Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank begründete den Anstieg der Ölpreise mit Überlegungen der US-Regierung, die auf einen Exportstopp für Ölprodukte abzielen. Dies würde das Angebot in den USA erhöhen und die Preise an amerikanischen Tankstellen unter Druck setzen, dem Weltmarkt aber gleichzeitig einen Teil der gehandelten Ölprodukte entziehen. Die Folge eines amerikanischen Exportstopps wäre ein geringeres Angebot von Benzin und Diesel auf dem Weltmarkt.

Im Handelsverlauf gaben die Ölpreise noch deutlichere Gewinne teilweise wieder ab. Die US-Lagerbestände an Rohöl sind in der vergangenen Woche weniger als erwartet gesunken. Die Vorräte gingen im Vergleich zur Vorwoche laut Energieministerium um 1,0 Millionen Barrel auf 419,8 Millionen Barrel zurück. Analysten hatten im Schnitt mit einem stärkeren Rückgang um 2,1 Millionen Barrel gerechnet.

Die Ölpreise bewegen sich seit einiger Zeit auf hohem Niveau von meist mehr als 100 Dollar. Angetrieben werden sie von einem deutlich verminderten Angebot aus Russland infolge scharfer westlicher Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs. Belastung geht von der strengen Corona-Politik Chinas aus, die die Wirtschaft des Landes und den Welthandel ausbremst./jsl/he

(AWP)