Das Infektionsgeschehen beruhige sich nicht, stellte Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets fest. Angesichts drohender längerer Restriktionen "fehlt dem Deutschen Aktienindex die Kraft, die Marke von 14 000 Punkten erneut zu überwinden".

Unterstützung erhielt der Dax vor allem von Unternehmen, die auch in der Corona-Krise mach Ansicht von Experten stabile Erträge erwirtschaften können. Dazu zählten die beiden Versorger RWE und Eon sowie die Immobilienunternehmen Vonovia und Deutsche Wohnen . Deren Kurse legten um bis zu 2,3 Prozent zu.

Bayer setzten sich mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent an die Spitze des Dax. Analysten hatten zuletzt vermehrt auf gute Aussichten für die Landwirtschaft und somit auch für die Agrarchemie verwiesen.

Im Dax zählten ferner die Aktien der Deutschen Post mit plus 0,9 Prozent zu den Gewinnern. Der Chef Frank Appel rechnet nach einem Rekordjahr für 2021 mit noch besseren Geschäften für den Bonner Logistikkonzern.

Dagegen büssten Delivery Hero als Dax-Schlusslicht 3,7 Prozent ein. Hier nahmen Anleger Kursgewinne mit nach Geschäftszahlen des Kontrahenten Just Eat Takeaway . Das Umsatzwachstum des Unternehmens gehe zu Lasten der Ergebnisse, sagte Analyst Giles Thorne von der US-Bank Jefferies.

Am Ende des MDax der mittelgrossen Unternehmen büssten Aktien von ProSiebenSat.1 fast sechs Prozent ein. Nach hohen Kursgewinnen seit März 2020 hatte der Finanzinvestor KKR am Vorabend Kreisen zufolge einen Grossteil seines Aktienpakets an der Mediengruppe verkauft.

Im SDax der kleineren Börsentitel stiegen Cropenergies um gut fünf Prozent. Die Tochter von Südzucker hat den Gewinn zuletzt kräftig gesteigert. Papiere von SMA Solar fielen dagegen um 2,7 Prozent, nachdem Jefferies die Kaufempfehlung für die Aktien kassiert hatte.

Der Eurozone-Leitindex EuroStoxx 50 schloss zur Wochenmitte 0,12 Prozent höher bei 3616,51 Punkten. Ein moderates Plus verbuchte auch der französische Cac 40 , während der Londoner FTSE 100 etwas nachgab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial zeigte sich zum europäischen Handelsschluss unverändert.

Der Euro drehte in die Verlustzone und notierte im späten europäischen Handel mit 1,2157 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2166 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,51 Prozent am Vortag auf minus 0,52 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,08 Prozent auf 145,92 Punkte. Der Bund-Future gewann am Abend 0,32 Prozent auf 177,33 Punkte./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

(AWP)