Am Mittwoch hatte die Sorge vor einem Handelskrieg zwischen den USA und China die Ölpreise stark belastet. Beide Ölpreise waren um jeweils etwa drei Dollar eingebrochen. Ein Handelskrieg wäre eine ernste Belastung für die Weltwirtschaft und damit für die Nachfrage nach Rohöl. Immerhin konnte ein überraschend starker Rückgang der US-Ölreserven die Talfahrt bremsen. Am Mittwochnachmittag hatte die amerikanische Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 12,6 Millionen Barrel auf 405,2 Millionen Barrel gefallen waren und damit so stark wie seit September 2016 nicht mehr.

Zuletzt waren die Ölpreise auch mehrfach durch Förderausfälle im Opec-Land Venezuela und durch neue US-Sanktionen gegen das Förderland Iran gestützt worden. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) kann die Organisation erdölexportiernder Länder (Opec) nur mit Mühe Lieferausfälle in den Mitgliedsstaaten Venezuela und Iran ausgleichen. Länder der Opec müssen möglicherweise an ihre maximale Fördermenge herangehen, um die Defizite wettzumachen, hiess es in dem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands.

Vor allem Saudi-Arabien wird nach Einschätzung der IEA-Experten besondere Anstrengungen unternehmen müssen, um die Förderausfälle auszugleichen, hiess es weiter. Das führende Opec-Land werde demnach so stark wie noch nie zuvor an die Kapazitätsgrenze herangehen müssen./jkr/jsl/jha/

(AWP)