Der deutsche Leitindex schloss zur Wochenmitte 0,68 Prozent höher bei 15 249,38 Punkten. Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte gewann 0,39 Prozent auf 33 757,26 Zähler und auch die grossen europäischen Börsen legten überwiegend zu.

Die gestiegenen Energiepreise, die die Inflation in Deutschland unterdessen weiter anheizen, bewegten den deutschen Aktienmarkt an diesem Tag kaum. Erstmals seit knapp 28 Jahren hatte die Jahresteuerungsrate im September die Vier-Prozent-Marke überschritten und auch in den USA zog die Inflation weiter an.

Mit einem Plus von 3,9 Prozent zählten die SAP-Aktien zu den Favoriten im Dax. Die bereits zum dritten Mal in diesem Jahr angehobenen Jahresziele sorgen für Erleichterung und begeisterte Aktienkäufe. Analysten lobten vor allem die starke Entwicklung des Cloud-Geschäfts im überraschend gut gelaufenen dritten Quartal des grössten europäischen Softwareherstellers.

Die Aktien von Sartorius erholten sich nach einer Analystenempfehlung weiter von ihrem jüngsten Rückschlag und waren mit plus 4,2 Prozent auf 522,40 Euro Dax-Spitzenwert. Analyst Oliver Reinberg von Kepler Cheuvreux signalisierte mit seinem Kursziel von 555 Euro weiteres Erholungspotenzial für die Papiere des Laborausrüsters und Pharmazulieferers. Er rechnet damit, dass sich der imposante Wachstumstrend fortsetzt und auch 2022 sehr dynamisch wird.

Bankenwerte indes gaben im Verlauf des Nachmittags deutlich nach. Die Papiere der Deutschen Bank sackten mit minus 4,3 Prozent an das Ende des Leitindex. Im MDax waren die Commerzbank -Aktien mit minus 5,5 Prozent Schlusslicht. Nach Gewinnen bis zum frühen Nachmittag ging es sukzessive abwärts. Auslöser dürften der Quartalsbericht von JPMorgan gewesen sein. Die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise bescherte der US-Grossbank zwar im Sommer einen überraschend hohen Überschuss, allerdings überschatteten Börsianern zufolge ein gedämpftes Kreditwachstum und rückläufige Handelserträge das Zahlenwerk.

Unter den Nebenwerten rückten die Papiere des Biosprit-Herstellers Cropenergies nach vorgelegten endgültigen Zahlen zum zweiten Geschäftsquartal und bestätigten Jahreszielen mit einem Kursrutsch von 11,5 Prozent in den Fokus. Laut LBBW-Analyst Thomas Hofmann waren es in erster Linie die deutlich gestiegenen Energiepreise und damit die Unsicherheiten über die Vorhersagbarkeit der Geschäftsentwicklung, die verschreckt hätten.

ElringKlinger dagegen setzten ihre Erholung fort. Nach den am Vortag veröffentlichten Eckdaten zum dritten Quartal kletterten die Papiere des Autozulieferers nun um 5,7 Prozent nach oben.

Mit Blick auf die Börsen in Europa und den USA stieg der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 um 0,70 Prozent auf 4083,28 Punkte- Ähnlich legte auch der Cac 40 in Paris zu. In London indes ging es für den FTSE 100 nur moderat nach oben und in den USA war das Bild uneinheitlich. Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial gab zum europäischen Handelsschluss um 0,5 Prozent nach, während die technologielastige Nasdaq-Börse um 0,5 Prozent zu.

Der Eurokurs stieg auf zuletzt 1,1568 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1562 (Dienstag: 1,1555) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8649 (0,8654) Euro. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite auf minus 0,23 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,08 Prozent auf 143,82 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,26 Prozent auf 168,83 Punkte./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)