Rohstoffexperte Ole Hansen von der Saxo Bank begründete den Preisrückgang mit Gewinnmitnahmen am Ölmarkt. In der ersten Wochenhälfte hatten sich die Ölpreise noch auf dem hohen Niveau halten können, das in der vergangenen Woche nach einer kräftigen Aufwärtsbewegung erreicht worden war. Vor allem die Sorge vor Förderausfällen aus ölreichen Regionen im Norden des Irak hatte den Ölpreisen Auftrieb verliehen.

Neue Daten zum Wirtschaftswachstum in China konnten die Ölpreise am Donnerstag nicht stützen. In der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im dritten Quartal um 6,8 Prozent gestiegen. Das Wachstum liegt damit deutlich über dem Jahresziel der Regierung in Peking, die "rund 6,5 Prozent" anstrebt. Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, liefern die Daten aus China eine eindeutige Botschaft: "Derzeit braucht man sich um das chinesische Wachstum nicht zu sorgen."

Neue Aussagen der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) konnten den Ölpreisen ebenfalls keinen Auftrieb verleihen. Der Generalsekretär des Kartells, Mohammed Barkindo, hatte auf einer Konferenz in London gesagt, dass ein Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt "in Sicht" sei. Er rechnet mit einer Stabilisierung der Ölpreise./tos/he

(AWP)