Die US-Regierung hatte gemeldet, dass die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 4,1 Millionen Barrel auf 432,4 Millionen Barrel gesunken waren. Analysten hatten im Mittel nur einen Rückgang um 1,2 Millionen Barrel erwartet. Ein Rückgang der Ölreserven kann ein Hinweis auf ein geringeres Angebot oder eine höhere Nachfrage sein und stützt in der Regel die Ölpreise.

In einer ersten Reaktion hatte der US-Ölpreis nach der Veröffentlichung der Lagerdaten seine frühen Verluste wettgemacht und war bis auf ein Tageshoch bei 66,85 Dollar gestiegen. Im weiteren Handel musste er aber wieder einen Teil der Gewinne abgeben. Marktbeobachter erklärten dies mit neuen Daten zur Fördermenge in den USA, die zeitgleich zu den Ölreserven veröffentlicht wurden. Demnach legte die amerikanische Ölproduktion weiter zu und erreichte ein neues Rekordhoch bei durchschnittlich 10,9 Millionen Barrel pro Tag.

Zuvor hatte bereits eine neue Einschätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) die Ölpreise gestützt. Die IEA erwartet im nächsten Jahr hohe Angebotsrückgänge in den Opec-Staaten Iran und Venezuela. Die beiden Länder könnten demnach fast 30 Prozent ihrer Produktion einbüssen. In Iran wiege die Wiedereinführung von US-Sanktionen schwer, während Venezuela unter einer schweren Wirtschaftskrise leide./jkr/jsl/tos

(AWP)