In den Handelskonflikt zwischen China und den USA scheint Bewegung zu kommen. China habe sich in Richtung einer Senkung von Zöllen auf importierte Autos aus den USA bewegt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend. Das Land wolle prüfen, die Zölle auf amerikanische Autos von derzeit 40 Prozent auf nur noch 15 Prozent zu senken. Daraufhin legten die Kurse von BMW, Daimler und Volkswagen am Mittwoch um bis zu 1,7 Prozent zu.

"Der Risikoappetit wird gestärkt von etwas mehr Optimismus rund um den Handelskrieg", sagte Aktienanalyst Pierre Veyret vom Broker ActiveTrades. Die bessere Stimmung könne sich jedoch rasch als trügerisch erweisen. Denn die Zugeständnisse des französischen Präsidenten Emmanuel Macron an die "Gelbwesten" dürften EU-Politikern mit Blick auf den Staatshaushalt des Landes Kopfschmerzen bereiten. Zudem sehe sich die britische Premierministerin Theresa May einem Misstrauensvotum ihrer Fraktion ausgesetzt.

Der Index der mittelgrossen Konzerne MDax rückte am Mittwoch um rund 1 Prozent auf 22 438 Punkte vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone erholte sich um 1,6 Prozent auf 3103 Zähler.

Auf den vorderen Plätzen im Dax lagen die Versorger Eon und RWE mit Kursgewinnen von rund 3 Prozent. Beobachtern zufolge könnten sie von einem neuerlichen Hinweis aus der Politik auf einen nicht ganz so raschen und drastischen Schwenk in der deutschen Energie- und Klimapolitik profitieren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze sagte auf der UN-Klimakonferenz im Polen, man könne Massnahmen zum Klimaschutz nicht "einfach so durchdrücken, ohne Rücksicht auf Verluste".

An der Spitze des Dax lagen Fresenius mit einem Kursgewinn von fast 7 Prozent. Nach Gewinnwarnungen des Betreibers von Krankenhäusern hatten die Papiere in nicht einmal zwei Monaten mehr als 40 Prozent eingebüsst. Auf dem niedrigen Kursniveau sah Analyst Tom Jones von der Berenberg Bank die Sorgen der Investoren "nun vollständig eingepreist".

Daneben sorgten Kommentare von Analysten für Bewegung: Die Aktien der Lufthansa stiegen nach einer Empfehlung der Commerzbank um 2 Prozent. Die Investmentbank Merrill Lynch hob die Aktien der Allianz auf "Kaufen", der Kurs legte daraufhin um 2 Prozent zu.

Die Aktien des Vermögensverwalters DWS gerieten dagegen nach einem skeptischen Kommentar der Bank JPMorgan unter Druck und büssten knapp 3 Prozent ein. Anteile von Norma litten mit einem Abschlag von 3,3 Prozent unter einer Verkaufsempfehlung der Bank Societe Generale.

Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 0,13 Prozent am Vortag auf 0,11 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,11 Prozent auf 141,74 Punkte zu. Der Bund-Future gab um 0,08 Prozent auf 163,20 Punkte nach. Der Eurokurs notierte zuletzt mit 1,1350 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,1379 Dollar festgesetzt./bek/fba

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

(AWP)