Der MDax der mittelgrossen Unternehmen stieg um 0,32 Prozent auf 24 789,98 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 0,23 Prozent auf 2302,19 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,29 Prozent auf 3440,50 Punkte hoch.

'DAX HAT SICH BEACHTLICH AUS DER AFFÄRE GEZOGEN'

Zwar habe der Schreck über den jüngsten Raketentest Nordkoreas nicht allzu lange angehalten, schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG mit Blick auf das nur moderate Vortagsminus. "Dennoch könnte die Krise auf der koreanischen Halbinsel noch eine Weile die Börsianer beschäftigen. Aber auch die andauernde Euro-Stärke dürfte an den europäischen Finanzmärkten ein Thema bleiben." Ein starker Euro - zuletzt notierte er knapp unter 1,19 US-Dollar - erschwert den Export.

Angesichts des nordkoreanischen Tests einer Wasserstoffbombe habe sich der Dax zu Wochenbeginn "recht beachtlich aus der Affäre gezogen", ergänzte Helaba-Analyst Christian Schmidt. Doch möglicherweise sei die Kursentwicklung auch dadurch verzerrt worden, dass wegen der feiertagsbedingt geschlossenen Wall Street ein Grossteil der US-Anleger am Vortag dem Handel fern geblieben sei. Entsprechend dünn seien daher die hiesigen Börsenumsätze ausgefallen. An diesem Dienstag wird in den USA wieder gehandelt.

MERCK AN DAX-SPITZE: MÖGLICHER VERKAUF VON CONSUMER HEALTH

In Kürze könnten noch Einkaufsmanagerindizes aus dem europäischen Dienstleistungssektor für Impulse sorgen. Zuvor war bereits bekannt geworden, dass sich die Stimmung bei kleineren und privaten Dienstleistern in China nach dem jüngsten Dämpfer wieder gebessert hat. Am Nachmittag stehen Konjunkturdaten aus den USA auf der Agenda

Im Dax eroberten die Aktien von Merck KGaA am Dienstagvormittag mit plus 2,29 Prozent den ersten Platz. Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen will sich möglicherweise von seinem Geschäft mit rezeptfreien Produkten für die Selbstmedikation (Consumer Health) trennen und bereitet derzeit strategische Optionen für den Bereich vor. Diese umfassten auch eine mögliche vollständige oder teilweise Veräusserung sowie strategische Partnerschaften, so Merck.

VORSCHUSSLORBEEREN FÜR LANXESS UND MORPHOSYS

Im MDax und TecDax ernteten die Papiere des Spezialchemiekonzerns Lanxess sowie des Biotech-Unternehmen Morphosys schon kurz vor ihren Kapitalmarktveranstaltungen Vorschusslorbeeren: Sie legten um 0,78 beziehungsweise 1,75 Prozent zu. Die Lanxess-Titel hatten schon am Montagnachmittag von der Hoffnung auf Details zum laufenden Konzernumbau profitiert, der einem Experten zufolge die Ertragskraft verbessern könnte.

Dagegen liess eine neuerliche Abstufung Gerresheimer weiter abrutschen. Mit einem Minus von 2,54 Prozent auf 60,69 Euro waren die Titel des Spezialverpackungsherstellers erneut Schlusslicht im Index der mittelgrossen Unternehmen und markierten den tiefsten Stand seit Februar 2016. Nachdem am Montag das Bankhaus Metzler seine Kaufempfehlung gestrichen hatte, zog nun Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank nach. Er geht auch im dritten Quartal von schwacher Nachfrage aus und sieht die Jahresziele gefährdet. Sein Kursziel stampfte er um 20 Euro auf 62 Euro ein./gl/stb

(AWP)