 0,33 Prozent auf 3030,81 Zähler.

AIXTRON-ANLEGERN DROHT AUS FÜR DIE GCI-ÜBERNAHME

Bei den Einzelwerten litten die beiden Aktiengattungen von Aixtron mit Abgaben von bis zu 8 Prozent unter weiter schwindenden Hoffnungen auf eine Übernahme durch chinesische Investoren. Wie das Unternehmen mitteilte, droht ein Veto aus den USA, wo Präsident Barack Obama nun über die Freigabe der Transaktion entscheiden muss. Einem Händler zufolge erscheint es unwahrscheinlich, dass er nationale Sicherheitsbedenken übergehen wird.

Nach dem Sieg über Bayern München kletterten die Aktien von Borussia Dortmund im Kleinwerteindex SDax um mehr als 2 Prozent. Der 1:0-Erfolg gegen den Rekordmeister bescherte dem einzigen börsennotierten deutschen Fussballclub den Sprung auf Platz 3, der die direkte Qualifikation für die finanziell lukrative Champions League bedeutet. Am heutigen Montag findet ausserdem die Hauptversammlung statt.

ANALYSTENSTIMMEN IM FOKUS

Darüber hinaus waren es vor allem Analystenkommentare, die die Kurse bewegten. Volkswagen rückten nach einer Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC an der Dax-Spitze um 1,71 Prozent vor. Für Analyst Horst Schneider ist es nach dem Abgasskandal und der Einigung auf den "Zukunftspakt" an der Zeit, den Fokus auf das operative Geschäft des Autobauers zu richten, für das er optimistischer geworden sei.

Die Experten von Goldman Sachs haben ausserdem zahlreiche Chemiewerte neu bewertet. K+S , Evonik und Covestro erhielten von den Goldman-Experten kein gutes Urteil: Mit Abgaben im Grössenbereich von bis zu 1 Prozent neigten sie im MDax zur Schwäche. Hochtief verloren nach einer Verkaufsempfehlung durch die Deutsche Bank etwas mehr als ein Prozent.

SILTRONIC ERREICHEN REKORDHOCH - LEONI AUF TALFAHRT

Schlusslicht im Mittelwerteindex waren jedoch Leoni mit fast vier Prozent Minus. Im Laufe des Morgens hatten die Titel des Autozulieferers bei 31,16 Euro den tiefsten Stand seit Ende September erreicht. Siltronic dagegen arbeiteten sich auf neue Höhen vor: Erstmals seit ihrem Börsengang im Sommer 2015 wurden sie jenseits von 37 Euro gehandelt. Zuletzt gewannen sie an der Spitze des TecDax fast 7 Prozent./tih/zb

(AWP)